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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Jennifer.
    Jolson legte eine Hand auf den schmalen Rücken der Agentin und eilte mit ihr vom Blockhaus fort. „Du sollst dich doch ausruhen! Wie geht es dir?“
    „Du hast vielleicht ein paar altmodische Vorstellungen von Medizin! Das Beste, was man machen kann, nachdem man unter Drogen gesetzt wurde, ist, in der frischen Luft herumzulaufen“, sagte Jennifer. „Hast du schon was rausbekommen?“
    „Ich habe gerade Son Brewster jr. kennengelernt. Werde ihn später am Abend noch mal treffen. Rennst du deshalb in dieser scheußlichen Verkleidung rum, um Zwischenberichte zu erhalten?“
    „Ich war mir nicht einmal sicher, daß du es warst, Ben. Diese Jungen hier sehen doch alle gleich aus“, sagte die Agentin vom APS. „Nein, ich habe Neuigkeiten, die vielleicht mit dem zusammenhängen könnten, was du da rausbekommst. Nat Hockering hat die Stadt verlassen. Wir haben ihn laufenlassen, observieren ihn aber. Er hat seinen Beschatter heute morgen abgehängt und scheint Esperanza City völlig hinter sich gelassen zu haben.“
    Auf der anderen Straßenseite bestiegen Touristen gerade einen Bus. Vor dem Einsteigen blieb eine Frau mit gefärbten Haaren stehen und filmte Jolson. Er rieb sich sein Kinn und fragte Jennifer: „Keine Ahnung, wo er hin wollte?“
    „Nein, nur, daß er zuletzt am Stadtrand gesehen wurde, noch weiter draußen als hier. Wir vermuten, daß er sich irgendwo auf den Friedhöfen aufhält. Das könnte heißen, daß Gruppe A dort ihr Hauptquartier oder ein Versteck hat.“
    „Ja“, sagte Jolson, „das meinte dieser Bursche Rover auch.“
    „Rover ist auch nicht mehr zu sehen“, sagte Jennifer. „Die Männer, die ihn beobachten, melden, daß Alberto vielleicht irgendwas mit Rover gemacht haben könnte.“
    „Er könnte auch dort sein, wo Hockering hingegangen ist“, sagte Jolson. „Was ist mit Tripp von Nepenthe und Botschafter Kimbrough?“
    „Tripp hat versucht, den Planeten zu verlassen, und das APS hat ihn unter irgendeinem Vorwand festgenommen.“
    „Eine Spezialität des APS. Und Kimbrough?“
    Jennifer sagte: „Die Regierung von Barnum will nicht, daß irgendwelche Anklagen gegen ihn erhoben werden, um jede öffentliche Verhandlung zu vermeiden. Man gestattet es ihm, sich in aller Stille pensionieren zu lassen und sich in eins seiner Motels zurückzuziehen.“
    Jolson nahm eine großblättrige Blume von dem Tablett, das Jennifer zur Tarnung trug. „Ich wollte einen Kontaktmann vom APS aufsuchen. Wahrscheinlich kannst du die Sache für mich beschleunigen, Jennifer. Es gibt da ein junges Mädchen, das Schwierigkeiten mit eurer Wohlfahrtspatrouille hat, unter anderem jedenfalls. Ich will sie von Esperanza fortschaffen, wenn möglich noch heute nacht. Ich brauche einen falschen Paß, etwas Bargeld und ein Ticket nach Barnum.“
    „Wie heißt das Mädchen? Hast du Fotos von ihr, Fingerabdrücke und Retinamuster?“
    „Sie heißt Kath Hofstadter und ist die Tochter der Spielzeugleute. Ich hatte keine Zeit, die Fotos und den Rest zu beschaffen. Du wirst sie doch aus irgendwelchen Akten hervorkramen können, oder?“
    Jennifer lächelte ihn von der Seite an. „Ja, kein Problem. Das ist wohl eine andere Seite von Ben Jolson. Ich werde rausfinden, wo ihr Paps und ihre Mami wohnen und einen Raumhafen auf Barnum aussuchen, der in der Nähe ist.“
    „Gut. Wann kann ich das Zeug bekommen?“
    „Sagen wir, heute abend um sieben. Auf der Maxwellstraße gibt es einen kleinen Gehirnwellenladen. Benutze die Kodenummern, dann wird dir der Besitzer das Paket geben. Brauchst du sonst noch was?“
    „Nichts, danke“, sagte Jolson.
    „Woher hast du so schnell gewußt, daß ich es war?“
    „Du hast hübsche Backenknochen. Die kannst du nicht mit weißem Puder verstecken. Außerdem trägst du immer noch dasselbe Parfüm. Das sind so die kleinen Details.“ Er grinste, berührte ihren Arm und ging davon.
    Eine weitere Touristin rief ihm zu, er solle stehenbleiben, um sich fotografieren zu lassen, doch Jolson kümmerte sich nicht darum und ging weiter.

 
16
     
    Jolson horchte in dem dämmrigen Zimmer herum. Er rief leise: „Kath?“ Der alte Geräteraum war leer, das Mädchen war fort.
    Auf der anderen Seite des Gangs begann plötzlich jemand laut zu singen. „Der Tod kennt keine Gnade in diesem Land. Nein, der Tod kennt keine Gnade in diesem Land.“ Die Stimme war tief und rauh und wurde vom scharfen Klang einer Gitarre mit Metallsaiten begleitet.
    Jolson blickte durch die nicht

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