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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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deswegen haben Sie zugestimmt, mit mir zu sprechen.«
    »Und was bitte wollen Sie, Mr Blackstone?«
    »Bucky.«
    »Was zum Teufel wollen Sie? Falls etwas passiert wäre, wäre es vor einem halben Jahrhundert passiert, und ich tappe da genauso im Dunkeln wie Sie. Ich verschweige nichts, verdammt noch mal! Ich habe bis vor einem Monat noch nie etwas von Sidney Myshko gehört.«
    Bucky starrte das Bild des Präsidenten eine endlose Minute lang an. Endlich ergriff er wieder das Wort. »Ich glaube Ihnen, Sir. Sie sind genauso unwissend in Bezug darauf, was da passiert ist, wie alle anderen. Jetzt habe ich eine Frage an Sie: Wie würde es Ihnen gefallen, nicht mehr ganz so unwissend zu sein?«
    Cunningham starrte misstrauisch in die Kamera. »Was schlagen Sie vor?«
    »Ich dachte mir, ich gebe Ihnen eine Kopie des Videos. Ich könnte die Kopie natürlich per Internet schicken, aber da könnten Piraten sie allzu leicht ausspähen und überall verbreiten. Und bestimmt wird alles, was an das Weiße Haus geschickt oder von dort verschickt wird, Dutzende von Malen gelesen, soweit möglich, und ein Unternehmen, das so groß ist wie meines, ist da auch nicht ohne. Aber wenn Sie mir einen autorisierten Mitarbeiter schicken, der das Video abholt, werde ich es ihm übergeben, und Sie können es sich selbst ansehen. Und, ja, mir ist bewusst, dass Sie Experten hinzuziehen werden, um die Aufnahme zu untersuchen und sicherzustellen, dass sie nicht gefälscht wurde.«
    »Wenn ich Ihnen also einen Repräsentanten schicke, was dann?«
    »Dann, hoffe ich, dass Sie neugierig genug sein werden, um Ihrerseits anzufangen, ein paar Fäden zu ziehen«, erwiderte Bucky. »Und Sie können bestimmt mehr Fäden ziehen als ich.«
    »Das ist alles?«, hakte Cunningham nach. »Sie wollen lediglich meine Neugier wecken?«
    »Wir haben es mit einem gewaltigen Vertuschungsmanöver zu tun, das seit fünfzig Jahren im Gang ist«, sagte Bucky. »Wir wissen nicht genau, was passiert ist oder warum das Ganze vertuscht wurde. Ihre Regierung – na schön, die kleine Handvoll Regierungsangehöriger, die irgendetwas darüber wissen – hält immer noch an der Lüge fest. Würden Sie nicht auch gern wissen, warum? Und wenn es nicht mehr notwendig ist, das Geheimnis zu wahren, möchten Sie dann nicht der Präsident sein, der es ans Licht geholt und aufgedeckt hat?«
    Schweigend starrte Cunningham ihn an, als müsste er erst über eine Antwort nachdenken.
    »Ich werde der Sache auf den Grund gehen«, fuhr Bucky fort. »Ich bin bereit, meinen letzten Penny auszugeben, nur um herauszufinden, was passiert ist und warum. Im Moment bin ich ein milliardenschwerer Exzentriker, der lächerliche Behauptungen aufstellt. Aber einige davon kann ich schon jetzt belegen und gehe dieser Sache weiter auf den Grund. Wenn Sie währenddessen weiter alles abstreiten, werden Presse und Öffentlichkeit annehmen, dass Ihre Regierung mich aus Böswilligkeit und nicht aus Unwissenheit zu diskreditieren versucht hat.«
    »Also gut«, räumte Cunningham endlich ein, »ich schicke jemand mit einer schriftlichen Ermächtigung, unterschrieben von mir persönlich, und sehe mir das Video an. Aber ich verspreche nichts.«
    »Darum habe ich auch gar nicht gebeten.«
    »Nein, Sie haben nur verschleierte Drohungen ausgesprochen«, stellte Cunningham fest. »Ich mag Sie nicht besonders, Mr Blackstone.«
    »Das ist wirklich schade«, entgegnete Bucky lächelnd. »Ich habe Sie gewählt, wissen Sie?«
    Der Präsident beendete das Gespräch.
    »Ein Morgen voller Bestechungen, Bitten und Drohungen«, kommentierte Gloria. »Gibt es vielleicht noch jemanden, den Sie gern vor dem Mittagessen um die Ecke bringen wollen?«
    »Führen Sie mich nicht in Versuchung!«
    Bucky brachte den restlichen Vormittag damit zu, die Pläne für den Weiterbau und allerlei Verbesserungsmaßnahmen an seinem Raumschiff abzusegnen. Mittags speiste er mit einigen zu Besuch weilenden Geschäftspartnern aus Japan, ehe er im Laufe des Nachmittags in sein Büro zurückkam. Dort angekommen, beantwortete er eine Botschaft von Ed Camden, wies Sabina Marinova an, sich darauf vorzubereiten, binnen kürzester Zeit einen neuen Auftrag zu übernehmen, und lehnte Interviewanfragen von drei Fernsehsendern, vier Radiosendern und zwei Internet-Nachrichtendiensten ab.
    Er las gerade einige Finanzberichte einer kleinen Tochtergesellschaft in Nepal, als sein Computer piepte und ihm verriet, dass er eine neue Nachricht erhalten hatte. Er wies die

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