Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
Vom Netzwerk:
ein­ge­pack­te Zahn­waf­fel, öff­ne­te die Ver­pa­ckung und steck­te das Ding in den Mund. Als er die Waf­fel mit dem Pfef­fer­minz­ge­schmack ei­ne Mi­nu­te lang vor­sich­tig und sorg­fäl­tig ge­kaut hat­te, schnall­te das Bett ihn frei und schubs­te ihn auf den ge­pols­ter­ten Fuß­bo­den.
    Nach­dem er sei­nen blau­en Uni­ver­sal­sport­an­zug an­ge­zo­gen hat­te, schritt Jol­son vor­sich­tig in den Gang hin­aus. Drau­ßen war al­les in sanf­ten Blau­tö­nen ge­hal­ten. Aus der Tür zu sei­nem Nach­bar­zim­mer kam Ge­schwa­der­kom­mo­do­re Eber­hardt rück­wärts her­aus. Er hüpf­te in den Gang und mach­te ei­ne Kehrt­wen­dung. „Ein stra­te­gi­scher Zug, den ich in den grim­mi­gen Dschun­geln des tap­fe­ren klei­nen Pla­ne­ten Murd­sto­ne ge­lernt ha­be, Sir. Wie ste­hen Sie zum North-Da­ko­ta-Zwi­schen­fall?“
    „Das ha­ben wir doch zum größ­ten Teil schon ges­tern abend be­spro­chen.“
    „Mei­nun­gen än­dern sich stän­dig, stän­dig“, sag­te Ge­schwa­der­kom­mo­do­re Eber­hardt. „Als ich mich noch dar­an er­in­nern konn­te, wie man die­se Dik­ta­pul­te be­dient, ha­be ich täg­lich Po­si­ti­ons­bulle­tins her­aus­ge­ge­ben.“
    „Ich hat­te vor, mit Bot­schaf­ter Kim­brough über ge­nau die­ses The­ma zu re­den“, sag­te Jol­son. „Er wohnt doch in 56 B, nicht wahr, Ge­schwa­der­kom­mo­do­re?“
    „Ja, ost­wärts von hier, zwei Gän­ge wei­ter“, sag­te Eber­hardt. „Aber jetzt ha­ben Sie kei­ne Zeit, ihn zu spre­chen. Der Drill sieht vor, daß wir so­fort ein or­ga­ni­sches Dampf­bad neh­men, Gab­ney. Kom­men Sie, lau­fen wir los, sonst läßt uns Tripp vom Per­so­nal ho­len. Wo ha­ben Sie ge­dient, Gab­ney?“
    „Bei der Kom­man­do­trup­pe“, sag­te Jol­son.
    Ge­schwa­der­kom­mo­do­re Eber­hardt hak­te sich bei ihm ein. „Mein ver­stor­be­ner Va­ter, Sub­al­ter­n­of­fi­zier Eber­hardt, war ein Kom­man­do­sol­dat. Kei­ner ver­stand mehr von Tar­nung als Sub­al­ter­n­of­fi­zier Eber­hardt. Sei­ne Spe­zia­li­tät wa­ren Bäu­me. Wenn er nicht Heu­fie­ber be­kom­men hät­te, wä­re er noch viel wei­ter ge­kom­men.“
    Un­ter der bron­ze­far­be­nen Tür zo­gen Dampf­schwa­den em­por. Über der Tür be­fan­den sich bun­te Lich­ter, die ‚Dampf­klub’ schrie­ben. „Das ma­chen wir je­den Mor­gen?“ frag­te Jol­son.
    Ge­schwa­der­kom­mo­do­re Eber­hardt stürm­te in den Klub, Jol­son im Schlepp. „Un­ter­schät­zen Sie nicht den Wert des Dampfs und der Waf­fel­form.“ Er blieb dicht ne­ben Jol­sons Ohr ste­hen. „Wie ste­hen Sie üb­ri­gens zu der gan­zen Fra­ge des Damp­fes, Sir?“
    Tripp führ­te Jol­son per­sön­lich von dem Ge­schwa­der­kom­mo­do­re fort. Er brach­te ihn in den dampf­ge­schwän­ger­ten Raum und setz­te ihn an einen Tisch. „Fünf Mi­nu­ten in­ten­si­ver or­ga­ni­scher Dampf, sag­te Tripp, „und die Al­ter­spar­ti­kel ver­schwin­den, Mr. Gab­ney. Um zu be­wei­sen, daß die Or­gan­dampf­the­ra­pie wirk­lich funk­tio­niert, ha­be ich die­sen spe­zi­el­len Dampf­klub kon­zi­piert, der die ge­sund­heit­li­chen Vor­zü­ge ei­nes ge­wöhn­li­chen Dampf­bads mit den auf­re­gen­den Aspek­ten ei­nes Pri­vat­klubs ver­bin­det.“
    Ein hoch­ge­wach­se­nes, glit­zern­des, grü­nes ve­nu­si­sches Mäd­chen durch­brach die Dampf Schwa­den. Sie war nur mit Ab­zieh­bil­dern be­klei­det und hat­te hoch­auf­ge­türm­tes, gold­ge­fleck­tes Haar. „Da­men­wahl, Mr. Gab­ney“, sag­te sie. „Wol­len wir ein Tänz­chen wa­gen?“
    „Soll­te ich nicht erst ein biß­chen damp­fen?“
    „Dann set­zen wir uns eben ei­ne Run­de“, sag­te das Mäd­chen. Tripp zog sich in den Dampf zu­rück, und sie nahm sei­nen Platz ein. „Soll ich den Kell­ner ru­fen?“
    „Aber ja doch, mei­ne Lie­be“, sag­te Jol­son. „Was möch­ten Sie denn?“
    „Ei­ne Waf­fel“, sag­te das Mäd­chen. „Was an­de­res be­kommt man hier nicht.“
    Jol­son strich sich sei­nen fal­ti­gen Nacken und mus­ter­te den dich­ten Dampf. „Ich hat­te ge­hofft, daß ich Bot­schaf­ter Kim­brough hier tref­fen wür­de und mit ihm ein biß­chen über un­se­ren Hei­mat­pla­ne­ten klö­nen könn­te.“
    „Er ist vor

Weitere Kostenlose Bücher