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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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mei­ne be­schei­de­ne Her­kunft leug­nen, du tum­ber grü­ner Lüm­mer­ling!“
    „Nie­mand, nie­mand“, be­harr­te der gel­be Zwerg, „in­ter­es­siert sich auch nur einen Esels­furz für mei­ne Pro­ble­me.“
    „Warum er­zäh­len Sie uns nicht, wie Sie sie ge­löst ha­ben?“ schlug Dr. Tim­brook vor.
    „Mir ist nicht mehr da­nach.“
    „Flei­schies!“ sag­te der sil­ber­be­schich­te­te An­dro­ide, der ne­ben dem The­ra­peu­ten saß. Er sah hu­ma­no­id aus, glit­zer­te wie Chrom und trug Se­gel­tuch­klei­dung mit Turn­schu­hen. „Mann, ihr Flei­schies bringt mich echt zum La­chen. Manch­mal glau­be ich, daß die­ser Ver­bre­cher­ro­bo­ter da drau­ßen in der Wüs­te recht hat. Man soll­te al­le Flei­schies um­le­gen.“
    „ Die Stim­me der Ma­schi­ne“, sag­te der Ech­sen­mann. Er fal­te­te sei­ne Hän­de auf sei­nem ka­rier­ten Schoß. „Un­ser höchstei­ge­ner, ein­woh­nen­der de­us ex ma­chi­na hat ge­spro­chen. Al­les, was du wirk­lich brauchst, 26X, das ist ei­ne Ge­ne­ral­über­ho­lung. Ich fin­de es reich­lich un­pas­send, An­dro­iden zu un­se­ren The­ra­pie­sit­zun­gen zu­zu­las­sen – ei­ne blö­de Idee.“
    „Halt’s Maul, Flei­schie“, er­wi­der­te 26X. „Bist ja so­wie­so ei­ne Schwuch­tel.“
    „Da will der Dieb was vom Gau­ner!“ sag­te der Zwerg. „Ihr seid doch al­le schwul. Au­ßer Bugs Mai­ney. Hab’ da­von ge­hört, daß er dau­ernd ir­gend­ei­ne Frau vö­gelt.“ Er grins­te plötz­lich die ein­zi­ge Frau im Raum an. „Ent­schul­di­gung, Fräu­lein.“
    „Nein, ist schon in Ord­nung.“ Sie war ei­ne sehr hüb­sche Blon­di­ne, ge­ra­de ge­wach­sen und schlank, braun­ge­brannt, mit lan­gen Haa­ren und schwach zu er­ken­nen­den Som­mer­spros­sen im Ge­sicht und auf ih­ren nack­ten Ar­men. „Ist doch al­les Schrot für die Müh­le, nicht wahr?“
    Jol­son zeig­te mit ei­nem Dau­men auf die hüb­sche Frau. „Was ist das hier über­haupt für ei­ne Punz?“ Er zün­de­te sich ei­ne neue Zi­gar­re an. „Und was ist mit die­ser aus­ge­klink­ten Bim­boschau­spie­le­rin pas­siert? Ist das ihr Er­satz?“
    „Ich neh­me hier nur ein­mal teil, Mr. Mai­ney, nur die­se ei­ne Sit­zung, als Be­ob­ach­te­rin. Ich hei­ße Dai­sy An­ne Cur­ri­er und bin Jour­na­lis­tin.“
    Jol­son kratz­te sich an sei­nem zer­zaus­ten Schä­del. „Sind Sie die Mie­ze, die mich mal in­ter­viewt hat, als ich den Murd­sto­ne Li­te­ra­tur­preis be­kam?“
    „Aber nein, da war ich noch auf Bar­num an der Jour­na­lis­ten­schu­le“, ant­wor­te­te das hüb­sche Mäd­chen lä­chelnd. Sie strei­chel­te geis­tes­ab­we­send ihr lin­kes Bein. „Ob­wohl ich ge­ste­hen muß, daß Sie ei­ner mei­ner Lieb­lings­re­vo­lu­ti­ons­dich­ter sind, Mr. Mai­ney.“
    „Hört, hört!“ sag­te der Zwerg und zap­pel­te auf sei­nem So­fa her­um. „Da sieht man wie­der, wie sie al­le auf die­sen Ty­pen ab­fah­ren. Und ich dach­te im­mer, daß al­le Dich­ter Ho­mos wä­ren.“
    „Ach, bah, du klei­ner Däm­lack, du und dein Me­tall­freund, ihr denkt doch, daß al­le schwul sind“, sag­te Burr­wick, der Ech­sen­mann. „Du soll­test mal auf mei­nen Hei­mat­pla­ne­ten Murd­sto­ne kom­men, da wür­den sie’s dir schon zei­gen. Die mö­gen ja manch­mal bei ih­rer Li­te­ra­tur­preis­ver­lei­hung einen Feh­ler ma­chen, aber Be­lei­di­gun­gen von klei­nen Rotz­na­sen neh­men sie nicht ein­fach hin.“
    Der Zwerg setz­te sich hin und be­weg­te sich einen Au­gen­blick lang nicht. Dann sag­te er zu dem Psych­ia­ter: „Wis­sen Sie, warum ich mich wie ein neu­er Mensch füh­le?“
    „Er­zäh­len Sie es uns.“
    „Na ja, ich ma­che mir we­gen Tis­hia kei­ne Sor­gen mehr.“
    „Tis­hia“, er­klär­te Burr­wick der hüb­schen Jour­na­lis­tin, „ist ein weib­li­cher gel­ber Winz­kopf. Sei­ne Freun­din, wie es scheint.“ Er strich sich mit sei­nem klei­nen Fin­ger über sei­ne schup­pi­ge Wan­ge.
    „Warum ma­chen Sie sich denn kei­ne Sor­gen mehr?“ frag­te Dr. Tim­brook und mach­te ein Zei­chen auf die Schie­fer­ta­fel, die auf sei­nem lin­ken Knie lag.
    „Ich ha­be ein­fach da­mit auf­ge­hört. Ich ha­be mir ge­sagt: Al­so gut, das Mäd­chen, mit dem du

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