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Das Camp (Sartos) (German Edition)

Das Camp (Sartos) (German Edition)

Titel: Das Camp (Sartos) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Blake
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Gefangenen gegenseitig umbrachten, bedeutete das weniger Arbeit. Sie befahlen drei Gräber auszuheben und die Toten hinein zu werfen. Auf eine feierliche Beerdigung wurde verzichtet.
     
                                                              Blau                                                   
     
    Die Ereignisse in Baracke 3 sprachen sich wie ein Lauffeuer herum. Nach dem Frühstück hatte Troy endlich Gelegenheit kurz mit Rory zu sprechen, als sie auf dem Weg zu ihrem Arbeitseinsatz waren. Baracke 3 hatte Korb- und Flechtwaren,- anscheinend waren nicht nur die Insassen froh, Brannigan und seine Gehilfen vom Hals zuhaben-, während Baracke 6 die Energiezufuhr sicherstellen musste, also auf Blau war. Beide Stätten waren im selben Gebäude, daher hatten sie den gleichen Weg.
    „Ist es wahr, dass du jemanden getötet hast“, fragte Troy ihn.
    „Ja und um deiner nächsten Frage zuvor zukommen,- nein, es tut mir nicht leid.“ Er machte ein verschlossenes Gesicht.
    „Es braucht dir nicht L eid zu tun. Wir sind hier im Krieg und müssen tun was nötig ist, um zu überleben.“ Sie schaute ihn an und er konnte in ihren Augen lesen, dass sie wusste, was vorgefallen war. Er packte sie am Arm und beugte sich dicht an ihr Ohr.
    „Wir müssen hier raus, Troy, sonst verrecken wir. Lieber auf der Flucht erschossen, als das hier ewig zu ertragen. Lass uns überlegen, wie wir fliehen können.“
    „AUSEINANDER! Hier gibt es keine Vertraulichkeiten!“, brüllte eine Stimme. Troy nickte ihm zu und sie verschwanden in verschiedenen Eingängen.
    „Na, das sieht doch einmal nett aus!“ Troy betrachtete optimistisch die langen Reihen von Fahrrad-ähnlichen Gebilden, die da standen.
    „Es ist die Hölle, glaubs mir!“ Jenna setzte sich auf das erste Gerät und Troy bestieg das neben ihr.
    „Wenn die Klingel schrillt, müssen wir in die Pedale treten. Alle halbe Stunde gibt es zehn Minuten Pause. Die Energie, die erzeugt wird, speist Akkus, das sind so eine Art riesiger Batterien, damit wird der Strom für das halbe Lager gezeugt. Die Quartiere des Wachpersonals haben eine separate Stromversorgung. Natürlich könnte man mit der auch den Rest versorgen, aber das wäre ja nicht so unterhaltsam .“
    Sie hatte kaum ausgeredet, als die Klingel schrillte.
    „Los geht’s, ihr faulen Weiber! Lasst eure Hufe schwingen, wenn ihr heute Abend nicht im Dunkeln sitzen wollt!“, brüllte eine Aufseherin.
    „Wenn ich der ihren dicken Arsch betrachte, sollten wir vielleicht mal die Plätze tauschen“, murmelte Jenna und sie hörten Josephine hinter sich lachen.
    „Trete langsam und gleichmäßig! Lass dich nicht kirre machen von dem Geplärre der Wärter. Wenn du rein trittst wie eine Irre, bist du in zwei Stunden tot“; ermahnte Jenna sie.
    Die erste halbe Stunde war recht angenehm. Im Vergleich zum Ziegelschleppen erschien es ihr wie der reinst e Luxus. In der Pause schnappten sie ein bisschen frische Luft und traten wieder in die Pedale. Nach einer Stunde fingen Troys Waden an zu schmerzen. Nach der dritten Pause konnte sie kaum noch in die Pedalen treten, ohne schmerzhaft das Gesicht zu verziehen.
    „Los, du faules Stück!“ Eine der Wärterinnen, Chilkes , die bekannt für ihre bösartige Ader war, schlug Troy mit einem Stock ins Kreuz. Die rutschte vom Sattel und erntete einen Schlag an den Kopf, für ihre Ungeschicktheit. Sie kletterte wieder auf den Bock und biss die Zähne zusammen.
    „Geht doch!“, grinste Chilkes.
    Als es endlich zum Mittagessen läutete, musste Jenna ihr herunter helfen, weil ihre Beine in einem einzigen Krampfzustand waren. Nach einigen Metern ging es wieder, aber Jenna hängte sich bei ihr ein, für alle Fälle.
    Das Mittagessen nahm sie mechanisch ein und löffelte ihren Eintopf, ohne zu wissen, was sie aß. Rory warf ihr einige besorgte Blicke zu, aber sie reagierte nicht weiter darauf.
    Sie hatte keine Ahnung, wie sie den Rest des Tages überlebte. Sie trat in die Pedale, rutschte mehrmals vom Sattel, erhielt Schläge von Chilkes und weinte Tränen der Erleichterung, als endlich der Feierabend eingeläutet wurde.
    Später, als sie erschlagen im Bett lag und vor sich hin klapperte, kam Jenna wieder mit ihrer Decke und wärmte sie.
    „Wie lange bist du eigentlich schon hier, Jenna?“, flüsterte sie.
    „Vier Monate, zwei Wochen und drei Tage.“
    „Wegen was haben sie dich denn

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