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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Uni­ver­sums, ist …“
    Nat Hocke­ring kam aus ei­nem Al­ko­ven ge­sprun­gen und mach­te ei­ne auf­hal­ten­de Ge­bär­de. „Es ist fast neun. Los jetzt, zahl mich aus, so wie du es ges­tern abend ver­spro­chen hast. Dein ver­trock­ne­tes al­tes Hirn kann sich doch wohl noch dar­an er­in­nern, daß du mir fünf­und­drei­ßig Dol­lar schul­dest, oder?“
    „Drei­ßig“, sag­te Jol­son und mach­te An­stal­ten, um den großen Auf­se­her her­um­zu­ge­hen.
    Hocke­ring stell­te sich ihm in den Weg. „Siehst du? Die Se­ni­li­tät hat dich schon bei den Ei­ern ge­packt! Du kannst dich nicht mal dar­an er­in­nern, was du mir schul­dest, al­ter Mann, da­bei hast du erst ges­tern abend die Schul­den­lat­te an­schrei­ben las­sen. Fünf­und­drei­ßig Dol­lar, Mr. Gab­ney.“
    Jol­son fisch­te einen Geld­schein­clip aus sei­ner Ho­sen­ta­sche. „Hier.“ Kim­brough stand im­mer noch auf­merk­sam vor dem pre­di­gen­den An­dro­iden. „Jetzt über­las­sen Sie mich bit­te der Kon­tem­pla­ti­on“, sag­te Jol­son. „Ich glau­be, das ist sehr gut, um die Fähr­nis­se der Zeit ab­zu­schüt­teln.“
    „Mag wohl sein“, sag­te Hocke­ring. „Aber jetzt ist je­den­falls erst mal Früh­stücks­zeit, und die Ka­pel­le wird ge­schlos­sen.“

 
7
     
    Als sie bei­de über das nied­ri­ge Hin­der­nis hech­te­ten, sag­te Fran­klin T. Tripp: „Lau­fen und sprin­gen, Mr. Gab­ney, wenn wir das doch nur al­le tä­ten! Ich glau­be wirk­lich, daß die Tat­sa­che, daß man mich oft für einen jun­gen Mann En­de Zwan­zig hält, dar­auf zu­rück­zu­füh­ren ist, daß ich so viel lau­fe und sprin­ge.“
    Jol­son kam auf dem Ra­sen­bo­den auf und japs­te ein Alt­män­ner­jap­sen. „Ist das noch wich­ti­ger als Schlamm und Waf­feln?“
    „Ge­nau­so wich­tig“, sag­te Tripp, „ge­nau­so wich­tig.“
    „Ich neh­me an, daß das mit dem Schwit­zen zu­sam­men­hängt.“
    Ein Dut­zend al­ter Män­ner ar­bei­te­ten sich über die hal­be Mei­le Lauf­bahn vor­an, die mit Sprung­ge­stel­len und Was­ser­hin­der­nis­sen ge­spickt war.
    „Das Schwit­zen“, sag­te Tripp, der kei­ne Atem­pro­ble­me zu ha­ben schi­en. „Al­lein durch das Schwit­zen ha­be ich vier Jah­re an Al­ter ab­ge­baut.“
    Ein al­ter Mann, der sich beim Früh­stück als Ol­den Griggs vor­ge­stellt hat­te, brüll­te ir­gend­wo hin­ter ih­nen.
    Tripp ver­lang­sam­te sein Tem­po. „Klingt, als ob Griggs wie­der mal einen An­fall hat“, sag­te er. „Von jetzt an jog­gen Sie al­lein wei­ter, wäh­rend ich zu­rück­lau­fe und den al­ten Kna­ben von der Bahn zer­re.“
    Als er al­lein war, be­schleu­nig­te Jol­son sein Tem­po und ver­such­te, Bot­schaf­ter Kim­brough ein­zu­ho­len, den er ei­ni­ge hun­dert Yards wei­ter vor­ne er­späht hat­te. Er sprang über ein drei Fuß ho­hes Vi­nyl­hin­der­nis, sprin­te­te wei­te­rund hüpf­te über ei­ne Kas­ten­he­cke. Schließ­lich fand er sich ne­ben Ge­schwa­der­kom­mo­do­re Eber­hardt wie­der.
    „Wie ste­hen Sie“, frag­te der Ge­schwa­der­kom­mo­do­re, „zu Ther­mo­me­tern?“
    „Neu­tral.“
    Die El­len­bo­gen des Kom­mo­do­re schwan­gen beim Lau­fen bis in Kinn­hö­he hin­auf. „Kurz vor die­sem Lauf ha­ben sie eins in mich rein­ge­steckt. Sie mei­nen, daß sie mir keins oral an­ver­trau­en kön­nen, daß ich sonst die En­den ab­kaue.“
    „Oh“, sag­te Jol­son. Er lief wei­ter und sprang über einen Teich.
    Aber er be­kam kei­ne Ge­le­gen­heit, mit Bot­schaf­ter Kim­brough zu re­den, bis man sie fast ei­ne Stun­de spä­ter ne­ben­ein­an­der in or­ga­ni­sche Dampf­bo­xen pack­te.
    „Ist der gan­ze Tag vor­pro­gram­miert?“ frag­te er den Bot­schaf­ter.
    „Nach dem Zwangs­mit­tags­schlaf“, sag­te Kim­brough, „hat man freie Zeit für die ei­ge­ne Ge­stal­tung.“ Qual­mend at­me­te er aus. „Sie sind wohl nicht zu­fäl­lig ein Fan des Bo­gen­schie­ßens, Gab­ney?“
    Jol­son sag­te: „Ich lie­be Bo­gen­schie­ßen, Kim­brough.“
    „Das ist ja aus­ge­zeich­net“, sag­te der Bot­schaf­ter lä­chelnd. „Was glau­ben Sie, wel­che Schwie­rig­kei­ten ich ha­be, je­man­den zu fin­den, der mit mir hin­aus auf den Übungs­platz kommt. Ges­tern war ich ganz

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