Das Camp (Sartos) (German Edition)
wird.
Der Sturm zieht auf
Reeves Eltern teilten die Meinung von Troys Mutter, dass ihre einzige Chance auf der Insel verbleiben zu können, in einer überstürzten Heirat lag.
„Du bist nicht die Erste, die sich dadurch ihren Hintern rettet“, meinte ihr Vater, nachdem er genug herum getobt hatte. „Ehe und Familie sind Werte, die die und damit meinte er die Senatoren, normalerweise nicht antasten. Glaub bloß keine Sekunde, dass du ungeschoren davon kommst. Sobald die Montenegros wieder von Neria zurück sind, werden sie sich etwas einfallen lassen, da kannst du Gift darauf nehmen!“
Bedauerlicherweise hatte Reeve nicht an Einsichtsfähigkeit dazu gewonnen.
„Dann werden wir eben fliehen und uns verstecken!“ Sie schob trotzig das Kinn vor. Die Faust ihres Vaters krachte auf den Tisch.
„HAB ICH EINE IDIOTIN GROßGEZOGEN? Wir leben auf einer Insel ! Wo, denkst du, dass ihr euch verstecken könnt? Bist du vollkommen bescheuert? Und glaubst du wirklich, dass der verwöhnte Bengel mit dir in den Wäldern hausen wird und Nüsse und Pilze mit dir sammelt? Du wirst den nächst Besten nehmen und heiraten und zwar in den nächsten Tagen und Schluss!“
„Eher werfe ich mich ins Meer und lass mich von den Haien fressen!“ Sie sprang auf und stürzte zur Tür hinaus. Ihr Vater wollte ihr hinterher, aber seine Frau hielt ihn zurück. „Sie soll sich erst einmal beruhigen.“
Senator Montenegro machte mit seinem Sohn kurzen Prozess. Schon bevor sie zu Hause ankamen, waren sie schon über den Vorfall informiert.
„Du wirst die nächsten beiden Wochen dieses Haus nicht verlassen. Solltest du es wagen, dich dem zu widersetzen, wird dieses Civi Gör unverzüglich wegen Hausfriedensbruch verhaftet werden und kann im Camp verrotten, bis von ihrer Schönheit nichts mehr übrig bleibt. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
„Ja, Vater.“ Octavian ging, bebend vor Zorn, in sein Zimmer.
„Die werden dich in die Heiratsquote stecken und dich bei nächster Gelegenheit abtransportieren, jetzt komm doch zur Vernunft! Alle heiratsfähigen Civi und mindestens die Hälfte der Securitatis würden dich mit Kusshand nehmen, sei doch nicht so blöde! Die werden dich mit irgendeinem Wildfremden verheiraten und dann sehen wir dich nie wieder.“ Troy versuchte noch einmal an Reeve zu appellieren, aber die war völlig unempfänglich, für ihre Bemühungen.
„Octavian wird etwas einfallen, da bin ich mir ganz sicher.“
„Wo ist er denn? Seine Eltern sind seit drei Tagen wieder zu Hause und er hat sich nicht blicken lassen. Wahrscheinlich macht er bei seinem Vater gut Wetter und geht mit Persephone aus, damit er wieder in den Zustand der Gnade kommt.“ Troy wusste, dass das unter der Gürtellinie war, aber Reeve machte sie langsam sauer mit ihrem Starrsinn. Schließlich war sie hier groß geworden und musste wissen, wie die Dinge liefen.
„Ach, rutsch mir doch den Buckel runter!“ Damit ließ sie sie stehen und stapfte davon.
Troy genoss den letzten Tag ihrer Karriere als Helferin des Heilers. Morgen würde die reguläre Kraft wieder kommen, was für sie wieder Kochtopf und Wischmop bedeutete. Heiler Gallagher war sehr zufrieden mit ihr gewesen und hatte ihr in Aussicht gestellt, nach ihrer zweijährigen Lehre als Hauswirtschafterin vielleicht noch eine Lehre als Helferin des Heilers zu machen. Einerseits freute sie die hohe Meinung, andererseits wusste sie nicht, ob sie nun jahrelang für ein Taschengeld arbeiten wollte. Sie wär dann neunzehn, bis sie endlich eigenes Geld verdiente. Sie hatte nicht vor, so schnell zu Heiraten und wollte gerne so lange wie möglich bei ihrer Familie bleiben, um die auch finanziell zu unterstützen.
Sie hing auf dem Heimweg ihren Gedanken nach als jemand sie am Arm packte und hinter einen Baum zog. Reflexartig holte sie aus und schlug zu.
„Autsch!“ Octavian hielt sich die Hand an die Lippen und wischte die Blutstropfen ab.
„Was machst du denn hier? Wieso packst du mich von hinten am Arm, bist du noch ganz gescheit?“ Troy starrte ihn kopfschüttelnd an.
„Wo ist Reeve? Ich muss sie unbedingt sprechen!“ Er schien völlig aufgelöst. Seine Augen flackerten unruhig und im Gesicht hatte er hektische Flecken.
„Sie muss direkt nach der Arbeit nach Hause. Da du sie ja in die Scheiße hinein geritten hast, wird dich das ja wohl nicht weiter wundern. Wieso lässt du
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