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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Jol­son ga­lop­pier­te wie­der los.
    „Im ‚Ho­ly Grail’ ha­ben ein paar Leu­te da­von er­zählt, wie Sie ges­tern drei oder vier ver­schie­de­ne Sor­ten Hitz­köp­fe ab­ge­kühlt ha­ben“, mein­te Bree­zy, der nun links von Jol­son ritt.
    „Yep. Hat­ten ein paar Schwie­rig­kei­ten an der Schu­le. Hab’ al­le ein biß­chen be­ru­higt.“
    Bree­zy ki­cher­te lei­se. „Er­in­nern Sie mich bei Ge­le­gen­heit dar­an, mich da­vor zu hü­ten, Ih­nen Schwie­rig­kei­ten zu ma­chen.“
    Nach ei­ner Wei­le sag­te Jol­son: „Hab’ mir ge­ra­de mal über­legt, Bree­zy, daß hier wohl kein Frem­der durch­kom­men kann, oh­ne daß Sie da­von er­fah­ren.“
    „Stimmt. In­ter­es­sie­ren Sie sich für ir­gend je­mand Be­son­de­res?“
    „Mög­lich, daß ein Freund von mir vor kur­z­em hier durch­ge­kom­men ist.“
    „Wie nennt er sich?“
    „Weiß ich nicht ge­nau. Ei­gent­lich heißt er Bron­zi­ni. Aber ich glau­be kaum, daß er die­sen Na­men be­nutzt.“
    „Klingt auch wie’n Halb­blut“, mein­te der schwam­mi­ge She­riff. „No­pe, hab’ noch nie von dem Hom­bre ge­hört. Vor kur­z­em sind Mr. und Mrs. Bar­ner­man hier­her­ge­zo­gen. Er ist ein ziem­lich klapp­ri­ger Bur­sche, der sich Bück nennt.“ Sie rit­ten ge­ra­de in ein Trock­en­tal hin­un­ter, und als sie um einen Fel­sen­hau­fen ka­men, ge­lang­ten sie an ei­ne ver­fal­le­ne Hüt­te und an et­was, das so aus­sah wie der Ein­gang zu ei­ner ver­las­se­nen Mi­ne. „He, schau­en Sie mal da!“
    „Ein al­tes, ver­gam­mel­tes Haus“, sag­te Jol­son. „Na und?“
    „Ich mei­ne, ich hab’ einen Ge­wehr­lauf dort im Schacht auf­blit­zen se­hen“, sag­te Bree­zy lei­se. Plötz­lich ver­paß­te er Jol­son einen Stoß. „Ab auf den Bo­den und in De­ckung!“
    Jol­son sprang aus Steig­bü­geln und Sat­tel, kam un­ten auf und fing an, auf den Fel­sen zu­zu­lau­fen.
    Bree­zy lief ihm nach, und be­vor Jol­son in De­ckung ge­hen konn­te, hat­te ihn der She­riff mit dem Ge­wehr­kol­ben über den Schä­del ge­schla­gen. „Hab’ dich hübsch rein­ge­legt, wie?“ sag­te er ki­chernd und ver­paß­te Jol­son einen wei­te­ren Hieb.
     
    Jol­son ver­schlief die Ex­plo­si­on. Als er die Fels­bro­cken und die Er­de und die Holz­tei­le er­blick­te, die den Aus­gang des Mi­nen­schachts blo­ckier­ten, wuß­te er, daß ei­ne sol­che statt­ge­fun­den ha­ben muß­te. Er be­fand sich im In­ne­ren des Schachts, un­ge­fähr tau­send Fuß von dem Ge­röll ent­fernt. Er hus­te­te Dreck aus dem Hals und setz­te sich auf. Durch das Hin­der­nis dran­gen zwei sehr dün­ne Strei­fen Ta­ges­licht ins In­ne­re.
    Als er auf­stand, knick­te sein lin­kes Bein ein. Er mas­sier­te es, biß die Zäh­ne zu­sam­men, bis er schließ­lich da­zu in der La­ge war zu ge­hen. Er be­sah sich die Fel­sen und das Ge­röll ge­nau­er. Es muß­ten ei­ni­ge Ton­nen sein, die ihn hier ge­fan­gen­hiel­ten. Of­fen­bar woll­te Bree­zy Bal­mer ihn für im­mer hier­be­hal­ten.
    Jol­son ging ein Stück zu­rück und hol­te sei­ne Wahr­heits­aus­rüs­tung aus sei­nem Hemd. Er öff­ne­te den Kas­ten und ent­nahm ihm ei­ne hand­große Ta­schen­lam­pe. Dann ver­stau­te er die Aus­rüs­tung wie­der und knips­te die Lam­pe an. „Kann mir ge­nau­so­gut das gan­ze Loch hier an­se­hen“, sag­te er.
    Ei­ni­ge tau­send Fuß wei­ter im In­ne­ren des en­gen Schachts ent­deck­te er et­was an der Wand. An den Stein war ein Vi­nyl­schild ge­schraubt: Fri­mac Pseu­dos, Inc. Das al­ler­bes­te Pseu­do-Wild­west­zu­be­hör. Bei Nach­lie­fe­run­gen bit­te „Falscher Mi­nen­schacht Nr. 1137“ an­ge­ben.
    Jol­son nick­te und ging wei­ter. Tau­send Yards wei­ter stol­per­te er über einen To­ten. Der Mann trug einen An­zug aus ro­ten Long-Johns.
    Er war er­schos­sen wor­den und seit min­des­tens zwei Ta­gen tot. Es war Bree­zy Bal­mer. Jol­son knie­te kurz ne­ben ihm nie­der und sag­te: „Der ech­te Bree­zy. Al­so muß mich Bron­zi­ni selbst hier ein­ge­mau­ert ha­ben.“
    Er schritt wei­ter und kam kurz dar­auf an ei­ne Tür. Sie war aus mat­tem Me­tall und trug das Wort NOT­AUS­GANG. Jol­son zö­ger­te, dann drück­te er die Klin­ke. Die Tür sprang auf, und er

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