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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Wir hoffen darauf, daß sie dazu bewegt werden kann, bei dem Empfang eine Anti-Zombie-Erklärung abzugeben.“
    „Wie groß ist Cutler?“ fragte Jolson und machte einen Schritt rückwärts, von den Schirmen fort.
    „Zwei Zoll größer als Sie“, sagte Azeler. „Er müßte ungefähr so viel wiegen wie Sie. Natürlich nicht nach seiner Gefangenschaft. Für Ihre Maskerade gehen wir wohl einmal davon aus, daß er so viel wiegt wie Sie.“
    Jolson runzelte leicht die Stirn und verschob seine Stellung etwas. Dann wurde er zwei Zoll größer. „Ungefähr so?“
    Azeler schluckte und sagte: „Wunderbar. Aber ich kann mich immer noch nicht an euch gewöhnen.“ Er fügte hinzu: „Es muß ja eine feine Sache sein, für das Chamäleonkorps ausgewählt zu werden.“
    „Ich war zwölf, als man mich aussuchte und dafür konditionierte“, meinte Jolson. „Damals fand ich das wohl wunderbar. Mein Vater hatte es arrangiert. Er fand es auf jeden Fall wunderbar.“ Er zerrte an seinem Kinn, und seine Gesichtszüge wurden unscharf und zitterten, während sie sich verschoben.
    Azeler wandte sich ab und fragte: „Sie wissen, welchen Grund unsere Keystoner Zentralregierung hat, sich in diese Barafunda-Angelegenheit einzuschalten?“
    „Klar. Sie will, daß alle Planeten im Barnum-System vollautomatisierte Fabriken und so weiter haben.“ Jolson verglich sein neues Gesicht mit den Bildern von Cutler. „Automatisierung ist praktischer und billiger. Und außerdem kontrolliert die Keystone-Regierung ganz diskret zwei unserer größten Automatisierungskonzerne. Während die Zombie-Herstellung in Privathand liegt.“
    „Sie sind doch wohl nicht Pro-Zombie?“ fragte der Chef.
    „Ich bin pro nichts“, sagte Jolson. „In Ordnung? Wollen Sie es so haben?“
    Der Juniorchef stand auf, um ihn zu begutachten. „Ausgezeichnet.“ Erblickte Prittikin an. „Vielleicht etwas mehr Leidensausdruck um die Augen?“
    „Ja“, stimmte ihm der Chef zu. Er winkte Jolson zu. „Gehen Sie mal auf mich zu, damit wir sehen, wie Sie wirken!“
    Jolson kam näher. „Okay?“
    „Schön“, sagte Chef Prittikin. „Das nehme ich Ihnen ab. Könnten Sie das Kinn vielleicht ein bißchen aufmöbeln, es eine Spur selbstbewußter machen?“
    „So etwa?“
    Der Chef sprang auf und tätschelte sich selbst am Hinterteil. „Ich bin außerordentlich zufrieden. Ich weiß, daß das eine Erscheinung ist, die man uns abnehmen wird.“
    „Mit Sicherheit“, sagte Azeler. „Gut, Jolson, jetzt können Sie sich in unserer Indoktrinationshütte melden. Dort bekommen Sie dann Schlafinstruktionen und einen Schnellkurs über Cutlers Stimme und Hintergrund. Sie fliegen mit der morgigen Rakete nach Barafunda und kommen dort am darauffolgenden Morgen an. Das läßt Ihnen genügend Zeit, um sich vor dem Empfang um Jennifer Crosby zu kümmern.“
    „Passen Sie auf, daß Sie nicht unseren anderen Druckmachern in die Quere kommen“, sagte Prittikin.
    „Richten Sie denen dasselbe von mir aus“, sagte Jolson. Erblickte ein letztes Mal auf die immer noch laufenden F.-Scott-Cutler-Filme und ging zur Tür.
    Azeler kam mit. „Ich bringe Sie zur Indoktrinationsabteilung“, sagte er.
    „Ach, übrigens“, sagte Jolson, „haben Sie irgendwelche Informationen über einen Burschen namens Jose Terranova?“
    Der Juniorchef griff nach dem Türhebel. „Der ist doch ein Bürger von Barafunda, nicht?“
    „Ja“, sagte Jolson. „Als ich auf der Oberakademie des Chamäleonkorps war, habe ich seine Eskapaden verfolgt. Er ist mir gerade eben eingefallen. Er war Barafundas größter romantischer Held. Ein großer Aktivist. Ich habe ihn bewundert.“
    „Ein gedankenloser Weiberheld und Playboy“, sagte Azeler. „Er ist vor einigen Jahren von der Bildfläche verschwunden.“ Er drehte sich zum Chef um. „Ich melde mich in Kürze zurück.“
    „Ausgezeichnet“, sagte Prittikin lachend. „Ich bin wirklich sehr glücklich darüber, wie sich die Sache bisher entwickelt hat.“
    „Bisher“, sagte Jolson und folgte Azeler in den ruhigen grünen Gang.
     
    Jolson schüttelte den Kopf und goß die Tasse vergifteter Schokolade in das Müll-Ex-Loch seiner kleinen Metallkabine. Er war immer noch einen halben Tag von Barafunda entfernt, und dies war schon der dritte Giftanschlag. Ganz zu schweigen von dem pensionierten Zahnarzt, der im Fernsehzimmer auf ihn geschossen hatte. Die Pro-Zombie-Lobby von Barafunda war offenbar gut informiert und so gut verteilt wie die Gegenseite. Sie

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