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Das Camp (Sartos) (German Edition)

Das Camp (Sartos) (German Edition)

Titel: Das Camp (Sartos) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Blake
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verzogen sich mit ihrem Flechtmaterial in eine ruhige Ecke, wo sie sich ungestört unterhalten konnten. Da es beim Flechten nicht auf Schnelligkeit sondern Sorgfalt ankam, mussten sie auch nicht mit Stockschlägen rechnen, es sei denn, sie wären offensichtlich untätig. Troy hatte bei ihrer Mutter genug Körbe und Taschen geflochten, dass ihr die Arbeit leicht von der Hand ging. Die Wächter drehten regelmäßig ihre Runde und sobald sie wieder an ihnen vorbei waren, unterhielten sie sich weiter, im Flüsterton versteht sich.
    „Also, was weißt du über New York City und woher weißt du es?“
    Troy erzählte ihr von dem Buch, wie sie es fanden und immer wieder darin gelesen hatten, bis sie alles durch hatten. Sie berichtete ihr von dem Dreizack-Zeichen an der Höhle und wie sie überhaupt hier im Camp gelandet war. Es tat gut sich alles von der Seele zu reden.
    „Jetzt du! Seit wann bist du bei den Rebellen und wie bist du hier gelandet?“
    Jenna schaute sich um, ob ja kein Wächter in der Nähe war. „Ich bin dabei, seit ich etwa in deinem Alter war. Die Rebellen hatten mich aufgelesen, als ich, halbverhungert in den Straßen von Cair , unserer Stadt auf Kheela , herum irrte. Sie gaben mir Nahrung, Kleidung und ein Dach über dem Kopf, mehr interessierte mich nicht um die Sache zu unterstützen. Mit der Zeit bekam ich jedoch immer mehr mit. Von den Zuständen überall auf den Inseln, der Willkür und Ungerechtigkeit und ich verschrieb mich ernsthaft dem Kampf gegen die Unterdrücker. Nach etwa einem Jahr kam ich in unser Hauptquartier und wurde dort ausgebildet, sowohl in Kampfkunst, Handhabung von Waffen aller Art und natürlich eine umfassende Bildung über die Inseln, die Regierung und das bisschen, was wir über die Drahtzieher wissen. Geschnappt wurde ich, durch einen blöden Zufall. Ich war in einer bestimmten Mission unterwegs. Ich sollte jemanden von unseren eigenen Leuten beschatten, den wir als Verräter im Auge hatten. Leider schob er mir einen Diebstahl unter und ich wurde direkt abgeführt, weil sie das angebliche Diebesgut bei mir fanden. Niemand weiß, dass ich zu den Lebenslehrern gehöre, das wäre mein Todesurteil. Also, lass nie irgendetwas fallen, wenn wir nicht absolut ungestört sind. Manche würden dich für einen Teller Eintopf verkaufen.“
    „Sind noch andere Rebellen hier?
    „Ich weiß es nicht. Ich kann ja schlecht das PSI , das ist das Dreizack-Zeichen, irgendwo hin pinseln und warten, bis jemand seinen Namen darunter schreibt. Es ist einfach zu riskant, mit irgendjemand darüber zu reden. Ich hoffe, dass ich keinen Fehler mache, dir das zu sagen.“
    „Auf keinem Fall. Von mir erfährt niemand etwas. Wie viele Rebellen gibt es denn? Wo ist das Hauptquartier?“
    „Wir sind schon ein e Menge. Wo das Hauptquartier ist, werde ich nicht sagen. Vielleicht siehst du es irgendwann einmal.“
    „Ich hab noch eine Frage,- wann türmen wir aus diesem Loch?“
    „Sobald der Winter vorbei ist. Bei dem Wetter hätten wir keine Chance.“
     
                                                    Erschöpfungszustände
     
    Sowohl Troy als auch Rory gewöhnten sich an die Zustände im Camp. In Baracke 3 war manches leichter, seit Brannigans Regime beendet war und Josephine führte in der Regel ein hartes, aber kein grausames Dasein als Chefin der Truppe. Die Schikanen der Wärter und die persönliche Niedertracht war eine andere Sache. Als das Tauwetter einsetzte, ließ eine der Aufseherinnen Troy wegen einer Nichtigkeit stundenlang im Regen stehen. Als sie endlich erlöst wurde, war sie nass und durchgefroren bis auf die Knochen. Da half auch Jennas Körperwärme nichts mehr und sie wurde krank. Mit Fieber und Schüttelfrost musste sie am nächsten Tag ausgerechnet zum Strampeln in den Energieraum, wo sie mehr von dem Gerät rutschte, als dass sie drauf saß. Aufseherin Chilkes ließ ihren Stock in regelmäßigen Abständen auf Troy niedersausen, aber irgendwann hatte auch dies nicht mehr den erwünschten Effekt und sie brach zusammen. Chilkes ließ sie widerwillig in die Krankenstation bringen, in der sie fünf Tage im Fieber-Delirium verbrachte.
    Die Krankenstation hatte den Namen nicht wirklich verdient. Es war ein schäbiges Loch, noch schäbiger als die Baracken, wo die Kranken auf schmutzigen Lagern vegetierten, bis sie entweder von alleine genasen oder krepierten. Es gab wohl einen Heiler im Lager, aber der kümmerte sich, in erster Linie

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