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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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wird dort in zwei Ta­gen ei­ne Re­de hal­ten, und da­nach soll es einen Emp­fang für ihn in der Nach­bar­ge­mein­de Stadt­zen­trum Nr. 2 ge­ben“, ant­wor­te­te Whee­ler-Wool­sey. „Über Wal­ton brau­chen Sie sich kei­ne Sor­gen zu ma­chen. Das APS paßt schon auf ihn auf.“
    Jol­son frag­te: „Gibt es ir­gend­wel­che Ver­bin­dun­gen zwi­schen Häupt­ling Nack­ter Tanz und Ih­rem ver­schwun­de­nen Wis­sen­schaft­ler, Wil­bur Da­niel Slack?“
    „Vor zwei­ein­halb Jah­ren hat Slack in ei­ne der Sam­mel­büch­sen des Häupt­lings in der Haupt­stadt des Old­cast­le-Ter­ri­to­ri­ums einen Dol­lar ge­wor­fen. Mehr konn­ten wir nicht her­aus­be­kom­men. Wenn bei­de et­was mit der Sa­che zu tun ha­ben soll­ten, dann ist es wohl ein­deu­tig, daß Slack Son­nen­blu­me ist.“
    Ein an­ti­ker gel­ber Bo­den wa­gen, auf den das Wort Ta­xi ge­malt war, fuhr drau­ßen die stür­mi­sche Stra­ße ent­lang. Man hat­te dem Wet­ter noch star­ken Wind bei­ge­mengt, und das Ta­xi wur­de von ei­nem Sturm­wir­bel er­faßt und ramm­te ei­ne Schnee­we­he am Geh­steig. Aus ei­nem der Zie­gel­häu­ser ka­men zahl­rei­che schwar­ze Men­schen her­aus­ge­lau­fen und ges­ti­ku­lier­ten auf­ge­regt. Whee­ler-Wool­sey blick­te über sei­ne Schul­ter und sag­te: „Sie ru­fen al­le: ‚Wo bleibt der Schnee­pflug?’ Hier drin­nen kön­nen wir sie nicht hö­ren. Ir­gend­ei­ne Art Ri­tu­al.“
    Jol­son klopf­te mit sei­nen Knö­cheln ge­gen den Me­tall­kör­per der Gi­tar­re, die ihm der Agent ge­ge­ben hat­te. „Wo­für ist die?“
    „Für Ih­re neue Rol­le. Bei die­ser Show und die­sen Re­vi­val-Ver­an­stal­tun­gen, die Häupt­ling Nack­ter Tanz ab­hält, setzt er ei­ne gan­ze Rei­he Un­ter­hal­tungs­künst­ler ein. Er hat ei­ne gan­ze Men­ge Mu­sik­be­rühmt­hei­ten von Jas­par be­kehrt. Die rei­sen jetzt mit dem Häupt­ling zu­sam­men um­her. Sie ha­ben be­stimmt schon von Ba­by Dy­na­mi­te ge­hört.“
    „Nein.“
    „Na ja, ist viel­leicht mehr ei­ne Lo­kal­be­rühmt­heit. Ei­ne fet­te, al­te Mie­ze, die jah­re­lang in ei­nem Pi­ra­ten­fern­seh­sen­der schmut­zi­ge Lie­der ge­sun­gen hat. Je­den­falls wer­den Sie, ihr be­stimmt be­geg­nen, Jol­son. Worum es geht, ist, daß Sie sich in die­sen frei­en, um­her­wan­dern­den Folks­än­ger na­mens Tunky Ne­s­per ver­wan­deln sol­len.“
    Jol­son leg­te die Gi­tar­re bei­sei­te. „Den ha­be ich vor ein paar Mo­na­ten schon ver­kör­pert.“
    Whee­ler-Wool­sey zuck­te mit den Schul­tern. „Jol­son, die­ser Vor­schlag stammt di­rekt vom Haupt­quar­tier des Cha­mä­le­on­korps auf Bar­num. Sie sol­len wie­der Tunky Ne­s­per wer­den. Sie sol­len Häupt­ling Nack­ter Tanz auf­su­chen und ihm sa­gen, daß Sie sich zu sei­ner Sa­che be­kehrt ha­ben und sei­ner Trup­pe bei­tre­ten möch­ten. Ich wer­de Ih­nen Schla­f­in­struk­tio­nen über sei­nen ko­mi­schen Glau­bens­kram ver­pas­sen.“
    „Wo ist der ech­te Tunky Ne­s­per jetzt?“
    „Ich glau­be, er hat­te einen Rück­fall. Ent­we­der das, oder er hat sich bei ei­nem Ge­trei­de­land­päch­ter­auf­stand ein Bein ge­bro­chen. Ir­gend­was Länd­li­ches hat ihn je­den­falls lang­ge­legt. Al­les, was Sie wis­sen müs­sen, ist, daß er wie­der aus dem Ver­kehr ge­zo­gen ist und Sie ihn ge­trost nach­ma­chen kön­nen“, sag­te Whee­ler-Wool­sey. „Ach, üb­ri­gens: Ih­re Ak­ti­on am Estru­ma Col­le­ge war so er­folg­reich, daß wir uns über­le­gen, den ech­ten Will Men­do­za dort ein­zu­stel­len, um …“ Der di­cke Agent un­ter­brach sich, wand­te sich ans Fens­ter und ki­cher­te. „Jetzt kommt was Gu­tes. Schau­en Sie mal.“
    Hin­ter dem Ta­xi­wrack kam ein schwarz­wei­ßer Bo­den­wa­gen zum Hal­ten, und zwei schlak­si­ge Män­ner in blau­en Uni­for­men spran­gen her­aus. Sie klet­ter­ten auf die Schnee­we­he und fin­gen an, die schwar­zen Zu­schau­er mit Holz­knüp­peln zu be­ar­bei­ten.
    „Ziem­lich rau­he Um­gangs­for­men für einen Vor­ort“, sag­te Jol­son.
    „Na, na, na, Jol­son, re­gen Sie sich nicht auf! Es sind al­les An­dro­iden“, sag­te der APS-Mann. „Se­hen Sie, in die­sem Teil von Jas­par wer­den Sie kei­ne

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