Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
Vom Netzwerk:
Rover lachte. „Es ist das alte Spiel, vor unheilbaren Krankheiten zu fliehen. Sie wissen doch, wie schön es ist, eine Krankheit überwunden zu haben. Sie denken, jetzt wären Sie endgültig dran, da kommt man und rettet Sie, zerrt Sie vom Abgrund zurück. Danach fühlen Sie sich besser als je zuvor. Aber man kann nicht geheilt werden, wenn man nicht vorher krank war. Die Leute können sich gegen Bezahlung hier einliefern lassen und bekommen irgendeine altertümliche Krankheit verpaßt, an der sie normalerweise garantiert krepieren würden. Ein paar Stunden leiden sie wie verrückt, das genaue Ausmaß hängt davon ab, wieviel sie bezahlen, dann greifen wir ein und kurieren sie. Danach fühlen sie sich wunderbar. In unserem Barnum-System ist es ja gar nicht mehr so leicht, eine wirklich beängstigende Krankheit zu bekommen, bei der ganzen Arbeit der Universalen Gesundheitsorganisation und so.“
    In einiger Entfernung schrie eine Frau kurz auf. „Leidet da gerade jemand?“
    „Nein“, sagte Rover, und seine Gesichtsmaske zuckte beim Lachen. „Was Sie gerade gehört haben, kommt aus dem Schlaftrakt unserer Krankenschwestern. Wir bekommen eine Menge Gäste, die gern mit Krankenhauspersonal schlafen. Lebendes Personal, das man immer noch auf manchen der kleineren Planeten findet. Die Burschen sind nur dann glücklich, wenn sie mal klammheimlich mit einer Krankenschwester bumsen dürfen. Auf dem Heimatplaneten läßt sich das nicht immer so leicht bewerkstelligen. Wir haben übrigens eine wahnsinnige Auswahl an Krankenschwestern. Hehe, das allerstärkste dabei ist, daß es echte Krankenschwestern sind! Hähä, ja, und sie haben sogar ihre Diplome an der Zimmerwand hängen! Diese kleinen Details sind es, Gil, die so einen Betrieb nicht nur gut, sondern großartig machen. Der Vorsprung, den man gegenüber der Konkurrenz hat, das ist die Sorgfalt, die man auf Einzelheiten verwendet.“
    Er drückte Jolson freundlich die Faust ins Ohr.
    „Na, was für eine Krankheit ziehen Sie denn vor?“
    Jolson ließ seine linke Wange erbeben.
    „Ich weiß nicht, Bob. Ich bekomme jetzt schon Kopfschmerzen. Wenn ich mich nicht wohlfühle, mag ich nicht mit Krankheiten rummachen.“
    Rover riß seine Gesichtsmaske herunter, um Jolson seine Schnute sehen zu lassen. „He, Gil, was ist denn los mit Ihnen? Wir haben doch davon gehört, was Sie auf Peregrine alles so machen. Sie sollen doch ein schrecklicher Krankenhausfreak sein. Ich habe mal in einer Klatschspalte gelesen, daß Sie einmal im Jahr Urlaub im Isolationstrakt des Gillespie-Gedächtnishospitals machen sollen. Ich habe für Sie eine entsetzliche Krankheit reservieren lassen, Gil, extra für Sie. Eine Seuche. Eine echte und nicht irgend so eine Regierungswaffe oder so was. Unsere fängt damit an, daß Sie von diesem prima fürchterlichen Insekt gebissen werden. Wollen Sie wirklich nicht?“
    Jolson sagte: „Ich bleibe ja noch eine Weile auf Esperanza, Bob. Sie können mir die Seuche für das nächste Mal aufheben.“
    „Dann müssen Sie aber eine Anzahlung machen.“
    Jolson reichte ihm seine Kreditkarte. „Okay“, sagte er. Seine kurzen Schlafinstruktionen über Gillespie hatten nichts über dessen medizinisches Interesse erwähnt.
    „He, ich weiß noch was über Sie“, sagte Rover, als er die Karte in ein Taschenterminal klickte und sie ihm dann zurückgab. „Wir gehen direkt hoch in die zwanzigste Etage, lassen den Gewalttatenpark und die Stierkampfetage aus, ja? Wir begeben uns sofort auf Zwanzig, dafür werden Sie ganz bestimmt in der Stimmung sein, Gil.“
    „Zwanzig?“
    Rover nahm die Maske ab. „Mädchen.“
     
    Als er allein in dem engen rosa Raum war, musterte Jolson den mannshohen Computer, der vor ihm stand. Die rosa Maschine war mit weißen Rüschen geschmückt und mit roten Emailleherzen übersät. „Diese Methode, Süßer“, sagte die Maschine mit einer dunklen, mütterlichen Stimme, sorgt dafür, daß es keine Irrtümer gibt und daß jeder zufrieden ist.“
    Jolson zündete sich eine scheußliche Zigarette an und grinste sein Gillespiegrinsen. „Klasse“, sagte er.
    Die Maschine surrte. „Also, Kleiner, jetzt füllst du mal schön die Formulare aus und führst deine ganzen Präferenzen auf, was Frauen betrifft. Moment mal, Süßerchen, du stehst doch wohl auf Frauen, oder? Ich finde ja schon, daß du ganz normal aussiehst, aber du kannst dir ja wohl selbst vorstellen, was wir manchmal für Leute hier haben.“
    „Mädchen, ja.“
    „Dachte

Weitere Kostenlose Bücher