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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Ich weiß derzeit vielleicht ein bisschen mehr als Sie. Aber da ist ja noch so einiges mehr, das wir beide wissen wollen. Ich bin damit beschäftigt, die Vorbereitungen für unseren Mondflug zu überwachen, und ich habe einfach nicht die Zeit, die Sache zu verfolgen. Außerdem hält mich alle Welt für einen milliardenschweren Irren, wogegen Sie als durch und durch anständig gelten. Wie also würde es Ihnen gefallen, all die Nachforschungen anzustellen, die Sie entweder gar nicht hätten anstellen können oder nur dann anstellen konnten, wenn keiner Ihrer ehemaligen Vorgesetzten zugesehen hat? Ohne Entlohnung, meine ich. Ich will Sie nicht anheuern, nicht, bis Sie bereit sind, sich langfristig zu verpflichten. Aber ich komme für all Ihre Kosten auf, fliege Sie hin, wo immer Sie hinwollen, gebe Ihnen Bargeld, um jeden zu schmieren, der freiwillig nicht reden will, aber für Geld singt wie ein Vögelchen. Nicht nur das, ich werde Ihnen Serena … ich korrigiere: Sabina Marinova ausleihen, und da sie meine Angestellte ist, sind auch all ihre Kosten gedeckt.«
    Bucky warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Okay, Jerry. Es ist neun Uhr fünfzehn am Morgen. Melden Sie sich bis sechs Uhr abends bei mir. Danach ist das Angebot vom Tisch.«
    Er deaktivierte Kamera und Mikrofon, lehnte sich zurück und gönnte sich die erste Zigarre des Tages.
    »Ist das wirklich Ihr Ernst?«
    »Warum zum Teufel sollte es das nicht sein?«, gab Bucky zurück. »Culpepper muss andere Quellen haben als wir. Und er hat in den nächsten zwei oder drei Wochen nichts zu tun.«
    »Wenn Sie ihm Ihre vertrauenswürdigste Superspionin überlassen wollen, sollten Sie sich endlich ihren Namen merken.«
    »Vielleicht nenne ich sie einfach Lady X. Das hört sich angemessen mysteriös an, finden Sie nicht?«
    »Warum nicht?«, antwortete Gloria. »Immerhin ist sie schon seit – was, fünf Minuten? - Geheimagentin.«
    Bucky gluckste. »Sie ist gut, und da ich bis vor ein paar Tagen nicht einmal wusste, dass es sie gibt, bin ich überzeugt, wir können sie entbehren.«
    »Und was tun wir, wenn Jerry Culpepper keine Hilfsagentin will?«
    »Dann muss er auch keine nehmen. Aber ich bezahle ihn nicht dafür, dass er Antworten ausgräbt und sie dann nicht mit uns teilt. Sie kann seine verdeckte Helferin sein oder meine. Aber er wird nicht eigenmächtig arbeiten, bis ich sicher bin, dass wir uns auf seine Loyalität verlassen können.«
    Jason Brent betrat das Büro. »Hi, Leute. Hat schon jemand versucht, den Boss umzubringen?«
    »Es ist noch früh am Tag«, meinte Bucky. »Haben Sie ein wenig Geduld!«
    »Bleiben Sie noch eine Weile hier?«, fragte Brent. »Ich dachte, ich könnte runtergehen und mir etwas zu essen holen.«
    »Sie sind herzlich eingeladen, sich den Bauch zu füllen.«
    »Solange die Cafeteria nicht anfängt, Geld zu verlangen, sind wir das alle«, antwortete Brent, ging zurück auf den Korridor und weiter zum Fahrstuhl.
    »Gut«, sagte Bucky, »was steht sonst heute auf dem Programm?«
    »Eigentlich nichts«, antwortete Gloria. »Wollen Sie das Raumschiff inspizieren?«
    »Guter Gott, nein! Ich wüsste ja gar nicht, wo ich hinsehen soll. Außerdem muss ich noch die Terminologie lernen. Ich kann ja eine Luke nicht einfach als Tür bezeichnen.«
    »Meinen Sie nicht, Sie sollten sich ein bisschen ins Zeug legen, nachdem Sie schon angekündigt haben, dass Sie zum Mond fliegen wollen?«
    »Es ist noch genug Zeit«, meinte Bucky. »Im Augenblick mache ich mir mehr Gedanken über die Frage, warum eine bestimmte Person auf dem Mond war, als über die Begriffe für all die Dinger, die er benutzt hat, um dorthin zu kommen.«
    »Tja, Sie könnten ja auch immer noch mit Amos Bartlett sprechen.«
    Bucky schüttelte den Kopf. »Wenn die erst herausgefunden haben, dass Sabina keine Enkelin oder so was ist, dauert es noch maximal zwei Stunden, bis sie wissen, für wen sie arbeitet. Und dann schließt man ihn so weg, dass niemand ihn mehr finden kann.« Bucky verzog das Gesicht. »Außerdem hat er ihr erzählt, was er weiß. Ich glaube nicht, dass ich noch mehr aus ihm herausholen könnte. Manche Leute sind zu reich, um sie zu bestechen, manche sind zu dumm, und manche, wie Bartlett, sind dem Tod so nahe, dass sie mit dem Schmiergeld nichts mehr anfangen können. Nein, ihm brauche ich mich nicht weiter zu widmen.«
    »Das Tagebuch?«
    »Hab ich dreimal gelesen, bis hin zu den Einträgen von 1958. Ich garantiere Ihnen, da ist nichts weiter zu

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