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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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al­lein.“
    „Ach ja?“ frag­te Jol­son. „Dann wol­len wir doch da­für sor­gen, daß wir uns schon heu­te nach­mit­tag ge­mein­sam an die­sem Sport er­freu­en. Um es noch in­ter­essan­ter zu ma­chen, kön­nen wir ja auch Wet­ten auf Tref­fer ins Schwar­ze ab­schlie­ßen.“
    „Pri­ma“, sag­te Bot­schaf­ter Kim­brough.
     
    Der dich­te Ne­bel trieb zwi­schen ih­nen und der großen Stroh­ziel­schei­be in Schwa­den da­hin. Jol­son konn­te ge­ra­de noch die drei ver­zweig­ten Bäu­me zur Lin­ken aus­ma­chen. Er stieß kurz mit dem El­len­bo­gen an die Wahr­heits­aus­rüs­tung, die nun un­ter sei­nem blau­en Ano­rak fest­ge­schnallt war. „Ge­he ich recht in der An­nah­me“, frag­te er den Bot­schaf­ter, „daß der Sport des Bo­gen­schie­ßens von ei­ner ent­fern­ten Ecke des Ter­ra-Sys­tems stammt, von ei­nem der Erd­pla­ne­ten?“
    Kim­broughs Bo­gen surr­te, und ein Pfeil ver­schwand im im­mer dich­ter wer­den­den Ne­bel. „War­ten Sie, Gab­ney. Ich möch­te den Ein­schlag hö­ren.“
    Wäh­rend sie auf das Ge­räusch war­te­ten, mit dem der Pfeil in die nun­mehr un­sicht­ba­re Fast­stroh­ziel­schei­be ein­drang, nes­tel­te Jol­son un­ter sei­nem blau­en Ano­rak einen klei­nen Flach­mann aus der Wahr­heits­aus­rüs­tung. „Da“, sag­te er.
    „Ha­ben Sie den Ein­schlag ge­hört?“
    „Für mei­ne al­ten Oh­ren klang das wie ei­ne Zehn.“ Der Ne­bel ver­dick­te sich im­mer mehr, und Jol­son trat nä­her an Kim­brough her­an. „Viel­leicht einen klei­nen Schluck Kno­chen­wär­mer, Kim­brough?“
    „Kei­ne schlech­te Idee“, sag­te der Bot­schaf­ter und griff nach der Fla­sche. „Was ist denn das?“
    „Bran­dy aus Peregri­ne.“
    „Gut“, sag­te Kim­brough, „ge­nau das, wo­nach mir der Sinn steht, Gab­ney.“ Er dreh­te den Ver­schluß auf und nahm einen Schluck. „Sie auch?“
    Jol­son ließ die Pfeil­ker­be an sei­nen Vor­der­zäh­nen ent­lang­glei­ten. „Ha­be ich nur für mei­ne Freun­de bei mir, Kim­brough.“ Er nahm die Fla­sche und steck­te sie wie­der ein.
    „Ja“, sag­te Kim­brough, „das Bo­gen­schie­ßen stammt von der Er­de selbst. Na ja, jetzt sind Sie an der Rei­he.“
    Jol­son leg­te den Pfeil an die Bo­gen­seh­ne und schnitt dem Ne­bel ei­ne Gri­mas­se. Er schoß den Pfeil ab und war­te­te. „Nicht ge­ra­de die bes­ten Um­stän­de fürs Bo­gen­schie­ßen, Kim­brough, nicht ein­mal für zwei Lieb­ha­ber des Sports, wie wir es sind.“
    Kim­brough räus­per­te sich und senk­te sei­nen Bo­gen. „Wis­sen Sie, Gab­ney, als ich noch ein Jun­ge war, ging ich auf dem Pla­ne­ten Er­de zur Schu­le und war auf der John Fos­ter Dul­les Aca­de­my so­gar der Zweit­bes­te in der Klas­se.“ Sei­ne Au­gen wei­te­ten sich, und er hus­te­te. „Ich glau­be, ich muß Ih­nen wirk­lich et­was ver­ra­ten, Gab­ney. Das ist ein Ge­heim­nis, ein Ge­heim­nis, das nur we­ni­ge mei­ner engs­ten Freun­de und Mit­ar­bei­ter ken­nen, wenn über­haupt. Aber ich muß Ih­nen ver­ra­ten, Gab­ney, daß ich, als ich elf Jah­re alt war, Nor­man L. Hilts zehn Dol­lar da­für be­zahlt ha­be, daß er mir mei­nen Auf­satz über Wer­be­pla­ka­te des spä­ten zwan­zigs­ten Jahr­hun­derts schrieb. Der Be­wer­tungs­com­pu­ter in die­sem Kurs „Au­to­bahn­ver­schö­ne­rung Zwei-B’, moch­te mich nicht be­son­ders, Gab­ney. Er spür­te, daß ich ihn nicht son­der­lich aus­ste­hen konn­te, die­ses fie­se grü­ne Ding! Wie sie da­mals eben wa­ren. Gab­ney, man kann einen Com­pu­ter has­sen, aber nicht lie­ben. Der Com­pu­ter hat das ge­merkt, wes­halb ich Nor­man L. Hilts auch die zehn Dol­lar ge­zahlt ha­be.“
    Jol­son er­griff den Bot­schaf­ter beim Arm und führ­te ihn auf die Baum­grup­pe zu. „Schön, aber was ist mit Grup­pe A? Was kön­nen Sie mir über ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on na­mens Grup­pe A sa­gen?“
    „Als ich drei­zehn war, da ha­be ich Estel­le Ban­der­man im Ge­rä­te­kom­plex des städ­ti­schen Se­nio­ren­turms ih­rer Groß­mut­ter ge­küßt. Das ist die rei­ne Wahr­heit, Gab­ney.“
    „Ich weiß es zu schät­zen, daß Sie sich mir an­ver­trau­en.“
    „Nen­nen Sie mich doch bit­te Ex­zel­lenz. Ich mag die­se an­bie­dern­den An­re­den

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