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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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be­fan­den sich drei al­te Män­ner. Tripp war nicht an­we­send.
    „Ich hei­ße Leo­nard F. Gab­ney“, er­klär­te Jol­son, setz­te sich in einen Ses­sel und leg­te sein blau­es, knie­lan­ges Nacht­hemd zu­recht. „Frisch an­ge­kom­men von mei­nem Hei­mat­pla­ne­ten Bar­num.“
    Der jüngs­te der Al­ten, ein rund­li­cher, ro­sa­far­be­ner Mann, grins­te und pros­te­te ihm mit sei­nem Saft­be­cher zu. „Ich bin Phel­ps H. K. Su­lu aus Bar­a­fun­da. Ich kom­me aus der Moo­s­ent­wick­lungs­bran­che. Was ist denn Ihr Ge­biet?“
    „Te­le­ki­ne­se“, sag­te Jol­son.
    „Ach, dann sind Sie die­ser Gab­ney“, sag­te Su­lu. „Ich kann mich dar­an er­in­nern, ein­mal ei­ne Per­sön­lich­keits­do­ku­men­ta­ti­on über Sie ge­se­hen zu ha­ben. War von die­sem schreck­lich en­ga­gier­ten Bur­schen Ja­ne­way.“
    „Wo ste­hen Sie?“ frag­te ein ge­bräun­ter al­ter Mann mit stei­fer, ge­ra­der Hal­tung.
    „Nicht mehr so gut wie frü­her“, sag­te Jol­son. „Warum?“
    „Ich mei­ne po­li­tisch, ein­stel­lungs­mä­ßig. Wo ste­hen Sie da, Sir?“
    „Wo­zu?“
    „Sie kön­nen an­fan­gen, wo Sie wol­len“, sag­te der stei­fe Mann. „Ir­gend­wann wol­len wir schließ­lich über Sie einen voll­stän­di­gen Back­ground.“
    „Das ist Ge­schwa­der­kom­mo­do­re Eber­hardt“, sag­te Su­lu. „Er in­ter­es­siert sich für po­li­ti­sche Schat­tie­run­gen. Er ist seit fünf Jah­ren un­un­ter­bro­chen in Ne­p­en­the, auf Kos­ten sei­ner Fa­mi­lie.“
    „Ver­wirrt die Pa­zi­fis­ten!“ sag­te der Ge­schwa­der­kom­mo­do­re. „Neh­men wir ein­mal die Si­tua­ti­on auf Ter­ra, Gab­ney, was mei­nen Sie da­zu, Sir?“
    „Ich glau­be, ich bin Ih­rer Mei­nung“, sag­te Jol­son. „Denn ich be­wun­de­re schon seit lan­gem das mi­li­tä­ri­sche Den­ken.“
    „Bis jetzt ganz aus­ge­zeich­net“, sag­te Ge­schwa­der­kom­mo­do­re Eber­hardt. „Las­sen Sie mich als nächs­tes fra­gen, wie Sie zu der Tat­sa­che ste­hen, daß auf Ih­rer Na­sen­spit­ze ein klei­ner grü­ner Kä­fer her­um­krab­belt?“
    Jol­son mach­te ei­ne schnip­pen­de Be­we­gung. „Ach ja?“
    Ge­schwa­der­kom­mo­do­re Eber­hardt er­hob sich und sag­te: „Ich le­ge mich je­den Abend un­ge­fähr zu die­ser Zeit schla­fen. Oder gibt es da ir­gend­wel­che Ein­wän­de?“ Er­war­te­te ei­ni­ge Se­kun­den, nick­te und stol­zier­te steif aus dem Raum.
    Jetzt sprach der drit­te al­te Mann. „Las­sen Sie mich Sie will­kom­men hei­ßen“, sag­te er. Er war schlak­sig, dun­kel und hat­te kurz­ge­scho­re­nes grau­es Haar. „Konn­te mich ja noch nicht zu Wort mel­den. Da ich selbst aus Bar­num stam­me, freut es mich, Sie be­grü­ßen zu dür­fen. Ich bin Wil­son A. S. Kim­brough und bin, wie Sie viel­leicht wis­sen, Bot­schaf­ter auf Es­pe­ran­za. Ich hof­fe, daß wir uns ein biß­chen un­ter­hal­ten kön­nen, und viel­leicht kann ich Ih­nen auch be­hilf­lich sein.“
    Jol­son lä­chel­te.

 
6
     
    Als er er­wach­te, be­rühr­te sei­ne tas­ten­de Hand ei­ne Waf­fel. Sie war kar­ten­groß, va­ku­um­ver­packt und ruh­te auf sei­ner ein­ge­fal­le­nen Brust. Das schma­le Kon­tu­ren­bett rüt­tel­te Jol­son mit im­mer auf­ge­reg­te­ren Be­we­gun­gen wach, und die Licht­strei­fen an De­cke und Wand er­wuch­sen wie­der zum Le­ben. Die Lä­den an sei­nen Pan­ora­ma­fens­tern roll­ten auf und leg­ten ei­ne kal­te, trost­lo­se Däm­me­rung of­fen.
    Jol­son ver­such­te, sich mit sei­ner Alt­män­ner­hand hoch­zu­stem­men, doch das Bett hielt ihn noch fest. Aus den An­sa­ge­spre­chern des Zim­mers er­tön­ten Gong­klän­ge. „Auf, auf!“ sag­te Fran­klin T. Tripps Stim­me. „Aber zu­erst den­ken wir dar­an, daß wir al­le un­se­re üb­li­che mor­gend­li­che Zahn­hy­gie­ne­waf­fel es­sen. Gut durch­kau­en, wenn ich bit­ten darf.“
    Jol­son er­blick­te die Waf­fel ne­ben sei­nem runz­li­gen Kinn. „Igitt!“ sag­te er.
    „Die Waf­fel­form“, sag­te Tripp durch den Spre­cher. „Wenn wir uns al­le klar­ma­chen wür­den, daß die Waf­fel­form die voll­kom­me­ne Form ist, dann wür­den wir al­le ewig und drei Ta­ge le­ben!“
    Jol­son er­griff die

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