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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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haupt­säch­lich we­gen der Be­zah­lung, die Grup­pe A mir da­für gibt, Gab­ney, ei­ne sehr groß­zü­gi­ge Be­zah­lung. Ich tue, was sie von mir ver­lan­gen, und zü­ge­le mei­ne Neu­gier. Wenn man im öf­fent­li­chen Le­ben steht, kann das ex­trem teu­er sein.“
    „Wis­sen Sie, wo Grup­pe A ihr Haupt­quar­tier hat?“
    „Nein“, sag­te Kim­brough. „Aber da wir ge­ra­de über Grup­pe A re­den, da gibt es noch et­was, das Sie in­ter­es­sie­ren könn­te.“ Er zit­ter­te, streck­te sich und flat­ter­te mit den Au­gen­li­dern.
    „Fah­ren Sie fort.“
    „Die­ses un­ver­schnit­te­ne Zeug von Peregri­ne bin ich nicht mehr ge­wohnt“, sag­te der Bot­schaf­ter. Er spür­te plötz­lich den Baum­stamm in sei­nem Rücken. „Ganz schö­ner Schub, Gab­ney. Dan­ke, daß Sie mich hier an­ge­lehnt ha­ben. Bin ich rich­tig ohn­mäch­tig ge­we­sen?“
    „Nur einen Au­gen­blick, Kim­brough.“
    „Kann mich an nichts mehr er­in­nern“, sag­te Kim­brough. „Er­zäh­len Sie Fran­klin T. Tripp bloß nichts da­von. Der wür­de das dem Me­di­ko­grup­pen-Com­pu­ter in Es­pe­ran­za Ci­ty ein­spei­chern. Die­ser Com­pu­ter hat mich rich­tig ge­fres­sen. Ist Ih­nen ei­gent­lich schon mal auf­ge­fal­len, Gab­ney, daß man einen Com­pu­ter zwar has­sen, aber nicht lie­ben kann?“
    Jol­son sag­te: „Die Frei­zeit­stun­de muß schon fast vor­bei sein. Ge­hen wir zu­rück?“
    „Vor­her noch ei­ne Sa­che“, sag­te der Bot­schaf­ter.
    „Ja?“
    „Ich möch­te mal nach­se­hen, ob un­se­re Pfei­le ihr Ziel ge­trof­fen ha­ben.“ Er ki­cher­te, und Jol­son führ­te ihn in den Ne­bel hin­ein.

 
8
     
    Nat Hocke­ring streck­te sich erst, dann roll­te er­den Haar­trock­ner über den Fast­flie­sen­bo­den der stil­len, ge­dämpft blau­en Ka­bi­ne. „Sport ist nicht al­les, Mr. Gab­ney“, sag­te er. Er stell­te den Trock­ner ab und kratz­te sich mit ge­krümm­ten Fin­gern an der Wan­ge. „Das glei­che gilt für ver­nünf­ti­ge Di­ät. Es ist al­les wich­tig, aber um die Jah­re wirk­lich run­ter­zu­sä­beln, muß man wohl auch auf kos­me­ti­sche Mit­tel zu­rück­grei­fen.“
    Jol­son lag zu­rück­ge­neigt in ei­nem me­di­zi­ni­schen Fühl­ses­sel, den Kopf un­ter ei­nem Was­ser­hahn, der über ei­nem Be­cken an­ge­bracht war. „Was wird mich denn das schon wie­der kos­ten, Hocke­ring?“
    „Las­sen Sie sich doch nicht von mei­ner schlech­ten Lau­ne ges­tern abend aus der Fas­sung brin­gen, Mr. Gab­ney.“ Hocke­ring malm­te sei­ne großen Hän­de zu­sam­men und stieß ein tie­fes La­chen aus. „Bei Ta­ges­licht und früh am Abend bin ich meis­tens ganz nett.“ Er spieß­te ein Stück Kor­dels­ei­fe der Mar­ke Ne­p­en­the auf und be­gann da­mit, Jol­sons schüt­teres wei­ßes Haar zu mas­sie­ren, wo­bei er sei­nen Kopf noch wei­ter her­un­ter­drück­te. „Ich ha­be mal bei ei­ner der grö­ße­ren Ein­bal­sa­mie­rungs­fir­men in Es­pe­ran­za Ci­ty ge­ar­bei­tet, bis ich das zu frus­trie­rend fand. Da ha­ben Sie je­man­den end­lich or­dent­lich auf­gemö­belt, da wird er auch schon be­gra­ben. Auf die­se Wei­se hier kann ich mei­ne Ar­beit we­nigs­tens ein biß­chen län­ger be­wun­dern.“
    „Sach­te, sach­te!“ sag­te Jol­son. „Mei­ne al­ten Kno­chen strengt die­se Stel­lung ein biß­chen zu sehr an.“
    „Wenn ich mich erst mal auf dem Ge­biet der Ar­chi­tek­tur eta­bliert ha­be“, sag­te der breit­schult­ri­ge Hel­fer, „dann wer­de ich die Kos­me­tik wahr­schein­lich ganz sau­sen las­sen. Ir­gend­wie ist mir das al­les viel zu un­ehr­lich.“ Er­leg­te sei­ne Hand sanft auf Jol­sons Keh­le. „He, ich will Ih­nen was sa­gen.“
    Jol­son be­müh­te sich hoch­zu­kom­men. „Ach ja?“
    „Den­ken Sie mal über Fin­ger­ab­drücke nach.“
    Jol­sons Mus­keln ver­steif­ten sich. „Was ist da­mit, Hocke­ring?“
    „Sie ha­ben Scheiß ge­baut. Sie se­hen aus wie der al­te Leo­nard F. Gab­ney, Sie be­neh­men sich so­gar so ähn­lich wie er, aber Sie ha­ben nicht sei­ne Fin­ger­ab­drücke.“ Hocke­rings di­cke Fin­ger schlan­gen sich fes­ter um Jol­sons Kehl­kopf. „Der Teu­fel steckt doch im­mer im De­tail! Se­hen Sie, wir ha­ben einen Mann, der das

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