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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Sie, irgendeinen Vorfall zu inszenieren, der Herrn Narrischs Truppe daran erinnert, daß wir sie noch nicht vollkommen vergessen haben. Ich brauche etwas Zeit, um die Sache zu überdenken.«
    »Stimmt was nicht?«
    »Es scheint, als hätte ich unseren Herrn Narrisch unterschätzt ... und zwar gründlich«, gestand Max kopfschüttelnd. »Ich bin mit Laverna in meiner Suite und überlege mir, wie wir weiter vorgehen sollen.«
    Vertieft in ihre eigenen Gedanken, als sie sich in Richtung Fahrstuhl in Bewegung setzte, versäumte Maxine es, ihren Gewaltspezialisten noch einmal zu betrachten, nachdem sie ihn dergestalt angesprochen hatte. Hätte sie das getan, so hätte das seltene, träge Lächeln, das nun über Stilmans Antlitz kroch, vielleicht Alarmglocken in ihrem Innern zum Läuten gebracht.
Kapitel 12
Tagebucheintrag #236
    Man sollte annehmen, daß der Wendepunkt dieses spezifischen Auftrags das Ereignis war, welches im letzten Kapitel dokumentiert wurde, nämlich die Galaeröffnung des Casinos Fette Chance, bei der es den Kräften meines Arbeitgebers gelungen war, den vielschichtigen Angriff von Maxine Pruet auf Günther Rafaels finanzielle Ressourcen zurückzuschlagen.
    Wiewohl sich die Bedeutung dieses Scharmützels gewiß nicht leugnen läßt, so muß ich doch aus jener übergeordneten Sicht, die zu meinen Privilegien zählt, feststellen, daß die Ereignisse, die unmittelbar auf die Eröffnung folgten, in vielerlei Hinsicht für den schlußendlichen Ausgang der Konfrontation weitaus gewichtiger waren.
    Unter Spielern waren Spitznamen sehr beliebt. Darüber hinaus kehrten bestimmte Spitznamen auch immer wieder, bis sie gewissermaßen zu einer Tradition geworden waren. So kam es, daß jeder mit dem Namen Edward in Spielerkreisen unweigerlich die Bezeichnung »Schneller Eddie« erhielt.
    Lucas hatte es jedoch geschafft, die naheliegende Titulierung »Lucki Luke« zu vermeiden und war seinen Kumpanen stets nur als »Lucas« bekannt. Das lag teilweise daran, daß er in den Casinos einen gewissen Grad der Anonymität anstrebte und auch erreichte, indem er sich wie ein Buchhalter oder Registrator auf Urlaub kleidete und benahm. Doch vermied man den Spitznamen hauptsächlich deswegen, weil Lucas sich selbst nicht als Spieler betrachtete. Er hielt sich für einen Ganoven, und sein Erfolg hatte nichts mit Glück zu tun.
    Er war ein sorgfältiger Planer, was er auch sein mußte, denn die Art des Diebstahls, die er bevorzugte, verlangte die Beachtung der Details und sorgfältigste Zeiteinteilung. Tatsächlich hatte er das Fette Chance erst eine knappe Woche ausgekundschaftet, bis er zu dem Schluß gelangt war, daß es hier ein Dutzend Möglichkeiten für ihn gab, und bis er den Mitgliedern seiner Mannschaft, die sich über die anderen Casinos von Loreley verstreut hatten, eine entsprechende Nachricht zukommen ließ.
    Lucas’ Plan verlangte, daß fünf Leute in enger Kooperation zusammenarbeiteten, obwohl man natürlich große Sorgfalt darauf verwendete, sicherzustellen, daß die Tischchefs und die Casinowachen nicht mitbekamen, daß Lucas und die anderen sich kannten, geschweige denn, daß sie ab Einheit vorgingen. Ihr Ziel war der Craps-Tisch, wo die Chancen für den Spieler ohnehin am günstigsten waren, noch günstiger aber mit ihrem System. Es war ein kompliziertes System, bei dem der Spieler einen der Würfel beim Wurf, hoffentlich unbemerkt, in der Hand behielt, während ein anderer einen präparierten Würfel auf den Tisch fallen ließ, als sei es der zweite des Paars. Ein dritter Spieler griff dann nach den Würfeln und warf sie zum ersten Spieler zurück, wobei er sie heimlich gegen »saubere« Würfel austauschte, damit das Haus selbst im Falle des Verdachts und einer Untersuchung nur feststellen konnte, daß die Würfel nicht präpariert waren. Zwei weitere Spieler standen mit dem ausschließlichen Auftrag am Tisch, in den entscheidenden Augenblicken für Ablenkung zu sorgen, während der fünfte, Lucas, den Einsatz tätigte.
    Das Schöne an diesem System war, daß die große dafür erforderliche Anzahl von Spielern die Tischcroupiers nicht so schnell auf den Gedanken kommen ließ, daß man sie reinlegte. Derjenige, der den Einsatz tätigte, war nicht derselbe wie der Werfer, der nur das Tischminimum riskierte, und der Werfer konnte auch nie mit dem manipulierten Würfel erwischt werden. Wenn sie diesen Trick auch nur einige Male unauffällig im selben Casino ausführen könnten, so wären diese wenigen Male

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