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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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unter Kontrolle zu bekommen, beteiligen?
    Würden die USA Kuba weiterhin unterstützen?
    Was habe er zu Morgan Blackstones Äußerungen zu sagen?
    Diese Frage kam von einem Mann, der ziemlich weit vorn stand. George war ziemlich sicher, dass sie einander irgendwann einmal vorgestellt worden waren, und er glaubte sich zu erinnern, dass es sich um einen Bankier handelte. Aber der Name wollte ihm nicht mehr einfallen. »Blackstone?«, wiederholte er, um Zeit zu schinden. Merkusik, der den Platz neben dem Pult belegte, schrieb den Namen des Fragestellers auf einen Zettel und legte ihn so hin, dass der Präsident ihn sehen konnte.
    »Offen gesagt, Michael«, antwortete George daraufhin, »ich weiß wirklich nicht, was ich dazu sagen soll. Ich fürchte, Sie werden Mr Blackstone erst bitten müssen, sich etwas detaillierter zu äußern. Und wenn Sie schon dabei sind, fragen Sie ihn doch gleich, ob er weiß, was im Bermudadreieck vorgeht!«
    Bill Merkusik fuhr mit George zusammen zur El Segundo Air Force Base. »Gute Show, Mr President. Sie waren großartig.« Er war stämmig, hatte den größten Teil seines Haars bereits verloren und ein Gesicht voller Falten. Trotzdem konnte sein Lachen einen ganzen Raum zum Strahlen bringen. Er war Arzt, praktizierte aber schon lange nicht mehr. Er hasste das Gesundheitssystem. George hatte hier Reformen versprochen, sie bisher aber noch nicht in Angriff genommen. Das Thema war kompliziert, und niemand hatte wirklich brauchbare Antworten zu bieten.
    George war klar, dass er Kalifornien ohne Merkusik vermutlich nicht erobert hätte. Und ohne Kalifornien hätte er den Wahlerfolg nicht einstreichen können. »Danke, Bill«, sagte er. »Es war ein angenehmes Publikum.«
    »Diese Leute glauben an Sie.«
    »Was geht Ihnen durch den Kopf, Bill?« George hatte wahrgenommen, wie ein Schatten über das Gesicht des Mannes gehuscht war.
    »Michaels Frage. Wegen Blackstone.«
    »Ja?«
    »Mr President, das Thema gewinnt an Bedeutung. Blackstone hat letzte Woche sozusagen einen Brandsatz gelegt. Sie werden das irgendwie beilegen müssen.«
    »Was muss ich beilegen, Bill? Da gibt es nichts, wozu ich mich äußern könnte.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Natürlich bin ich sicher!«
    »Gut. Aber Ihnen muss klar sein, dass Bucky hier ein paar Freunde hat. Und die vertrauen ihm. Es gibt Gerüchte, dass, na ja …«
    »Hören Sie, Bill, ich kann einer nicht existenten Geschichte kein Ende setzen. Je mehr ich darüber rede, desto glaubwürdiger wird das Ganze. Bewahren Sie einfach Ruhe! Das geht vorbei.«

16
    Bucky Blackstone verbrachte die Nacht in seiner Suite im obersten Stock des Bürogebäudes. Aus der Cafeteria ließ er sich am nächsten Morgen Frühstück bringen. Dann dachte er daran, sich eine Zigarre anzuzünden, entschied sich aber dagegen. Stattdessen schenkte er sich eine weitere Tasse Kaffee ein und nahm sie mit, als er hinunter in sein Büro ging.
    »Haben Sie die Gerüchte gehört?«, fragte Gloria aufgeregt, als er die Tür öffnete.
    »Führen wir Krieg gegen Lettland?«
    »Nein, natürlich nicht!«
    »Haben die Cubs den Siegerwimpel gewonnen?«
    »Hören Sie auf, rumzualbern!«
    »Na gut«, meinte Bucky und setzte sich an seinen Schreibtisch. »Es ist viel leichter vorstellbar, dass Sidney Myshko auf dem Mond Rad geschlagen hat. Also, ich kann den ganzen Tag raten, oder Sie erhellen mich!«
    »Die Gerüchteküche besagt, dass Jerry Culpepper gestern seinen Job gekündigt hat«, verkündete Gloria.
    »Haben Sie schon versucht, das zu überprüfen?«
    »Natürlich«, entgegnete sie.
    »Und?«
    »Die Gerüchteküche hat immer recht«, erklärte sie. Dann lächelte sie. »Sie haben es so gewollt, Boss.«
    Bucky nickte. »Er ist gegangen. Er hat Moral. Mit all diesen Lügen und der Doppelzüngigkeit ist er nicht klargekommen. Also musste er kündigen. Er wird feststellen, dass die Arbeitsbedingungen bei uns weit mehr nach seinem Geschmack sind.«
    »Soll ich gleich heute versuchen, ihn zu fassen zu bekommen?«
    »Nein, das würde nicht gut aussehen. Für keinen von uns. Es würde den Eindruck vermitteln, ich hätte den NASA-Sprecher losgekauft, nachdem ich diese ganze Kontroverse über die Myshko-Mission ausgelöst ha …«
    »Sie haben sie doch gar nicht ausgelöst«, fiel ihm Gloria ins Wort.
    »Sie und ich wissen das. Aber der größte Teil der Öffentlichkeit hat erst davon gehört, als ich auf Sendung gegangen bin. Schließlich hat George Cunningham die Presse in der Tasche. Fühlt er sich

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