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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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bezahlen die Regierung, um uns zu schützen, und damit sollte die Sache eigentlich erledigt sein. Wenn mehr Leute dazu bereit wären, Kriminellen und Terroristen die Stirn zu bieten ...«
    »Ja, mit diesem Argument bin ich vertraut«, unterbrach Beeker. »Verzeihen Sie, Herr Narrisch, aber hieße es, Ihre Prinzipien allzusehr zu kompromittieren, wenn sie Ihre Weigerung für eine Weile zurückstellten - sagen wir, für achtundvierzig Stunden?«
    »Nein. Die Kerle haben gesagt, daß sie wieder anrufen werden, und haben die Verbindung gekappt, bevor ich viel antworten konnte. Wenn die noch mal anrufen, kann ich versuchen, sie aufzuhalten, aber ...«
    »Hervorragend«, sagte der Butler und schnitt dem älteren Narrisch noch einmal das Wort ab. »Wenn Sie vielleicht die Güte hätten, die Leitung freizugeben, Sir, dann werde ich feststellen, ob sich von dieser Seite aus etwas unternehmen läßt, um die Situation zu einem befriedigenden Ende zu bringen.«
    »In Ordnung ... und, Beeker?«
    »Ja, Herr Narrisch?«
    Die Stimme am anderen Ende der Leitung klang plötzlich sehr müde, als wäre der Zorn ihre einzige Kraftquelle gewesen und als wäre nun, da diese Emotion ihren Ausdruck gefunden hätte, nichts mehr davon übrig.
    »Seien Sie vorsichtig, damit nicht ... ich meine ... ich weiß ja, er und ich, wir hatten so unsere Differenzen, aber er ist immer noch mein Sohn, und ...«
    »Ich verstehe. Ich werde es versuchen, Sir.«
    Kaum war die Verbindung unterbrochen, ließ der Butler jeden Anschein der Gelassenheit fahren.
    Das Gesicht zu einer grimmigen Maske verzerrt, eilte er durch die Tür, die sein Schlafzimmer mit dem Hauptwohntrakt der Suite verband. Schokoladen-Harry lag schlafend auf dem Sofa, weil er sich beharrlich geweigert hatte, in eines der Betten zu ziehen, die von den Bewohnern der Suite normalerweise benutzt wurden. Beeker bewegte sich möglichst leise, um ihn nicht zu wecken. Er hatte die Absicht, das Schlafzimmer seines Arbeitgebers in der vergeblichen Hoffnung zu überprüfen, ob es sich nicht vielleicht doch um einen grausigen Scherz handelte, doch bevor er die andere Schlafzimmertür erreicht hatte, erregte etwas seine Aufmerksamkeit: Dort, auf dem Stuhl neben der Tür zum Gang, lag die Handfeuerwaffe, die der Legionskommandant normalerweise trug, ebenso seine ArmbandkommunikatorenBefehlseinheit.
    Der Butler musterte die Gegenstände einige Augenblicke; dann sank er auf einen Stuhl und schaltete eine Lampe an.
    »He, Beeker!« sagte Harry, der vom Licht wach wurde. »Was ist los?«
    Beeker ignorierte ihn, beugte sich über seinen eigenen Armbandkommunikator und drückte den Rufknopf.
    »Sind Sie das, Beeker?« ertönte Mutters Stimme. »Wieso sind Sie um diese Zeit schon auf? Ich dachte ...«
    »Machen Sie mir eine offene Leitung zu den Leutnants Armstrong und Rembrandt«, sagte der Butler angespannt. »Und - Mutter? Ich möchte, daß Sie mithören. Es liegt ein Notfall vor. Da hat es keinen Sinn, dieselbe Information zweimal erläutern zu müssen.«
Kapitel 14
Tagebucheintrag #245
    Soweit es sich meiner Beurteilung erschließt, ignorierte Maxine Pruet entweder die Präsenz der Kompanie der Weltraumlegion unter dem Kommando meines Arbeitgebers, oder sie operierte nach der alten, gängigen Annahme, daß man nur den Kopf zu entfernen brauchte, damit der Rest des Körpers einginge.
    Das war, vorsichtig ausgedrückt, ein Fehlurteil.
    Die Entfernung meines Arbeitgebers aus seiner Führungsposition bewirkte kein Verkümmern und Absterben der Kompanie, vielmehr bündelte und intensivierte es ihre ohnehin schon beachtlichen Energien. Will sagen, es hatte den Effekt, die Notbremse von einer Lokomotive zu entfernen und sie auf ein gerades, bergabwärts führendes Gleis zu leiten.
    Man hatte einen der Konferenzräume des Fette Chance hastig zur Kommandozentrale des Notkriegsrats der Kompanie umfunktioniert, doch selbst dieser wurde langsam überfüllt. In dem Versuch, die Versammlung überschaubar zu halten, hatte man alle bis auf die Kader und die Offiziere aus dem Raum entfernt, also bis auf jene, die den Rang eines Hauptgefreiten oder darüber innehielten, sowie einige wenige betroffene Individuen wie den Voltronen Schoppen-Hauer, der sich weigerte zu gehen und den dennoch zu verjagen niemand die Energie oder den Mut besaß. Eine große Schar von Legionären hing jedoch draußen im Gang vor der Tür herum, und ihre Mitglieder brummten sich an, während sie darauf warteten, daß man einen Entschluß über das

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