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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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weitere Vorgehen faßte.
    Alle verdeckt arbeitenden Legionäre waren zurückgerufen worden, wenn sich auch nicht alle von ihnen die Zeit genommen hatten, wieder ihre Legionsuniformen anzuziehen, so daß die Versammlung eher den Eindruck einer zwanglosen Party erweckte als den einer Planungssitzung. Dieser Eindruck hielt jedoch einem Blick in die Gesichter der Teilnehmer nicht stand. Die Mienen reichten vom Besorgten bis zum Grimmigen, und es war weit und breit kein einziges Lächeln zu sehen.
    Die Gruppe konzentrierte sich auf die beiden Leutnants der Kompanie, die zur linken und rechten Seite des Konferenztisches standen und einen Stapel Bauzeichnungen durchgingen, stoisch die Gesichter ignorierend, die ihnen von Zeit zu Zeit bekümmert über die Schulter blickten.
    »Ich weiß immer noch nicht, was das soll, Remmie«, grollte Armstrong und nahm ein weiteres Blatt von dem Stapel. »Wir wissen doch nicht einmal mit Sicherheit, daß er sich noch innerhalb des Komplexes aufhält.«
    Obwohl er aus einer Militärfamilie stammte und daher mehr Erfahrung mit Planung hatte, machte gerade dies Armstrong zu einem Pedanten, was Protokoll und Befehlshierarchie betraf. Leutnant Rembrandts Patent war früher ausgestellt als seins, was sie zur älteren und damit ihm vorgesetzten Offizierin machte, und so ordnete er sich ihr sowohl aus eingeschliffener Gewohnheit wie aus Höflichkeit unter.
    »Es ist immerhin ein Ausgangspunkt, nicht wahr?« blaffte Rembrandt zurück. »Ich glaubt einfach nicht, daß wir erst die ganze Raumstation auseinandernehmen sollen, wobei wir auch noch unsere Kräfte zersplittern müßten, bevor wir sicher sind, daß man ihn nicht hier festhält. Ich halte es für am wahrscheinlichsten, daß er hier ist, denn ich kann mir nicht vorstellen, daß sie das Risiko eingegangen sind, dabei beobachtet zu werden, wie sie ihn aus dem Komplex geschafft haben. Das bedeutet, daß wir uns die Zeit nehmen müssen, alle Nischen und Ecken in diesem Komplex zu überprüfen, bevor wir uns nach draußen stürzen - und davon gibt es jede Menge.«
    »Das kann man wohl sagen«, meinte Armstrong und musterte finster das Blatt in seiner Hand. »So lange wir auch schon hier sind, nie ist mir klargeworden, wie viele Zugangskorridore und Dienstbotentrakte es hier gibt.«
    »Hei Schau mal, wer da ist!«
    »Schoko! Wie läuft’s, Mann?«
    Die Offiziere hoben den Blick, als sich der Versorgungsfeldwebel den Weg durch die wartende Menge bahnte, um ins Zimmer zu kommen, wobei er die Grüße, die sein Eintreffen begleiteten, lächelnd und winkend quittierte.
    »Kommen Sie rein, Harry«, rief Rembrandt. »Schön, Sie wieder in Uniform zu sehen.«
    Tatsächlich trug Schokoladen-Harry wieder seine Legionärsuniform einschließlich - oder ausschließlich, je nachdem, wie man es nahm - der abgerissenen Ärmel, die sein persönliches Markenzeichen waren.
    »Schön, zurück zu sein, Leutnant«, erwiderte der massige Feldwebel. »He, Topl Siehst gut aus!«
    Er winkte Brandy zu, die immer noch in ihrer Zimmermädchenuniform steckte und auf der gegenüberliegenden Seite des Raums ihr Gespräch mit Moustache lange genug unterbrach, um ihm ein Grinsen und Augenzwinkern zu schenken.
    »Entschuldigen Sie, Feldwebel«, sagte Armstrong, »aber als ich zum letzten Mal von Ihnen hörte, waren Sie noch auf der inaktiven Liste. Sollten Sie sich nicht eigentlich erst erholen?«
    »Was? Wegen diesem Kleinkram hier?« Harry zeigte auf die Bandagen um seinen Oberkörper, die durch die Ärmellöcher seiner Uniform spähten. »Ach was, kann mich kaum noch daran erinnern, daß ich getroffen wurde ... es sei denn, jemand will mich mal richtig kräftig umarmen.«
    Er sprach mit leiser Stimme weiter, behielt aber sein Grinsen bei, obwohl seine Augen düster glitzerten, als er Armstrongs Blick mit hartem Starren begegnete.
    »Außerdem wird mich nichts dazu bringen, die Sache hier einfach nur auszusitzen - nicht wenn der Haup’mann in Schwierigkeiten steckt. Und bei allem Respekt, Leutnant, ich rate Ihnen, gar nicht erst zu versuchen, mich davon zu überzeugen, es mir anders zu überlegen. Dafür sind Sie nicht groß genug - und auch nicht bösartig genug.«
    Er wartete, bis Armstrong mit leisem, zögerndem Nicken zustimmte; dann sprach er wieder mit lauterer Stimme weiter.
    »Außerdem hab’ ich ’n paar Leckerchen mitgebracht, nur um sicherzugehen, daß ich auch willkommen bin. Das heißt, die müßten jeden ... da sind sie schon! Bringt sie rein, Jungsl«
    Ein

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