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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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der Ab­schnitt, bei dem die Män­ner Buh­ru­fe aus­stie­ßen und mit Din­gen her­um­war­fen.“ Der Un­ter­of­fi­zier trat nä­her an Jol­son her­an. „Le­sen Sie ge­ra­de die Ac­ti­ons­ze­nen?“
    „Nein, die sind aus­ge­zeich­net. Be­son­ders die Be­schrei­bung ei­nes her­an­na­hen­den Pfer­des. ‚Hin­ter dem Hü­gel war ein un­miß­ver­ständ­li­ches Ge­räusch zu ver­neh­men. Klipp-klapp! Klipp-klapp! Klipp-klapp!’Sehr plas­tisch!“
    „Wenn es ge­druckt wür­de, dann wä­re das Ge­klap­per in Kur­siv­schrift her­vor­ge­ho­ben.“
    „Aus­ge­zeich­ne­te Idee.“ Jol­son schloß das Buch und drück­te es einen Au­gen­blick lang an sei­ne Brust. „Ich fin­de wirk­lich, an die­ser Stel­le, wo Sie die Be­geg­nung mit dem Mäd­chen schil­dern … mal se­hen, ob ich es noch zu­sam­men­be­kom­me … ‚In Toms auf­ge­bläh­tem Her­zen be­weg­te sich et­was, als er den Slip ei­nes Mäd­chen er­späh­te, das auf dem sau­ren Bo­den von De­vil’s Door­knob, dem Sitz des Dis­trikts­he­riffs, lag. Ein zar­ter Klum­pen wal­len­der Ge­füh­le stieg in sei­nem Kil­ler­hals hoch, als er, schüch­tern für je­man­den, der so wie er an das rau­he Le­ben im Sat­tel ge­wöhnt war, sich Mut faß­te und al­so an­hob zu spre­chen: „Sieht so aus, als wä­ren Sie auf Ih­ren Al­ler­wer­tes­ten ge­plumpst, klei­ne Miß.“’ Wirk­lich, recht hübsch, Un­ter­of­fi­zier.“
    Jol­son leg­te zö­gernd das Ma­nu­skript wie­der auf den Schreib­tisch.
    „Las­sen Sie mich mal über­le­gen. Wor­über ha­ben wir uns ge­ra­de un­ter­hal­ten?“
    Un­ter­of­fi­zier Mo­dock sag­te: „Hö­ren Sie, es wä­re ei­ne Schan­de, Sie dar­an zu hin­dern, mit Hoot­man zu spre­chen. Es ist streng ge­heim, sa­gen Sie?“
    „Au­ßer­or­dent­lich streng ge­heim, ja. So ge­heim, daß ich Sie so­gar dar­um bit­ten muß, mein Ver­hör nicht ein­mal über die Mo­ni­to­re zu ver­fol­gen.“
    „Geht klar“, sag­te der Un­ter­of­fi­zier. „Okay, ich brin­ge Sie zu ihm, be­vor ich mich ein biß­chen frisch ma­che.“
    „Ich dan­ke Ih­nen.“ Einen Au­gen­blick lang führ­te Jol­son ein fri­sches Ta­schen­tuch an sei­ne Na­se.
     
    Tim Hoot­man saß auf ei­nem ge­blüm­ten So­fa, rauch­te ein So­ja­zi­ga­ril­lo und las in ei­nem ro­sa­far­be­nen Fo­to­kop­ma­ga­zin. Er war jung und blond und trug einen dün­nen Kinn­bart. Sei­nen ho­hen, wei­ßen Cow­boy­hut hat­te er tief ins Ge­sicht ge­zo­gen.
    Jol­son blick­te zu­rück zu Un­ter­of­fi­zier Mo­dock. „Das hier ist ei­ne Ein­zel­zel­le?“
    „Ich dach­te, Sie wä­ren schon mal in die­sem Trakt ge­we­sen“, sag­te der Ge­fäng­nis­lei­ter. „Sie müs­sen wis­sen, daß die­ses Sta­ket te­le­me­trisch ge­baut wur­de, per Fern­steue­rung. Die Bau­be­hör­de in Old­cast­le hat das durch­ge­führt. Nur daß sie eben die falschen Plä­ne be­nutzt ha­ben. Was sie hier ge­baut ha­ben, soll­te ei­gent­lich ein Er­ho­lungs­heim für über­al­ter­te Par­la­men­ta­ri­er wer­den. Das hier ist das kleins­te Zim­mer, das wir ha­ben.“
    „Da soll­ten Sie sich erst mal den To­destrakt an­schau­en“, sag­te Tim Hoot­man. „Da gibt es zwei Ten­nis­plät­ze.“
    „Nein, Tim, das ist nicht mehr der To­destrakt“, sag­te der Un­ter­of­fi­zier. „Die letz­ten drei Jah­re ist nie­mand mehr hin­ge­rich­tet wor­den, je­den­falls nicht vor­sätz­lich. Un­ser Sta­ket ist nichts als ein In­ter­nie­rungs­la­ger. Sie soll­ten ei­gent­lich froh sein, daß wir Sie von Ver­su­chun­gen frei­hal­ten, bis Wal­ton und sei­ne Be­sänf­ti­gungs­leu­te durch­ge­reist sind. Ich mei­ne, wenn man doch auf ihn ein At­ten­tat ver­üben soll­te, dann ha­ben Sie we­nigs­tens ein ast­rei­nes Ali­bi.“
    „Was will denn die­se Tun­te?“ frag­te Hoot­man den Un­ter­of­fi­zier.
    „Die was?“
    „Tun­te, Schwuch­tel.“ Hoot­man nick­te in Jol­son Rich­tung.
    Jol­son hat­te den Kris­tal­lüs­ter be­gut­ach­tet und seufz­te ver­zückt. „Sie ha­ben wirk­lich ei­ne wun­der­ba­re Zel­le hier, Hoot­man. Sie wis­sen wohl nicht zu­fäl­lig, wer die In­nen­de­ko­ra­ti­on ge­macht hat?“
    „Ir­gend­ein halb­sei­de­ner Com­pu­ter.“
    Der

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