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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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wäre. Sie haben uns eingestellt, weil wir alle Profis sind ... >Eine echte Truppe<, wie es so schön heißt. Diese Trampel können sich ja nicht mal eine Situation vorstellen, die schlimm genug sein könnte, damit wir aufgeben, solange Sie meinen, daß wir weiterhin unsere Arbeit tun können.«
    »Die Show muß immer weitergehen, wie?« Narrisch lächelte schief.
    »So ungefähr«, meinte der Junge.
    »Also gut.« Der Kommandant seufzte, fällte seine Entscheidung. »Dann geben Sie bitte durch, daß jeder Schauspieler, der hierbleiben möchte, auch bleiben kann. Ach ja, und noch etwas, mein Junge ...«
    »Ja, Sir?«
    »Es gibt eine Tradition in der Weltraumlegion, daß ein Rekrut sich bei seinem Eintritt einen neuen Namen wählen kann, und mir ist plötzlich unbehaglich bei dem Gedanken zumute, Sie weiterhin mit >Junior< ansprechen zu sollen. Möchten Sie vielleicht nicht irgendwie anders heißen?«
    Der Junge zeigte ein plötzliches Lächeln.
    »Na ja, Sir«, antwortete er, »ich glaube, ich werde das Stichwort aufgreifen, das mir die schöne Dame hier geliefert hat. Warum nennen Sie mich nicht einfach >Trooper    »Betrachten Sie es als geschehen«, erwiderte Narrisch. »Geben Sie das durch. Und vergessen Sie nicht, jedem meinen persönlichen Dank auszurichten.«
    »Jawohl, Sir!«
    Der Junge warf sich in die Brust und salutierte schneidig.
    »Ich danke Ihnen, Trooper«, berichtigte der Kommandant ihn lächelnd und erwiderte den Salut.
    »Das war nett, Hauptmann«, sagte die Schauspielerin, nachdem der Junge gegangen war. »Wäre es furchtbar aufdringlich, wenn ich Sie bäte. Ihnen ein Kuß geben zu dürfen, bevor Sie gehen?«
    »Tiffany«, antwortete Narrisch in gespielter Feierlichkeit, »es wäre mir ein Vergnügen!«
    Da klingelte das Telefon auf dem Nachttisch.
    »Verdammt!« fauchte die Schauspielerin; dann riß sie sich zusammen und lächelte wieder. »Gehen Sie nicht weg, Hauptmann. Ich nehme Sie beim Wort, was diesen Kuß betrifft.«
    »Ich bleibe«, versprach der Kommandant.
    Das Telefon läutete wieder, und die Schauspielerin griff nach dem Hörer.
    »Hallo? ... Wer? ... Oh ... Nein, mir geht es gut, danke. Nett von Ihnen, daß Sie nachfragen.«
    Als sie Narrischs Blick auffing, deckte sie die Sprechmuschel mit einer Hand ab und formte mit den Lippen stumm einen Namen.
    »Maxine Pruet.«
    Die Miene des Kommandanten verhärtete sich, und er streckte eine Hand nach dem Hörer aus.
    »Frau Pruet?« sagte er. »Hier spricht Hauptmann Joker.«
    »Guten Abend, Hauptmann.« Maxines Stimme ertönte erst nach einer winzigen Pause. »Ich wollte Sie ohnehin als nächsten anrufen. Aber ich hätte mir eigentlich denken können, daß Sie dort sein würden.«
    »Ja ... Nun, ich wollte Ihnen nur mitteilen, daß wir zwar ihre Geste zu würdigen wissen, die Übernahme der Behandlungskosten anzubieten, aber das wird von der Weltraumlegion erledigt. Wir sorgen für die Unseren.«
    »Dessen bin ich mir bewußt. Hauptmann ... und inzwischen mehr denn je, fürchte ich.«
    »Wie bitte?«
    »Ich wollte mich eigentlich persönlich bei Ihnen für das entschuldigen, was heute nacht geschehen ist, und Ihnen versichern, daß es nicht auf meinen Befehl geschah. Aber es hat den Anschein, als wäre meine Entschuldigung doch etwas voreilig gewesen ... wenn man alles berücksichtigt.«
    »Verzeihen Sie, Frau Pruet, aber ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
    »Ach, kommen Sie, Hauptmann. Ich bin mir sicher, daß keiner von uns an den Zufall glaubt. Erwarten Sie wirklich von mir, daß ich es als Zufall durchgehen lassen soll, daß Herr Stilman so kurz nach seinem Angriff auf die Mitglieder Ihrer Truppe brutal zusammengeschlagen wurde?«
    »Sie können glauben, was Sie wollen«, erwiderte Narrisch hart, »aber was immer geschehen sein mag, ich weiß nichts davon.«
    »Ich verstehe.« Max’ Stimme klang nachdenklich. »Also gut, Hauptmann, ich werde Ihnen glauben ... und wenn es auch nur aus dem Grund ist, daß ich mir nicht vorstellen kann, weshalb Sie Ihre Verantwortung abstreiten sollten, da es ja schließlich eindeutig eine Provokation unsererseits gegeben hat. Ich gebe zu, daß es mir schon merkwürdig vorkam, daß Sie sich der Hilfe von Außenstehenden bedienen sollten, anstatt Ihre eigene Mannschaft einzusetzen. Zu Ihrer Information möchte ich Ihnen jedoch mitteilen, daß die Person, die für den Angriff auf Ihre Leute heute nacht verantwortlich ist, Herr Stilman - ich vermute, daß Sie mit dem Namen, wenn schon nicht mit der

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