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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Teil des Casinos geöffnet war, hatten die Legionäre viel weniger zu tun, als es nach der großen Eröffnung der Fall sein würde. Bis dahin hatten sie jede Menge Zeit, um die Raumstation zu erkunden oder um - was ihnen mehr behagte - im Fette Chance herumzulungern und für die Touristen zu posieren, die neugierig herkamen, um die in den Medien vielbesungene Truppe zu sehen.
    Was Huey betraf, so war das auch schon alles, wozu sie taugten, doch selbst auf diesem Gebiet glaubte er fest daran, daß Models in Hula-Röcken den Job besser machen könnten. Fotomodelle wären hübscher anzuschauen und auch billiger.
    Eine vertraute Gestalt trat ins Casino, und als Huey sie erblickte, begriff er, daß es Zeit für ihn war, aus dem Gebäude zu schlüpfen und einen Spaziergang zu machen. Es würde klüger für ihn sein, sich nicht auf dem Gelände zu befinden, wenn das geschah, wovor man ihn gewarnt hatte.
    Im Gegensatz zu weitverbreiteten Vorurteilen ist geplante Gewalt meist sehr viel effektiver als ihre spontane Berserkervariante. Die Hauptschwierigkeit bestand natürlich darin, Personal zu finden, das zu geplanter Gewalt überhaupt fähig ist. Ward Stilman, Maxines Frontgeneral, wenn es um physische Aktionen ging, hatte lange und angestrengt darüber nachgedacht, bevor er sich entschied, wen er mit dieser Mission betrauen wollte. Lobo war mit Abstand die beste Wahl.
    Obwohl er körperlich nicht sonderlich imposant aussah, hatte Lobos Arbeit als Gepäckträger am Raumhafen seinen langen, äffischen Armen eine trügerische Kraft verliehen. Noch viel wichtiger bei diesem Auftrag war jedoch seine geradezu unheimliche Fähigkeit, Hiebe einzustecken, ohne sie offensichtlich zu spüren oder den Kopf zu verlieren. Tatsächlich war er auf Loreley zu einer Art Legende geworden, nachdem er es in einem Kampf mit drei Soldaten auf Urlaub aufgenommen hatte. Die Prügelei hatte fast fünfzehn Minuten gedauert - sehr lange für einen Kampf ohne Regeln -, doch am Ende war Lobo siegreich aus der Schlacht hervorgegangen, wenn auch mehr als nur ein wenig angeschlagen, während seine Gegner im Krankenhaus gelandet waren.
    Der Auftrag, den Stilman Lobo gegeben hatte, war einfach, wenn auch etwas verwirrend. Er sollte versuchen, einen der Legionäre in einen Streit zu verwickeln, sowohl um ihre Effektivität als Kämpfer festzustellen als auch um zu ermitteln, wieviel Provokation es bedurfte, bis sie in Aktion traten. Vor allem aber war Lobo mehrfach eingeschärft worden, daß er nicht den ersten Schlag tun durfte - und daß er sich auch nicht wehren sollte. Das sollte die Chance verringern, daß die Legionäre zu ihren Handfeuerwaffen mit Betäubungsmunition griffen, die sie mit sich trugen. Statt dessen sollten sie dazu gezwungen werden, Lobo mit bloßen Händen auszuschalten.
    Obwohl er sich nicht dahingehend geäußert hatte, war Lobo nicht gerade wild darauf, für irgendeinen uniformierten Trottel den Sandsack zu spielen. Nicht, daß ihm die Aussicht auf Schmerz oder Verletzung etwas ausmachte; es war vielmehr die Vorstellung, sich nicht wehren zu dürfen, die ihm zu schaffen machte. Andererseits hatte Stilman nicht oft Arbeit für ihn, und er war begierig darauf, sich zu beweisen und zu bewähren.
    Von Ward Stilman war Lobo so beeindruckt, wie er es selten von irgend jemandem in seinem Leben gewesen war, und er wollte in Stilmans Wertschätzung gern einen höheren Rang als bisher einnehmen. Wenn der Mann von ihm verlangte, daß er ins kalte Wasser sprang, dann würde er es tun; aber er wollte auch sichergehen, daß es so spektakulär wie möglich geschah.
    Darüber dachte er gerade nach, als er sich an einen Tisch in der Cocktailbar setzte, die sich auf das Casino öffnete - der einzige Aufenthaltsraum, der während des Umbaus noch geöffnet war. Auch das wurde durch seine Instruktion abgedeckt: Er sollte seine Anwesenheit erst deutlich machen, bevor er anfing, Ärger zu provozieren, damit es nicht so aussah, als sei er bereits mit diesem Ansinnen hereinspaziert.
    Lobo hatte Stilmans Karriere im Astroball verfolgt, wie es die meisten taten, die eine Vorliebe für diesen harten Sport hatten, bis die Liga Stilman sperrte, weil er fortgesetzt weit über das von den Regeln zugelassene Maß an Bösartigkeit hinausgegangen war; allerdings war diese Entscheidung zweifellos auch von dem damit verbundenen Medienrummel und zahlreichen Klageandrohungen von Seiten jener Spieler beeinflußt worden, die das Unglück gehabt hatten, ihm auf dem Feld zu

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