Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
Vom Netzwerk:
ver­lobt bist, hat al­so je­de Wo­che Tele­por­ta­ti­ons­rech­nun­gen von drei­hun­dert Dol­lar. Es geht dich nichts an, und es ist auch nicht dei­ne Schuld. Ich mei­ne, viel­leicht hüpft Tis­hia durchs Bar­num-Sys­tem und hat hin­ter mei­nem Rücken ein hal­b­es Dut­zend Af­fä­ren mit an­de­ren Män­nern. Das ist mir egal, das be­rührt mich nicht. Ich selbst bin es, der doch ei­gent­lich wich­tig ist, nicht wahr?“
    „Na, ich wür­de mich be­dan­ken, wenn mein Mäd­chen im gan­zen Uni­ver­sum her­um­bum­sen wür­de“, sag­te der Ech­sen­mann.
    „Warum?“ frag­te der Dok­tor ihn.
    „Na ja“, sag­te Burr­wick, „ers­tens kos­tet es ihn tau­send­zwei­hun­dert Dol­lar im Mo­nat. Ganz zu schwei­gen von der Pein­lich­keit. Es ist ja schon schlimm ge­nug, wenn ei­nem auf dem Hei­mat­pla­ne­ten die Hör­ner auf­ge­setzt wer­den.“
    Die schlan­ke blon­de Re­por­te­rin stand von ih­rem So­fa auf und setz­te sich ne­ben Jol­son. „Ist das Ge­spräch hier im­mer so se­xua­li­siert?“
    „Aye, Miß. Hab’s noch nie an­ders er­lebt“, ant­wor­te­te er. „Hier ist je­der ehr­lich, und wenn man ehr­lich ist, dann muß man auch über Sex re­den. Geht nicht an­ders, nicht? Sie sind üb­ri­gens ei­ne recht schmu­cke Mie­ze, darf ich hin­zu­fü­gen.“
    „Oh, dan­ke“, sag­te Dai­sy An­ne und strei­chel­te ih­ren an­de­ren Schen­kel. „Darf ich Sie fra­gen, Mr. Mai­ney, ob Ih­re ei­ge­ne Dich­tung auch star­ke se­xu­el­le Un­ter­tö­ne hat?“
    „Dar­auf dür­fen Sie wet­ten!“ sag­te Jol­son. „Neh­men wir ein­mal mei­ne neues­te Ode, Auf einen ers­ten Ein­blick in den Fa­brikstreit bei Gil­bert & Ben­nett Nail. Ha, geb’ Ih­nen mein …“
    „Sie hö­ren mir nicht mehr zu!“ be­schwer­te sich De­em­ler.
    „Und das em­pört Sie?“ frag­te Tim­brook.
    „Na­tür­lich, Sie Holz­kopf!“
    „Wie­so re­zi­tiert uns der al­te Dich­ter­frit­ze heu­te abend ei­gent­lich kei­ne Ge­dich­te?“ frag­te 26X. „Ist das et­wa ein Durch­bruch?“
    „Was hal­ten Sie da­von, Bugs?“ frag­te der The­ra­peut Jol­son.
    „Aye“, sag­te er. „Will nicht leug­nen, große Ver­än­de­run­gen in letz­ter Zeit bei mir ge­spürt zu ha­ben. Selbst wenn sol­che Schmai­ken und Lüm­mer­lin­ge um mich her­um sind.“ Er blies Ge­mü­serauch aus. „Und doch muß ich zu­ge­ben, daß ich vor­ge­habt ha­be, ein biß­chen was zu re­zi­tie­ren, um die­se al­te Schau­spie­ler­mie­ze Dol­lie Loui­se Huf­fa­cker et­was auf­zu­hei­tern. Tra­ge seit Wo­chen ein So­nett mit mir her­um. Wo ist die al­te Da­me denn nun ei­gent­lich?“
    „Laß uns trotz­dem dein Ge­dicht hö­ren, Freund“, sag­te 26X.
    „’s ist nichts für dei­ne Blechoh­ren.“
    Der Ro­bo­ter schlug vor: „Dann lenk doch ein biß­chen um, und mach die­se ma­ge­re Zei­tungs­schnüff­le­rin ne­ben dir da­mit an. Dein Zeug ist doch so­wie­so im­mer das­sel­be.“ Er schnaub­te laut.
    Dai­sy An­ne tät­schel­te Jol­sons Hand. „Las­sen Sie sich nicht von ihm auf­re­gen, Mr. Mai­ney.“
    „Was sind Sie ei­gent­lich für ei­ne un­ab­hän­gi­ge Jour­na­lis­tin?“ frag­te der glit­zern­de An­dro­ide. „Spielt Fum­mel­dich mit die­sem ex­traflei­schi­gen Flei­schie und zeigt mir die kal­te Schul­ter! Na gut, viel­leicht regt mich sein zweit­klas­si­ges Ge­rei­me auf. Ja und?“
    „Je­den­falls“, sag­te De­em­ler, „füh­le ich mich wie ein neu­er Mensch.“
    Die gan­ze Zeit über hat­te ein schwer­ge­wich­ti­ger al­ter Mann hin­ten in ei­ner Ecke ge­ses­sen. Er war breit­schult­rig, hat­te kurz­ge­scho­re­nes Haar und trug einen klei­nen, wei­ßen Schnurr­bart. „Möch­te jetzt auch mal ein Wort ein­wer­fen“, sag­te er mit keh­li­ger Stim­me.
    „Nur zu, Ge­ne­ral­ma­jor Bock­man“, sag­te Dr. Tim­brook.
    „Ich mei­ne, daß die­se Sit­zung hier ziem­lich in­ef­fek­tiv ge­lei­tet wird. Viel zu­viel Ge­re­de, viel zu­we­nig Han­deln.“
    „Das sagst du doch im­mer“, mein­te der gel­be Zwerg.
    Die Au­gen von 26X klick­ten vom Ge­ne­ral­ma­jor zu Jol­son hin­über und dann von ihm fort. „Hast du auf­ge­hört, syn­the­ti­schen Bran­dy zu trin­ken, Bugs?“
    „Kaum wahr­schein­lich“, sag­te Jol­son. „Du

Weitere Kostenlose Bücher