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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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hielt sie nun hoch, um sie zu inspizieren. Von seinem Standort im hinteren Teil des Raums konnte Harry sie zwar nicht so genau sehen, aber das war auch nicht nötig. Die Dinger würde er noch kilometerweit erkennen. Das war auch kein Wunder ... schließlich hatte er genügend von diesen Apparaten ausgegeben.
    Stilman hielt gerade zwei Armbandkommunikatoren der Kompanie in der Hand.
    »Harry?« ertönte Beekers Stimme. »Sind Sie noch dran? Was ist los?«
    »Hören Sie gut zu, Beeker«, knurrte Harry in den Hörer und erkannte seine eigene Stimme kaum wieder. »Möglicherweise kann ich es nicht mehr wiederholen ... Haben Sie verstanden? Sagen Sie dem Haup’mann, er soll die Mannschaftsstärke der Kompanie überprüfen. Und zwar schnell. Ich glaube, da ist jemand in Schwierigkeiten. Nur ... Hören Sie zu, Beek, vergessen Sie auf keinen Fall, ihm zu sagen, daß er dabei nicht den Armbandkommunikator benutzen soll. Sagen Sie ihm, er soll vorsichtig damit sein, Was über Funk durchgegeben wird. Klar? Es sieht so aus, als ob die Gegenseite zwei von den Dingern erbeutet hat. Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, daß sie uns abhören werden ... Jedenfalls für ’ne Weile. Haben Sie verstanden?«
    »Verstanden, Harry«, schoß der Butler zurück. »Soll der Hauptmann sich danach mit Ihnen in Verbindung setzen?«
    »Sagen Sie ihm, er soll sich nicht die Mühe machen. Ich melde mich später bei ihm, wenn ich kann.«
    »Harry, sind Sie in Schwierigkeiten? Sie klingen ...«
    »Sagen Sie es einfach nur dem Haup’mann«, sagte Harry hastig und brach die Verbindung ab.
    Stilman war gerade aufgestanden und schritt nach einer letzten Runde des Händeschüttelns auf die Tür zu.
    Harry mußte sich mit Gewalt beherrschen, um sich möglichst zwanglos zu bewegen, als er hinter der Theke hervor- schlenderte.
    »Kannst du kurz mal für mich einspringen, Willie, Kumpel?« fragte Harry. »Muß mal ’ne Minute raus.«
    »Schätze, schon«, erwiderte der andere Barkeeper. »Ist ja nicht gerade viel los hier, oder - he! Was gibt’s?«
    Harry hatte unter der Theke herumgewühlt; doch nun stand er auf, ein abgesägtes Billardqueue locker in der Hand schwenkend. Genauer gesagt war es ein bleibeschwerter Schlagstock, der zur raschen Beendigung von Handgreiflichkeiten gedacht war, und zufällig war es auch eine von Harrys Lieblingswaffen.
    »Das willst du nicht wirklich wissen«, sagte er augenzwinkernd. »Genaugenommen hast du überhaupt nichts gesehen, nicht wahr?«
    »Wenn du meinst.« Willie zuckte die Achsem und kehrte ihm betont den Rücken zu.
    Die Waffe eng an die Seite gepreßt, damit sie nicht so auffällig war, verließ Harry die Bar und legte etwas Tempo zu, um den Vorsprung aufzuholen, den Stilman inzwischen gewonnen hatte.
    Wie sie auf dem Klinikbett so ausgestreckt dalag, sah Tiffany noch kleiner aus, und der Anblick zerriß Narrisch das Herz und das Gewissen, wie er es auch nicht anders erwartet hatte. Er hatte den Krankenbesuch hinausgezögert, nachdem er das Urteil des Arztes.) über das Ausmaß der Verletzungen der Schauspielerin vernommen hatte. Er hatte deswegen sogar sein Gespräch mit Doc in die Länge gezogen.
    Der Stuntman war überraschend munter gewesen, was angesichts seiner beiden gebrochenen Beine bemerkenswert schien, und hatte es sogar geschafft, den Legionskommandanten wegen des Vorfalls einigermaßen zu beruhigen. Dieses Gefühl war jedoch sofort gewichen, als er den ersten Blick auf Tiffanys bandagiertes Gesicht geworfen hatte. Es war fortgespült worden, als hätte jemand in seinem Geist einen Stöpsel gezogen und seinen hastig ausgehobenen Verteidigungsgräben das Wasser abgesaugt.
    Sie schien zu schlafen, und nach einigen stummen Augenblicken wandte Narrisch sich zum Gehen.
    »Hallo, Hauptmann.«
    »Hallo, Tiffany.« Er zwang sich zu einem Lächeln, als er sich wieder zu ihr umdrehte.
    »Sie wissen wahrscheinlich auch nicht, ob jemand eine Hauptdarstellerin für Die Braut der Mumie sucht, wie?«
    Die Schauspielerin hob die Hand, um ihren Verband zu berühren.
    »Ich ... ich weiß nicht, was ich sagen soll, Tiffany«, stammelte Narrisch. »Ein Satz wie >Es tut mir leid< drückt nicht annähernd aus, was ich empfinde.«
    »Was tut Ihnen leid?« fragte Tiffany und richtete sich etwas auf ihrem Kissen auf. »Sie haben uns davor gewarnt, daß es gefährlich werden könnte, als Sie uns die erste Einweisung gaben, und Sie haben uns damals auch die Gelegenheit geboten, einen Rückzieher zu machen. Wenn überhaupt,

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