Das Büro
Pieters mit der Hand auf dem Apparat und sah Beerta und Maarten an.
„Mir ist natürlich das ein oder andere Wort entgangen“, sagte Beerta, „aber das meiste habe ich doch verstanden. Ich finde es außerordentlich interessant.“
„Auf diese Weise planen wir ein großes Bänderarchiv anzulegen, in dem wir den Schatz an Wissen festhalten, über den die ältere Generation verfügt.“
Maarten sagte nichts.
„So etwas sollten wir auch machen“, sagte Beerta zu Maarten.
„Das haben wir versucht“, erinnerte ihn Maarten, „aber wir haben kein Geld bekommen, um Tonbandgeräte zu kaufen.“
„Dann sollten wir es noch einmal versuchen“, fand Beerta. Er wandte sich Pieters zu. „Ich beneide Sie darum, wie Sie es jedes Mal wieder schaffen, ein völlig neues Projekt ins Leben zu rufen.“
„Das ist nur eine Frage der Organisation“, antwortete Pieters bescheiden. „Ich wette mit Ihnen, dass Sie das auch können, wenn Sie nur erst einmal die Wege gefunden haben.“
„Haben Sie das wirklich verstanden?“, fragte Maarten, als sie am späten Nachmittag zusammen zum Bahnhof zurückgingen.
„Natürlich nicht“, sagte Beerta. „Ich habe kein Wort davon verstanden, aber du musst bedenken, dass es nun einmal sein Vater ist. Das kannst du ihm nicht übelnehmen.“
Maarten reagierte nicht darauf. Er genoss die frische Abendluft, die seine Kopfschmerzen linderte, und brauchte seine volle Konzentration, um auf Kurs zu bleiben.
„Musst du noch etwas für die Zugfahrt kaufen?“, fragte Beerta, als sie in der Nähe des Bahnhofs an einem Imbiss vorbeikamen.
„Nein, vielen Dank“, sagte Maarten mit Widerwillen.
„Ich auch nicht“, sagte Beerta. „Für heute habe ich genug.“
Sie betraten die hohe Halle des Bahnhofs und stiegen zu den Gleisen hinauf. Der Zug, der dort abfahrbereit stand, war überheizt, und sofort kehrten Maartens Kopfschmerzen zurück, und zwar noch heftiger als zuvor. Außerdem war ihm jetzt auch noch übel, so übel, dass er Angst hatte, sich übergeben zu müssen. Er zog das Fenster auf und lehnte sich hinaus, holte tief Luft und sah auf das gegenüberliegende Gleis, wo Leute wartend hin- und hergingen. Als sich der Zug in Bewegung setzte, blieb er noch eine Weile stehen, bis sie die Überdachung verlassen hatten. Er schob das Fenster wieder zu und setzte sich Beerta gegenüber. Beerta wirkte munter. „So ein Treffen finde ich wichtig“, sagte er.
„Finden Sie?“
„Ja. Ein solcher Kontakt lässt sich mit Briefen nicht zustande bringen.“
„Aber wir haben über nichts gesprochen. Alle Probleme, die wir hätten besprechen müssen, sind noch da.“
„Das macht nichts. Worum es geht, ist, dass man sich einmal gesehen und die letzten Neuigkeiten ausgetauscht hat. Auf diese Weise schafft man ein Band, und daran hat man später dann sein Vergnügen.“
„Und die Tagesordnung mit den acht Punkten, über die wir zu einer Entscheidung kommen sollten? Die ist nicht einmal zur Sprache gekommen.“
„Das machen wir brieflich. Darüber werden wir uns jetzt bestimmt einig. Wenn man erst einmal miteinander gegessen hat, ist das kein Problem mehr.“
Maarten bezweifelte das, doch er schwieg. Er erinnerte sich an die Bitte Pieters, eine Festschrift für Beerta zu organisieren, doch er schob den Gedanken wieder beiseite. Es war ihm augenblicklich nicht möglich, auch noch daran zu denken.
*
„Hier ist Herr Beerta für Sie“, sagte der Telefonist.
„Danke“, sagte Maarten. Er wartete, bis die Verbindung zustande gekommen war. „Tag, Herr Beerta.“
„Bist du es?“, – seine Stimme klang leidend. „Ich möchte heute einen Tag Urlaub nehmen. Würdest du das durchgeben? Ich fühle mich nicht gut.“
„Soll ich Sie dann nicht lieber krankmelden?“
„Nein, denn ich bin nicht so krank, dass ich zu Hause bleiben müsste, also nehme ich einen Tag Urlaub, um mich auszukurieren.“
„Gut.“
„Würdest du das tun?“
„Ja.“
„Denn Donnerstag muss ich wieder fit sein.“
„Für die Leitungssitzung?“
„Ja.“
„Ich werde es erledigen. Ich wünsche Ihnen alles Gute.“
„Danke. Und würdest du noch etwas für mich tun?“
„Ja, natürlich.“
„Auf meinem Schreibtisch liegt ein Brief an den Vorstand des Vereins. Siehst du ihn?“
Maarten blickte suchend auf dem Schreibtisch herum.
„Da klebt schon eine Briefmarke drauf, denn es ist ein privater Brief.“
„Ja, ich sehe ihn.“ Er langte hinüber zu dem Brief und zog ihn zu sich heran.
„Könntest
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