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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Maxine diese Nachricht einige Augenblicke.
    »Das ist ja eine kühne Behauptung, Hauptmann«, sagte sie schließlich mit langsamen, sorgfältig betonten Worten. »Darf ich fragen, wie es Ihnen gelungen ist, diese Leute zu entlarven?«
    »Das war nicht so schwer«, meinte der Kommandant. »Wir haben die meisten von ihnen bereits im Laufe der letzten Woche ausfindig gemacht, zusammen mit den Croupiers, die sie mit schlechten Sätzen und zusätzlichen Chips versorgten. Tullie Bascom, der neue Casinomanager, hat uns dabei geholfen, den Rest herauszupicken. Es scheint, daß er die meisten von ihnen vom Ansehen kennt. Nachdem wir sie erst einmal identifiziert hatten, war es nur eine Frage des richtigen Zeitpunkts, um sie auszusieben, ohne die anderen Gäste in Aufruhr zu versetzen. Und ich hatte das Gefühl, daß heute dieser richtige Zeitpunkt ist.«
    »Tullie Bascom.« Max sprach den Namen aus, als verursachte er ihr einen schlechten Geschmack im Mund. »Ich dachte, der wäre pensioniert. Übrigens hatte ich bisher den Eindruck, daß Huey Martin der Manager sei.«
    »Das war er auch«, bestätigte Narrisch. »Leider wurde auch er heute ... ausgesiebt. Falls ich den Vorgang richtig begriffen habe, wurde die Frage aufgeworfen, ob er nun für oder gegen das Haus arbeite.«
    »Ich verstehe.«
    »Aber ich wollte Ihnen ja eigentlich etwas über den Herrn am Black-Jack-Tisch erzählen«, fuhr der Kommandant fort, als bemerkte er Maxines Reaktion auf diese Enthüllung nicht. »Sein Name ist Albert. Er ist Chef eines Teams von Computerprüfern - einige der besten, mit denen ich je zusammengearbeitet habe.«
    »Computerprüfer«, wiederholte Maxine tonlos.
    »Ja. Ich kann ihn sehr empfehlen, sollten Sie jemals das Bedürfnis haben, die Programmierung Ihres Zentralcomputers überprüfen zu lassen.« Narrischs Blick verschränkte sich für einen Moment mit dem seiner Rivalin. »Ich weiß, daß es Ihnen schwerfallen wird, es zu glauben, aber Albert hat entdeckt, daß irgend jemand sich am Computer des Fette Chance zu schaffen gemacht hat. Er meint, es sei ein zeitgesteuertes Programm, das heute um Mitternacht die Auszahlungsquoten dramatisch verändern sollte.« Er sah ostentativ auf die Uhr. »Natürlich haben wir Albert dieses Programm deaktivieren lassen, aber ich war doch neugierig festzustellen, wer diese Spielautomaten gegen Mitternacht beobachten und welche Reaktionen dieser Unbekannte zeigen würde, wenn die Geräte einfach nur weiterhin das Geld verschlingen, anstatt die Millionen auszuspucken, die man erwartet hat. Nun, jetzt ist es schon fast halb eins, und ich habe die ganze Zeit nur mit Ihnen geredet. Cest la guerre, schätze ich. Ich muß jetzt wirklich gehen, aber es war mir ein großes Vergnügen, meine Zeit mit Ihnen zu verbringen, Frau Pruet.«
    Mit diesen Worten legte er in gespieltem Salut den Zeigefinger an die Schläfe, machte kehrt und ging lächelnd davon.
    Maxine, die ihm hinterhersah, teilte sein Lächeln nicht. Statt dessen war der Blick, den sie an seinen Rücken geheftet hatte, nicht unähnlich dem einer Schlange, die einer vermeintlich flugunfähigen Mahlzeit hinterher blickte, wie sie gerade in den Wolken verschwand.
    »Max ... ich glaube, wir haben Probleme«, zischte Laverna und erschien gleichzeitig an ihrer Seite.
    »Was ist los, Laverna?« Maxine blinzelte, riß den Blick von Narrischs verschwindendem Rücken fort.
    »Ich sagte, wir haben Probleme«, wiederholte ihre Beraterin. »Es ist schon fast eine halbe Stunde nach Mitternacht, und diese verdammten Apparate wollen einfach nicht ...«
    »Ich weiß«, erwiderte Max zornig und schnitt ihr das Wort ab. »Sag diesen Idioten, sie sollen damit aufhören, unser Geld in die Tresore des Hauses zu schmeißen. Und mach dir gar nicht erst die Mühe, subtil vorzugehen. Das Gambit ist aufgeflogen und gekontert.«
    »Ach, wirklich?«
    »Geh einfach«, drängte Maxine. »Komm danach auf mein Zimmer, dann erkläre ich dir die Einzelheiten. Im Augenblick kostet uns jede Minute nur unser Geld, wie du vorhin so richtig bemerktest.« »Schon unterwegs«, sagte Laverna und schoß mit einer Geschwindigkeit auf die Spielautomaten zu, die in krassem Gegensatz zu ihrer üblichen gemächlichen Gangart stand.
    »Herr Stilman! Darf ich Sie einen Augenblick sprechen?«
    Als er ihren Ruf vernahm, kam der ehemalige Astroballspieler sofort auf sie zugeschwebt.
    »Ja, Frau Pruet?«
    »Ich möchte, daß Sie für eine Weile die Saaloperation übernehmen«, sagte sie. »Versuchen

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