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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Persönliches.«
    »Entschuldigen Sie«, unterbrach Narrisch und wandte sich ihnen wieder zu, »aber ich kann hier nichts über Kündigungsfristen oder über Ihren Anteil an dem Casino finden.«
    »Natürlich steht das da drin«, antwortete Huey und riß ihm den Vertrag aus den Händen. »Warten Sie, ich zeige es Ihnen. Es steht direkt ...«
    Er begann das Dokument durchzublättern; dann verzog er das Gesicht und blätterte ein Stück zurück, um es eingehender zu untersuchen.
    »Das verstehe ich nicht«, murmelte er. »Ich weiß doch genau, daß die Klauseln da drin stehen.«
    »Glauben Sie mir, Herr Martin«, widersprach der Kommandant, »ich habe den ganzen Vertrag gerade durchgelesen, und sie stehen nicht drin.«
    Plötzlich blitzte ein Bild vor dem geistigen Auge des Managers auf: das Bild von Narrisch, wie er sich abgewandt hatte, um den Vertrag zu studieren.
    »Sie haben ihn vertauscht!« beschuldigte er ihn, als er das Manöver plötzlich begriffen hatte. »Das ist nicht derselbe Vertragstext, den ich Ihnen gegeben habe!«
    »Quatsch«, widersprach Narrisch. »Das hier ist doch wohl Ihre Unterschrift auf der letzten Seite, nicht wahr?«
    Huey würdigte die fragliche Seite kaum eines Blickes.
    »Das könnte sie sein ... sieht mir aber mehr nach einer Fälschung aus«, fauchte er. »Entweder das, oder Sie haben die letzte Seite abgetrennt und an ein neues Vertragsformular geheftet. Bilden Sie sich bloß nicht ein, daß Sie damit durchkommen!«
    »Das ist aber ein interessanter Vorwurf«, meinte der Kommandant ungerührt. »Obwohl ich den Verdacht hege, daß er sich vor Gericht wohl schwer beweisen ließe. Aber sollten Sie damit tatsächlich vor Gericht zu gehen versuchen, müßten wir natürlich unsererseits die Bandaufzeichnungen publik machen, um zu belegen, daß wir Sie zu recht fristlos gefeuert haben. Das würde es Ihnen ziemlich erschweren, noch einmal eine Anstellung zu finden, denn ich bezweifle, daß die Medien die Angelegenheit auf sich beruhen lassen werden, bis Sie über den Vorfall mindestens ein Dutzendmal berichtet haben.«
    Als der Manager sich vorstellte, wie sein Konterfei und seine Missetaten weltraumweit die Runde machten, schien sich das Zimmer um ihn herum plötzlich um die eigene Achse zu drehen.
    »Sie ... das wagen Sie nicht«, stammelte er.
    »Wir würden es natürlich nur dann tun, wenn wir es für erforderlich hielten, um unsere Interessen zu wahren«, widersprach Narrisch. »Ich persönlich würde vorschlagen, daß Sie für eine Kündigung optieren, um den Schaden in Grenzen zu halten. Vielleicht können Sie Herrn Gunther danach auch davon überzeugen, sie später wieder einzustellen. Nach der Eröffnung, natürlich.«
    »Soll das ... Wäre das wirklich noch möglich?« fragte Huey und sah dabei den Casinobesitzer an.
    Gunther zuckte die Schulter. »Vielleicht. Aber nur, wenn ... wie haben Sie das noch einmal formuliert, Willie?«
    »Nur wenn es Ihnen gelingt, Herrn Raffael davon zu überzeugen, daß Ihre Loyalität dort sitzt, wo sie hingehört«, half der Kommandant ihm aus.
    »Wie kann ich das tun?«
    »Nun, Sie könnten beispielsweise damit anfangen, uns alles mitzuteilen, was Sie über Maxines Pläne wissen, beginnend mit den >Spezialgästen<, die zu der Galaeröffnung eingeladen wurden«, erläuterte Narrisch. »Das würde zumindest schon einmal die Brücken zwischen Ihnen und Ihren früheren Spießgesellen abbrechen.
    Übrigens sollten Sie es uns ohnehin sagen. Wir haben sowieso genug zusammengetragen, daß ich befürchte, Max wird annehmen. Sie hätten sie verraten, ob es stimmen mag oder nicht. Ich schlage vor, daß Sie einmal überprüfen, welche Informationen Sie noch auf Lager haben, um sie gegen etwas Protektion einzutauschen.« »Hier ist Ihr Zimmerschlüssel, Herr Shuman - Zimmer 2339. Und willkommen im Casino Fette Chance. Dienst!«
    Mit der Geschmeidigkeit, die das Produkt jahrelanger Übung war, schlug der Stationsbedienstete auf die kleine Glocke auf seinem Pult und rief damit einen Pagen herbei, bevor die Gäste ihn daran hindern konnten.
    »Folgen Sie mir bitte zu den Aufzügen, meine Dame, mein Herr«, sagte der Page, als plötzlich zwischen dem älteren Ehepaar und ihrem einzigen Gepäckstück materialisierte.
    Geschmeidig nahm er den Koffer auf, um vorauszugehen, so daß den beiden nichts anderes übrig blieb, als ihm zu folgen.
    »Na, Mutter, jetzt sind wir endlich da!« verkündete der rundliche Herr und legte kurz den Arm um seine Frau, als sie dem Pagen

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