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Das Camp (Sartos) (German Edition)

Das Camp (Sartos) (German Edition)

Titel: Das Camp (Sartos) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Blake
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um die Wehwehchen des Personals und um die leichteren Fälle der Baracken zwei und vier. Er schickte einmal am Tag eine Helferin, die eine dünne Suppe brachte und wieder verschwand. Genesen hätte jede Kranke in ihrer eigenen Unterkunft besser können, daher ging man nur zur Krankenstation, wenn man bewusstlos hin geschleift wurde.
    Troys Mithäftlinge der Baracke 6 mussten an dem Tag als sie bewusstlos von ihrem Energiegerät gefallen war, ohne Abendessen ins Bett, entsprechend fro stig war Josephines Empfang, als Troy nach einigen Tagen wieder zurück kam.
    „Na? Genug gefaulenzt? Wird Zeit, dass du deinen faulen Arsch wieder her schiebst. Deinetwegen hatten wir kein Abendessen. Du weißt was das heißt!“
    Troy blickte sie ungläubig an.
    „Was hätte ich denn tun sollen? Ich bin von dem Ding gekippt und erst wieder auf der Krankenstation wach geworden!“
    „Du hättest dich gleich krankmelden sollen! Dann hätten wir unser Fressen bekommen!“ Josephine baute sich bedrohlich vor ihr auf. Ihre loyalen Helferinnen standen einsatzbereit daneben.
    „Tut mir leid. Das wusste ich nicht, sonst hätte ich mich selbstverständlich krank gemeldet.“
    „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Gemeinwohl vor Eigennutz .“ Sie hob die Hand. Troy ging in Verteidigungsstellung. Kampflos würde sie sich nicht vermöbeln lassen. Josephine hob amüsiert die Augenbraue und holte zum Schlag aus. Bevor sie ihn platzieren konnte, fand sie sich bauchlängs auf dem Boden wieder. Die Köpfe ihrer beiden Helferinnen krachten aneinander, als Jenna sie mit zwei Handkantenschlägen zusammen drosch. Jospehine stürzte sich auf Jenna, aber die war schnell wie der Wind. Troy hatte noch nie jemanden so kämpfen sehen und der Mund stand ihr offen. Josephine war schnell und brutal und kannte eine Menge schmutziger Tricks, aber Jenna war einfach unglaublich gut. Sie versetzte Josephine einen Schlag nach dem anderen, wobei sie, wie Troy feststellte, darauf achtete, ihr nicht ernsthaft weh zu tun. Josephine hingegen konnte keinen einzigen Treffer landen. Jenna beendete die Sache irgendwann, indem sie sie auf den Boden warf und den Fuß auf ihre Kehle setzte.
    „So, Ende der Vorstellung. Es geht mir nicht darum, deine Autorität in Frage zu stellen, aber diese ständigen Prügelorgien reichen jetzt. Wir kassieren genügend von den Wärtern, das langt. Es ist nicht Troys Schuld oder die Schuld von irgendjemandem hier, wenn die uns nichts zum Fressen geben. Der Irrsinn muss ein Ende haben!“ Sie reichte Jospehine die Hand und die nahm sie.
    „Wo, zum Teufel hast du so kämpfen gelernt?“
    „Im Konvent der barmherzigen Schwestern.“ Troy konnte mit der Antwort nichts anfangen, aber alle, die von Neria kamen, lachten, schallend auf,- sogar Josephine.
     
                                                         Fluchtpläne
     
    Dank der Regeländerungen, verbesserte sich die Atmosphäre in Block 6, ebenso wie in Block 3, merklich. Nicht, dass es nicht mehr zu Schlägereien gekommen wäre, aber sie gehörten nicht mehr zum alltäglichen Regulationsmittel. Jeden Tag, nach dem Mittagessen, konnten Rory und Troy sich für einige Minuten austauschen, die Zeit reichte jedoch nicht, um ernsthafte Fluchtpläne zu schmieden. Troy fragte Jenna um Rat, wie sie es anstellen könnte, mit Rory eine Stunde ungestört zu unterhalten.
    „Hm, Brannigan und die anderen Mistkerle sind zwar aus dem Weg geräumt, aber der Rest ist auch ohne die gruselig genug. In die Baracke kannst du auf keinem Fall gehen. Ich bezweifle, dass dein Rory dich vor einem Haufen notgeiler Böcke schützen kann. Nachts kannst du es auch vergessen, da ist alles abgeschlossen. Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, ist die, dass sich einer von euch beiden in die Krankenstation bringen lässt, und der andere sich hinein schleicht. Aber der Plan ist auch reichlich wackelig, im Prinzip muss ich dir abraten davon.“
    „ Gibts denn sonst wirklich gar keine Möglichkeit?“
    „Doch, aber die ist hart. Ihr verdrückt euch nach dem Frühstück. Sobald es auffällt, dass ihr nicht auf ihren Arbeitsplätzen erschienen seid, geht der Alarm los. Wenn ihr einen halbwegs geschickten Platz zum Verstecken findet, habt ihr, von dem Moment, wo ihr verschwindet, bis sie euch finden etwa eine Stunde, wenn ihr Glück habt. Die Konsequenz dafür ist mindestens fünf Tage Bunkerhaft für jeden. Einzeln.“
    Troy biss sich nachdenklich auf die Unterlippe.

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