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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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paar Spielchen machen können.«
    »Zu den üblichen Hauschancen?« fauchte die Frau und unterbrach ihr Schweigen. »Werden Sie nicht albern, junger Mann. Wir waren keine Spieler. Sehen wir etwa dämlich aus?«
    »Nein, gnädige Frau. Verzeihen Sie, gnädige Frau.«
     
    »Leutnant Armstrong!«
    Als Armstrong aus dem Fahrstuhl trat, blickte er sich um und entdeckte den Kompaniechef, der gerade auf ihn zugeeilt kam. Ohne Verzögerung nahm er die steife Habachtstellung ein und gab seinen,zackigsten Salut ab.
    »Jawohl, Sir!«
    Eine der ersten Maßnahmen, die der Hauptmann ergriffen hatte, nachdem er das Kompaniekommando übernahm, hatte darin bestanden, Armstrong dazu zu bringen, etwas lockerer zu werden, etwas menschlicher zu sein und nicht mehr so sehr die Karikatur eines Rekrutierungsplakats zu spielen. Mittlerweile war das zwischen den beiden Männern zu einer Art bleibendem Witz geworden. Diesmal allerdings wirkte der Kommandant zerstreut; er erwiderte den Gruß mit vagem Winken anstatt zu lächeln oder die Augen zu rollen, wie es üblich geworden war.
    »Irgendwelche Meldungen?« fragte er und musterte unruhig die Empfangshalle. »Wie läuft es bisher?«
    »Keine Probleme, Sir«, erwiderte der Leutnant und gab seine soldatische Haltung von allein auf, da sein Versuch eines Scherzes ignoriert worden war. »Bisher haben wir vier Busladungen zum Raumhafen zurückbefördert und werden gleich die fünfte abfertigen.«
    »Gut«, erwiderte Narrisch und schritt mit leicht gesenktem Haupt langsam weiter, den Fußboden musternd, während er sich auf die Meldung seines Offiziers konzentrierte. »Was ist mit dem Veranstaltungssaal? Muß ich mit einem weiteren Besuch von Fräulein Watkins rechnen?«
    »Die erste Vorstellung ist völlig reibungslos verlaufen«, antwortete Armstrong und nahm neben seinem Hauptmann Tritt auf. »Es heißt sogar, daß ihr stehend applaudiert wurde und sie drei Zugaben geben mußte.«
    »Also keine Probleme«, meinte der Kommandant. »Das ist ja beruhigend.«
    »Naja ... jedenfalls nicht mit der Show als solche.«
    Narrisch Kopf ruckte hoch.
    »Was soll denn das nun schon wieder heißen?« fragte er. Der Leutnant schluckte nervös.
    »Äh ... es gab da einen Bericht, der mir etwas Sorgen bereitet hat«, erläuterte er. »Anscheinend hat sie während einer der Vorhänge Lex hinter der Bühne hervorgezerrt und ihn dem Publikum als Bühnenmanager der Show und als alten Freund vorgestellt, den sie noch aus ihrer Theaterzeit kenne und der nun vorübergehend Dienst bei der Weltraumlegion täte.«
    »Ist ja fantastisch«, knurrte der Kommandant. »Als hätte ich nicht schon genug Sorgen!«
    »Um gerecht zu sein, Sir, kann man es ihr nicht einmal verübeln. Niemand hat sie darauf vergattert, unsere Köderkollegen zu verheimlichen.«
    »Ich bin nur nicht auf den Gedanken gekommen, daß sie so etwas tun könnte«, meinte Narrisch. »Ach, was soll’s, es ist vorbei, und wir können es nicht mehr ändern. Hoffen wir nur, daß niemand von der Gegenseite an der ersten Vorführung teilgenommen hat ... oder daß sie es nicht ungewöhnlich finden, daß wir in unserer Kompanie einen Schauspieler haben. Aber beauftragen Sie Lex, ihr zu sagen, daß sie es nicht noch einmal tun soll.«
    »Wird gemacht«, versicherte Armstrong.
    »Einen Augenblick mal, Leutnant ...«
    Der Kommandant machte einen kleinen Abstecher an die Empfangstheke des Hotels.
    »Herr Bombest«, rief er und winkte den Manager zu einer Kurzbesprechung herbei. »Wie ich höre, läuft alles hervorragend. Haben Sie jetzt genügend Zimmer zur Verfugung?«
    »Ja, Herr Narrisch.« Bombest sah ein wenig ausgezehrt aus, schaffte es aber immerhin, seinen Wohltäter anzulächeln. »Die Ausdünnung der Gästeliste dürfte genügend freie Zimmer bereitgestellt haben. Ich habe da ein paar Leute, deren Check-in ich hinauszögern mußte, bis einige der >Spezialgäste<, die frühzeitig eingetroffen sind, aus ihren Zimmern entfernt wurden. Keine große Sache. Habe ich voll im Griff.«
    »Gut ... gut«, sagte Narrisch und wollte sich gerade abwenden. »Leutnant Armstrong hat mir mitgeteilt, daß Sie saubere Arbeit leisten. Bleiben Sie dabei, dann werden wir diese Eröffnung schon schaffen.«
    Der Manager strahlte. »Danke, Herr Narrisch. Ich hoffe, es war zufriedenstellend, wie ich mit der Reporterin verfahren bin.«
    Der Kommandant blieb stehen und legte neugierig den Kopf schräg. »Der was?«
    »Der Reporterin«, wiederholte Bombest. »Die von Haskins Planet, mit

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