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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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sonstwas. Hm, ein Löwe! Kommt von der Erde im Erdsystem.“
    „Was würde es denn kosten, ihn zu jagen?“
    Rover sprang die Fastholzstufen der Hütte hoch. „Fünftausend pro halbe Stunde, Gil. Aber lassen Sie das mal mit dem Löwen, wir haben was anderes vor. Kommen Sie rein, dann schmeißen wir uns in eine echte Dschungelausrüstung.“
    Der Hauptraum besaß dicke Wände, an denen ausgestopfte Tierköpfe hingen; der Boden war fast völlig von Tierfellen bedeckt.
    Rover zog seine Opernpumps aus und vergrub seine Zehen in einem dichten, gefleckten Pelz. „Der ist jetzt ausgestorben. Wir haben den letzten aus dem Hinterland von Peregrine bekommen. Ich habe das Recht, ihn umzunieten, an einen Bananenexporteur auf Callisto verkauft.“ Rover ließ sich in einen Sessel aus Fellen und Rohrgestänge fallen und sagte: „Gestern abend haben wir uns prächtig damit amüsiert, Tharks zu jagen, mit Pfeil und Bogen. Das einzige Problem bei Tharks ist, daß sie sich so langsam bewegen und so stumpfsinnig sind. Man weiß manchmal gar nicht, ob sie tot oder lebendig sind. Aber wenn man sie mit einem Pfeil trifft, dann quieken sie meistens. Dann weiß man wenigstens, daß man getroffen hat. Jagen Sie viel mit Pfeil und Bogen, Gil?“
    „Auf meinem Heimatplaneten Peregrine schon“, sagte Jolson.
    Auf einem flusigen, orangefarbenen Teppich lagen zwei braungelbe Trainingsanzüge. Er nahm den einen, der seiner Größe am nächsten kam, und zog ihn an.
    „Im Nebenraum haben wir eine komplette Mikrofilmkartei mit Farbbildern von unserem gesamten Tierbestand.“ Rover ließ seine Anzughose fallen. „Die Kunden können die Nummern wählen, die sie haben wollen, und das Tier wird elektronisch aus seinem Gehege freigelassen. Ungefähr neunzig Prozent unserer Tiere sind echt, das ist ein enormer Prozentsatz. Wir führen etwa zehn Prozent androide Tiere, weil manche Kunden die bevorzugen.“
    Jolson versiegelte seine Jacke. „Ich bin ganz wild darauf, mir Ihren Bestand anzusehen.“
    Rover beeilte sich, seine Jagdkleidung anzuziehen. „Gil, ich habe eine unheimlich große Überraschung für Sie!“
    Die Tür am anderen Ende des Raums ging auf, und Nat Hockering trat ein und blieb mitten auf einem scharlachfarbenen gestreiften Fell stehen. Er trug Jagdkleidung. „Schön, dich wiederzusehen, Chamäleonkorps!“
    „Wie bitte?“ fragte Jolson.
    „Ich habe mal einen Artikel von diesem Sol S. Mahones in einem Enthüllungsmagazin gelesen“, sagte Hockering. „Er wies darauf hin, wie tolpatschig das Amt für Politische Spionage manchmal vorgehen kann.“ Hockering legte eine Hand um seine Faust. „Diese Jennifer Hark in einer Perücke hierherzuschicken, mein Gott, nein!“
    Jolson blickte zu Rover hinüber. „Ich fürchte, ich verstehe das alles nicht so recht, Bob. Gehen wir nun auf die Jagd, oder hören wir diesem Burschen da zu?“
    „Jolson, wir werden dich jagen“, sagte Rover grinsend. „Ein Einfall, den Hockering aus einem Schundroman aus Murdstone hat. Ich hätte dich natürlich auch einfach Alberto übergeben und dich von ihm auf seine stille, saubere Art umlegen lassen können.“
    „Wir machen es so, wie ich es gesagt habe“, sagte Hockering. „Jolson, ich bin immer noch wütend wegen Nepenthe. Das hier funktioniert gleich so: Du bekommst fünf Minuten Vorsprung. Du läufst so weit in den Dschungel hinein wie du kannst, und dann komme ich nach und töte dich.“
    Rover kreuzte die Beine. „Ich bleibe hier, Jolson. Ich muß ja sowieso jeden Abend bei diesen Jagdpartien mitmachen. Für dich und Nat wird das wirklich toll werden. Erjagt dich, lediglich mit einem Blastergewehr bewaffnet.“
    „Okay“, sagte Jolson. „Wo ist Jennifer?“
    „Die ist bei Alberto“, sagte Hockering. Er biß sich auf seinen Daumenknöchel. „Fangen wir an, was?“
    „Ich dachte, Alberto hätte eine Totenwache.“
    „Alberto nimmt nicht daran teil“, erwiderte Rover.
    Jolson ging zu Hockering hinüber. „Wie habt ihr Jennifer dazu gebracht, euch zu verraten, daß ich im Vergnügungsturm bin und welche Tarnung ich verwende?“
    „Immer mit der Ruhe!“ Hockering lachte. „Alberto wollte nicht, daß ich es nach meiner Methode mache, Jolson. Im Vergleich zu mir ist er sanft wie ein Lamm. Alberto gibt immer nur Spritzen. Bei deinem APS-Mädchen war es ein bißchen schwieriger, weil sie Gegenserum im Körper hatte. Alberto mußte ein Gegenmittel anwenden. Bob hat dich unten in den unteren Etagen aufgehalten, während wir alles aus ihr

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