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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Reporter.
    „Ich schätze“, sagte Jolson leise zu Kath, „daß wir es nicht zulassen dürfen, daß sie dich mitnehmen.“
    „Ich will auch nicht mit“, sagte sie. „Er hat mir beim letzten WP-Verhör versprochen, daß das überhaupt nicht passieren könnte. Deshalb bin ich ja auch nicht untergetaucht.“
    Stoops hatte die Hände in die Hüften gestützt und sich vor Mahones aufgestellt. Dadurch zeigten sein Hinterkopf und sein etwas dicklicher Nacken in Jolsons Richtung. Jolson drückte das Mädchen kurz etwas stärker, dann ließ er sie los. Er senkte den Kopf, atmete ein und schlug mit seinen verschränkten Händen dem WP-Mann in den Nacken: zwei Hiebe und dann noch ein dritter.
    Stoops stöhnte, und seine Knie schlugen auf dem Boden auf. Jolson schlug ein weiteres Mal zu, und Stoops gab einen Seufzer von sich und sank schlaff und bewußtlos zu Boden.
    „Ich hätte noch mit ihm reden und ihn zur Vernunft bringen können“, sagte Mahones.
    „Gibt’s hier einen Hinterausgang?“ fragte Jolson das Mädchen und legte den Arm um sie.
    „Ja, und den benutzen wir wohl auch besser“, sagte Kath. „Sol, paß auf die Ware auf und versuch, mit Hugh Stoops vernünftig zu reden, auch mit der Stapo. Danke.“
    Das Mädchen zog Jolson mit, und zusammen rannten sie durch einen Lagerraum, eine rauchige Küche und in einen geziegelten Hinterhof hinaus. Noch waren keine Sirenen zu hören.
     
    Kath saß mit auf die Knie gelegtem Kinn auf dem rosengelben Bett. „Das Simulationsbüro hat Computer, weißt du. Es ist eine Zweigstelle der Wohlfahrtspatrouille. Alle Daten über Personen, für die sich die WP interessiert, wie zum Beispiel meine, wandern in ihre Maschinen. Dann erstellen sie eine Prognose, wie dein Leben in fünf oder zehn Jahren wahrscheinlich aussehen wird. Wenn die Zukunft einer Person einfach zu schwarz aussieht, wenn man immer in der Gosse bleiben wird, dann schaffen sie diese Person aus dem Randbezirk fort.“
    „Und du bist sicher, daß sie auch Leute umbringen?“
    „Oberleutnant Stoops leugnet es“, sagte das Mädchen. „Er behauptet, daß alles, was nach einem negativen Bericht des Simulationsbüros geschieht, ein Transport auf irgendeinen anderen Planeten ist. Alles, worauf es ihnen angeblich ankommt, ist, daß man nicht auf Kosten von Esperanza lebt. Aber es gibt immer wieder Geschichten von Leuten, die nie dort ankommen, wo sie angeblich hin sollten, besonders solche, die eine Auseinandersetzung mit dem WP hatten. Sie legen einen schlafen und bringen einen dann auf die Friedhöfe hier auf Esperanza.“ Sie kauerte sich enger zusammen. „Ich möchte nicht, daß das passiert, Will.“
    „Nein, das wird es auch nicht“, sagte Jolson. „Ist es möglich, daß du dich hier auf Esperanza lange vor Stoops verbirgst?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Das bezweifle ich. Wenn Stoops mich ein paar Tage lang nicht gefunden hat, dann setzt er die Stapo voll auf mich an, und die bringen dann elektronische Suchgeräte mit. Ein paar Tage lang könnte ich mich verstecken, aber nicht länger.“
    „Und wie steht’s damit, von Esperanza abzuhauen?“
    Kath lächelte traurig. „Ich könnte wieder mal nach Hause zurück“, sagte sie. „Bis ich wieder ausreiße. Aber es gibt da ja noch die vage Möglichkeit, daß man sich mit zweiundzwanzig oder so irgendwo festsetzt, irgendwas Festes macht oder so.“
    „Das wäre eine vorläufige Lösung – wie die meisten“, sagte Jolson. „Willst du versuchen, nach Hause zu fliehen?“
    Kath zögerte. „Als Alternative zum Simulationsbüro? Ja.“
    „Ich schaff dich raus. Du brauchst einen Paß, eine gute Fälschung, und etwas Bargeld.“
    „Ja“, sagte das Mädchen. „Wie willst du das denn alles schaffen, Will?“
    „Ich habe so meine Methoden“, sagte er. Sie befanden sich in einem Zimmer im dritten Stock eines Hüttenstapels, zehn Blocks vom Andenkenladen entfernt. Es war ursprünglich einmal ein Gerätezimmer gewesen, bis es zu einem halben Apartment umgebaut worden war. Aus den Wänden ragten Rohre und Ausgänge, und in einer Ecke stand ein alter musikalischer Geschirrspüler. „Bist du sicher, daß Stoops dich hier nicht suchen wird?“
    „Niemand weiß, daß ich Turkus kenne“, sagte Kath. „Er wohnt hier, wenn er nicht gerade mit den Grabräubern auf den Friedhöfen unterwegs ist. Nein, hier bin ich erst mal ziemlich sicher. Bis Oberleutnant Stoops wirklich sauer wird und die Stapo einsetzt.“
    „Wer ist Turkus? Kannst du ihm trauen, falls er

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