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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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der Sie sich zu treffen pflegten, als Sie dort noch stationiert waren.«
    »Jennie Higgens? Die ist hier?«
    Jetzt war Narrischs Interesse mehr als nur beiläufig geweckt.
    »Aber ja ... ich dachte. Sie wüßten davon«, fuhr der Manager fort. »Ich erkannte sie, als sie sich zusammen mit ihrem Kameramann anmeldete, und da fiel mir ein, daß sie möglicherweise einige Ihrer Soldaten wiedererkennen könnte - die verdeckt arbeitenden, meine ich -, also habe ich es mit meinem Armbandkommunikator an Ihre Kommunikationsoffizierin weitergeleitet. Ich ... ich hatte angenommen, daß Sie darüber informiert waren.«
    »Nein ... aber ich denke, man wird es gleich nachholen«, erwiderte der Kommandant grimmig und blickte Armstrong finster an, der damit beschäftigt war, seinem Blick auszuweichen. »Leutnant Armstrong ... auf ein Wort?«
    »Stimmt etwas nicht?« fragte Bombest in besorgtem Tonfall.
    »Nicht, daß ich wüßte.« Narrisch lächelte. »Warum fragen Sie?«
    »Na ja ... für einen Augenblick schienen Sie ... verärgert zu sein ... da dachte ich, ich hätte was falsch gemacht.«
    »Ganz im Gegenteil«, widersprach der Kommandant, und sein Lächeln wurde immer breiter. »Ich könnte gar nicht zufriedener mit Ihrer Arbeit sein. Leutnant, warum teilen Sie Herrn Bombest nicht mit, was für eine ausgezeichnete Arbeit er da leistet?«
    »Sie leisten eine ausgezeichnete Arbeit, Herr Bombest«, rezitierte Armstrong gehorsam. »Tatsächlich ist Ihnen die ganze Kompanie noch etwas schuldig für das, was Sie getan haben.«
    Der Manager legte die Stirn in Falten. »Wie bitte?«
    »Ich glaube, da waren Sie wohl nicht deutlich genug, Leutnant«, bemerkte Narrisch.
    »Ich meinte ... Dank schuldig«, berichtigte der Legionär.
    »Wir wären nicht dort, wo wir sind, wenn Sie nicht gewesen wären.«
    »Oh. Äh ... danke«, stammelte Bombest mit einem etwas zögerlichen Lächeln.
    »Nun, da das erledigt wäre, Leutnant«, sagte Narrisch immer noch grinsend, »wollten wir uns doch unterhalten, nicht wahr?«
    »Äh ... eigentlich, Sir, dachte ich, daß ich ...«
    »Sofort, Herr Leutnant.«
    »Jawohl!«
    Mit dem forschen Schritt eines Mannes, der auf dem Weg zum Schafott war, folgte Armstrong seinem Kommandanten in eine der abgeschiedeneren Nischen der Hotellobby. »Nun denn, Leutnant«, bemerkte Narrisch mit angespanntem Lächeln, »es scheint, daß Sie in Ihrem >Keine Probleme<-Bericht mindestens eine Einzelheit ausgelassen haben. Was wissen Sie über diese Reportersache?«
    »Der Vorfall fand während Leutnant Rembrandts Schicht statt, Sir«, berichtete Armstrong. »Eigentlich wäre sie die geeignetere Person, um Sie ausführlicher ...«
    »Ich habe nicht gefragt, wann es passiert ist«, unterbrach ihn der Kommandant. »Ich habe gefragt, was Sie darüber wissen.«
    Obwohl er seine ausdruckslose Miene als Schutzpanzer beibehielt, wand Armstrong sich innerlich. Es gab in der Weltraumlegion eine Tradition, derzufolge es zwar anerkannt war, daß die Legionäre gegenüber Außenstehenden mit der Wahrheit ruhig Fußball spielen konnten und dies auch taten, daß sie aber in ihren eigenen Reihen die Wahrheit sagen mußten. Als Reaktion darauf hatten die Legionäre sich zu wahren Meistern der Kunst ausweichender Antworten und schamlosester Themenwechsel entwickelt, was auch in der Regel funktionierte, solange sie nicht, wie es jetzt der Fall war, beharrlich mit einer direkten Frage konfrontiert wurden.
    »Äh ... da kam ein Anruf, wie Sie gerade hörten, von Bombest, daß eine Reporterin und ein Kameramann von Haskins Planet sich gerade im Hotel eintrugen«, erklärte der Leutnant stockend. »Leutnant Rembrandt entschied, und ich stimmte mit ihr überein, daß ...«
    »Einen Augenblick mal. Wann war das alles?«
    Armstrong schaute lange auf die Uhr, bevor er antwortete.
    »Vor ungefähr fünfzehn Stunden, Sir.«
    »Vor fünfzehn Stunden? Warum hat man mich nicht informiert?«
    »Das hatte ich auch vorgeschlagen, Sir. Aber als wir versuchten, uns zu Ihnen durchstellen zu lassen, informierte uns Mutter, daß Sie erst vor einer knappen Stunde den Funkverkehr eingestellt hätten, um etwas Schlaf zu finden, und da meinte Remmie ... entschuldigen Sie, Leutnant Rembrandt, daß Sie sie dazu angehalten hätten, mehr eigenständige Entscheidungen zu treffen.
    Daher beschloß sie, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, ohne Sie damit zu behelligen ... Sir.«
    »Ich verstehe«, sagte Narrisch und schnitt eine Grimasse. Dann musterte er den Leutnant mit

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