Das Camp (Sartos) (German Edition)
etwas anhängen wird, um meinen Aufenthalt hier zu verlängern. Ich muss hier raus, sonst schlage ich ihm demnächst seine lüsterne Visage ein und sitze hier fest, bis ich krepiert bin.“
Crawford war einer der Wächter, der bekannt war, für seine sexuellen Übergriffe, Jenna musterte das bildhübsche Gesicht der jungen Frau und registrierte, dass sie in sein Beuteschema passte.
„In Ordnung, du bist dabei. Wann kannst du die Uniformen besorgen?“
„Ich sehe zu, dass ich nächsten Freitag in der Schicht bin. Es gibt eine Abstellkammer, in der alte Uniformen liegen, die zu schäbig geworden sind und als Flickwerk dienen. Was ich zur Seite schaffen kann, werde ich in eurer Wäsche verstecken.“
Sie stieß sich von der Wand ab und begann sich gemächlich auf den Weg zu machen. „Mein Name ist übrigens Heather McGregor“, lächelte sie.
„Heather McGregor? Die Heather McGregor???
Sie nickte und verschwand.
„Sie ist eine Legende unter den Rebellen!“, zischte Jenna aufgeregt den anderen zu, als sie sich wieder zu ihnen gesellte. „Es heißt, dass sie erst schießt und dann Fragen stellt. Es ist ihr kein Risiko zu hoch und sie hat schon zahlreiche haarige Unternehmungen durchgeführt, um die Rebellen in den Besitz von irgendetwas zu bringen“, schwärmte Jenna.
„Da können wir ja froh sein, wenn du uns Normalsterbliche hier nicht verrecken lässt um mit der Heldin alleine durchzubrennen“, meinte Josephine lakonisch.
„Mensch, versteht ihr denn nicht? Mit ihr in unserer Mitte werden die Rebellen auf jedem Fall eine Rettungsmission herschicken.“
„Ach so, für dich alleine machen sie sich nicht so einen Umstand?“ Josephine zog spöttisch die Augenbraue hoch.
„Das wollte ich damit nicht sagen, ich...äh...“, stammelte Jenna.
„Moment Mal! Du lässt uns doch nicht hier ins Verderben rennen, indem du uns vormachst, dass die Rebellen uns abholen, während die in Wirklichkeit keinen Finger für uns krümmen?“ Troy schaute sie empört an.
„Nein, so ist es nicht. Irgendwann würden sie uns schon abholen, aber mit Heather McGregor in unseren Reihen kommen sie sofort.“
„Wehe nicht ,“ knurrte Josephine.
Alle waren aufgeregt, als der nächste Freitag heran nahte. Josephine machte sich auf den Weg in die Wäscherei und hielt diskret nach Heather Ausschau. Sie stand direkt hinter dem Tresen, von dem aus die Wäschepakete verladen wurden. Unmerklich nickte sie Josephine zu, als diese die Sachen auf den Handkarren verlud.
„War der Älteste der Baracke 3 schon da?“, fragte sie Heather. Die schüttelte den Kopf. „Halt ihn auf hier, solange es geht.“ Heather grinste. „Kein Problem!“
Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie Richtung ihrer Baracke ging, den schweren Wagen hinter sich herziehend. Gelegentlich wurden Kontrollen unternommen und die Wäschewagen auf den Kopf gestellt. Als einer der Wächter ihre Richtung einschlug, wurde ihr ganz schlecht. Er schaute kurz zu ihr herüber und ging weiter. Als sie in der Baracke ankam, musste sie sich kurz an die Wand lehnen und tief durchatmen. Sie schob den Wagen ins äußerste Eck des Raumes, so dass er nicht einsehbar war von einem der vorderen Fenster und wühlte nach den Uniformen. Zwei, drei, vier Stück! Fantastisch! Die anderen konnten sie sich von den Wachen besorgen, die sie überwältigen mussten. Sie stopfte zwei Uniformen unter ihre Matratze und zwei weitere in einen leeren Wäschesack. Obenauf tat sie zwei der frischen Sträflingsgarnituren. Jetzt kam der haarigste Part. Sie schwang sich den Beutel über die Schulter und trat vor die Tür.
„Sir? Entschuldigung, Sir!“ Einer der Wächter, der gerade vorüberging, drehte sich unwillig um.
„Hier sind, aus Versehen, zwei Gefangenen-Uniformen der Baracke 3 gelandet. Wollen sie die an sich nehmen?“
„Bin ich ein Hausbote, dumme Gans? Bring sie gefälligst selber rüber!“
„ Jawoll, Sir!“ Sie machte, dass sie an ihm vorbei ging und unterdrückte ein Grinsen. Die Luft war rein in der Baracke 3, keiner war zu sehen. Sie zählte die Betten ab und stopfte die zwei Uniformen unter das Letzte untere, das ganz hinten stand und sah zu, dass sie verschwand. Soweit war alles glatt gegangen. Die Party konnte steigen.
Ausbruch
Das Schwierigste an der ganzen Sache, war die Koordination. Da nie alle Beteiligten zusammen miteinander
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