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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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we­ni­gen Mi­nu­ten hier durch­ge­kom­men.“
    Phel­ps H. K. Su­lu tanz­te mit ei­nem ge­fleck­ten Mars­mäd­chen aus der wei­ßen Dampf­wand her­vor. Er grins­te und tanz­te wie­der da­von.
    „Ich wür­de gern mög­lichst bald mit dem Bot­schaf­ter re­den“, sag­te Jol­son. „Im Al­ter wird das Heim­weh im­mer stär­ker.“
    „Ein paar Ta­ge Dampf und Waf­feln, und Sie füh­len sich schon bes­ser“, sag­te das Mäd­chen. „Die­ser ver­damm­te Kell­ner braucht zu lan­ge, jetzt ist es zu spät. Sie müs­sen wei­ter, Mr. Gab­ney, denn in Ih­rem Al­ter ver­trägt man nicht mehr als fünf Mi­nu­ten or­ga­ni­schen Dampf. Fra­gen Sie mor­gen nach mir. Ich mag Sie. Mein Na­me ist Ma­ris­sa.“ Sie be­merk­te, daß der Schmet­ter­ling auf ih­rer lin­ken Brust­war­ze sich lös­te, und be­fes­tig­te ihn wie­der.
     
    Tripps Hand ruh­te auf ei­nem Bron­ze­he­bel in der blau­en Wand, als er frag­te: „Be­reit für Ihr Ge­lee?“
    „Noch mehr Waf­feln?“ frag­te Jol­son, der ge­ra­de im An­schluß an die hy­dro­elek­tri­sche Sechs-An­dro­iden-Mas­sa­ge ei­ne Zen­tri­fu­gen­be­hand­lung über sich hat­te er­ge­hen las­sen.
    „Sie tau­chen wir in Ge­lee.“ Tripp zog die Au­gen­brau­en hoch und run­zel­te sei­ne Stirn. „Wenn man den Kör­per in Ge­lee taucht, dann be­sei­tigt das min­des­tens hun­dert Mil­lio­nen al­tern­de Tei­le von der Ober­flä­che, es ver­jagt sie ge­ra­de­zu.“
    „Was ist das für ein Ge­lee?“
    „Heu­te ist es Apri­ko­se-Ana­nas“, sag­te Tripp. „Wir wech­seln zwei­mal in der Wo­che das Aro­ma. Das Ge­lee wird im Ver­hält­nis eins zu eins her­ge­stellt, ein Teil Süß­stoff, ein Teil Frucht. Das ist das wich­tigs­te an die­ser Kampf-dem-Al­ter-The­ra­pie, die ich ent­wi­ckelt ha­be. Eins zu eins.“ Er dreh­te sein Hand­ge­lenk her­um.
    Jol­son fiel durch einen Schacht in ein Be­cken ge­wöhn­li­cher Grö­ße, das mit Ge­lee ge­füllt war. Es war Apri­ko­se-Ana­nas.
    Bot­schaf­ter Kim­brough üb­te sich ge­ra­de am an­de­ren En­de des Be­ckens im Brust­schwim­men. Jol­son rief sei­nen Na­men, doch der Bot­schaf­ter dreh­te sich nicht um.
    Als sich Jol­son schließ­lich zu der Stel­le vor­ge­ar­bei­tet hat­te, war Kim­brough schon lan­ge ver­schwun­den. Im zu­gi­gen Gang hin­ter dem Be­cken wur­de das Ge­lee von ei­ner ei­si­gen Na­del­strahl­du­sche fort­ge­spült. Als er wie­der an­ge­zo­gen und al­lein war, lief Jol­son los, in der Hoff­nung, den Bot­schaf­ter zu er­wi­schen.
    In der nächs­ten Tür­öff­nung brach­te ihn ei­ne Fuß­an­gel zu Fall, die in Knö­chel­hö­he an­ge­bracht wor­den war, und Jol­son stürz­te in ein klei­nes, schmie­ri­ges Zim­mer.
    Ein rund­li­cher, blei­cher An­dro­ide reich­te ihm einen di­cken Knüp­pel aus Fast­holz und sag­te: „Zeit für die Brumm­bär­the­ra­pie, Pa­pi!“
    „Was?“
    Hin­ter dem An­dro­iden stan­den noch drei wei­te­re di­cke An­dis. „Ei­ne zwei­mi­nü­ti­ge Übungs­pe­ri­ode, Pa­pi. Du prü­gelst uns mit Knüp­peln durch und ver­scheuchst da­mit dei­ne gan­zen auf­ge­stau­ten emo­tio­na­len Gif­te aus dei­nem zer­knit­ter­ten Ka­da­ver.“
    „Ich laß es dies­mal aus.“
    Ein di­cker An­dro­ide kam auf Jol­son zu und trat ihm in die Knie­keh­le. „Wenn du Mr. Tripps selbst ent­wi­ckel­tes und ver­voll­komm­ne­tes Sys­tem, den Kör­per schnell und ein­fach von sei­nen Pro­ble­men zu be­frei­en, nicht an­wen­dest“, sag­te er, „dann bleibst du le­dig­lich ein großer, al­ter Sack vol­ler emo­tio­na­ler Gift­stof­fe.“
    Jol­sons Fin­ger um­klam­mer­ten den Knüp­pel. Er mach­te einen Aus­fall­schritt nach hin­ten und schwang den schwe­ren Knüp­pel.
    „Ja, Pa­pi, ge­nau so!“
    Jol­son dreh­te sich um sich selbst und schlug einen der An­dro­iden zu Bo­den. Er knüp­pel­te die an­de­ren nie­der und eil­te dann dem Bot­schaf­ter nach.
    Kim­brough saß in der Spi­ri­tu­el­len Cock­tail­ka­pel­le und steck­te so­eben ei­ne Kre­dit­kar­te in ei­ne der mys­ti­schen Ge­stal­ten, die auf Po­des­ten in der Ka­pel­le um­her­stan­den. „Hö­ret!“ sag­te sie. „Das Ge­heim­nis des Uni­ver­sums, die­ses Uni­ver­sums, im Grun­de je­des

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