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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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wenn’s darum geht, die Touristen drin- und die Konkurrenz rauszuhalten. Ich will dir was sagen, Schoko, wenn du daran denken solltest, dir dein Taschengeld mit irgendwelchen Mopsereien aufzubessern, dann mußt du dir nicht wegen der Bullen irgendwelche Sorgen machen - sondern wegen Max. Gelegentlich heuert sie übrigens tatsächlich Freiberufler an, aber eigentlich hat sie für unabhängig Arbeitende nicht allzuviel übrig - wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Was ist denn mit der Statuen-Tussi neben ihr?« fragte Harry und brachte das Gespräch wieder auf sein ursprüngliches Interessengebiet.
    »Das ist das Eisbiest.« William grinste. »Manche Leute behaupten, daß die der Kopf hinter der Sache ist, andere meinen, sie wäre nur der wandelnde Taschenrechner von Max. Aber alle sagen, daß du lieber erst die Prämien deiner Frostbeulenversicherung bezahlen solltest, bevor du versuchst sie anzugraben.«
    »Das glaube ich gern«, erwiderte Harry kopfschüttelnd. »Hab’ mir gerade schon fast ’ne Erkältung geholt, als ich nur durchs Zimmer geguckt hab’ und sie mich ansah.«
    Das Lächeln des Barkeepers verdampfte.
    »Halt dich bloß von der weg, Schoko«, ermähnte er ihn ernst. »Es ist wirklich das Klügste, sich mit keinem von denen anzulegen. Ich sag’ dir eins, wenn die drei sich zusammensetzen - wie sie es gerade nicht tun -, dann heißt das, daß bald irgend jemand durch den Mixer muß. Egal was es kostet, sieh nur zu, daß nicht du das bist.«
     
    In der Militärgeschichte wurde zu Recht bemerkt, daß kein Schlachtplan jemals die Berührung mit dem Feind überlebt hat. Das war auch der Fall, als die Opposition ihren ersten Versuch machte, der Truppe meines Arbeitgebers »auf den Zahn zu fühlen«.
    Die Berichte über diesen Vorfall variieren, was nicht weiter überraschen kann, da es sich dabei um ein kurzes Scharmützel handelte, das fast ebenso schnell vorbei war, wie es angefangen hatte ...
    Huey Martin, der Manager des Casinotrakts im Fette-Chan- ce-Komplex, machte sich nicht die Mühe, seine Abneigung zu verbergen, als er mitansehen mußte, wie die Legionäre durch sein bis dahin unangefochten gewesenes Revier schlenderten. Doch blieben seine Empfindungen unbemerkt, weil es so gut wie unmöglich war, sie von seiner normalen, säuerlichen Miene zu unterscheiden.
    Am Anfang hatte er eher furchtsam als widerwillig reagiert, als sein Grünschnabel von Arbeitgeber ihn darüber informierte, daß er eine Kompanie der Weltraumlegion herbeirufen würde, um den Sicherheitsdienst zu übernehmen. Was ihm zunächst wie ein Job als Mädchen für alles erschienen war, schien plötzlich durch einen unbekannten Faktor in Gefahr zu geraten.
    Doch seit er die Legionäre vor Ort hatte beobachten können, wichen seine Sorgen zuerst der Erheiterung und schließlich der Verachtung. Sie waren alles andere als erfahrene Casinowächter und schienen auch von den Tischspielen ebenso wenig zu verstehen wie der Durchschnittstourist. Einen nach dem anderen ließ Huey seine eingeschleusten Croupiers wieder mit ihren Abgreifübungen beginnen, und bisher hatten diese uninfor- mierten Komiker noch keinen einzigen von ihnen ertappt, selbst wenn sie an den Tischen saßen und die Nummer buchstäblich vor ihrer Nase abzogen. Statt dessen johlten und applaudierten sie wie kleine Kinder, wenn sie mal ihre Gewinne einstrichen, ohne auch nur zu ahnen, daß diese Gewinnsträhnen von den Croupiers gesteuert wurden, deren Arbeit darin bestand, die Geldschränke des Casinos zu leeren.
    Ein leises Lächeln zog über das Gesicht des Managers.
    Es wäre eine geradezu köstliche Ironie, die Legionäre dazu einzusetzen, die Bank zu sprengen, aber Max hatte dafür ihren eigenen Zeitplan, und Huey hätte niemals genügend Nerven gehabt, um von ihren ausdrücklichen Befehlen abzuweichen. Außerdem war es leichter, Spielern mit großen Einsätzen auch große Gewinne zuzuschustern, während die Legionäre sich allesamt damit zufriedenzugeben schienen, an den billigen Tischen Niedrigsteinsätze zu tätigen - bis jetzt jedenfalls.
    Ein leises Lärmen fesselte seine Aufmerksamkeit, und sein Lächeln verzerrte sich wieder etwas.
    Einige der Legionäre, darunter zwei schneckenähnliche Sint- hianer, posierten gerade für Aufnahmen, hielten die Gewehre auf einen Geldautomaten gerichtet, während die Kameras ihren Film verschlangen und die Szene festhielten. >Wachpersonal nimmt Einarmigen Banditen fest.< Die Touristen liebten so etwas.
    Da erst ein kleiner

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