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Das Cottage im Wald

Das Cottage im Wald

Titel: Das Cottage im Wald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo
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Lorimer.”
    “Wir haben uns schon kennengelernt”, sagte Stephanie. “Ihr Bruder liegt im Krankenhaus, und ich sagte, ich sei froh darüber. Zu blöd von mir. Es tut mir leid, Carin. Was hat Ihr Bruder denn? Doch hoffentlich nichts Ernstes?”
    “Er darf schon bald nach Hause.” Carin lächelte. “Wir hatten einen Autounfall, aber zum Glück war es nicht so schlimm und …”
    “Wie hast du mich gefunden?”, unterbrach Sean ungeduldig das Gespräch.
    “Das war gar nicht so einfach”, antwortete Stephanie. “Dein Bruder und ich haben überall nach dir gesucht. Wir haben alle Leute nach dir gefragt, aber niemand konnte uns weiterhelfen. Dann fiel Bruce das Cottage ein, in dem du dich als Junge immer so gern aufgehalten hast. Du kannst dir vorstellen, wie erleichtert ich war, als ich im Dorf erfuhr, dass du tatsächlich hier bist. Ich muss mit dir sprechen, Sean. Können wir zu dir gehen? Bruce muss ich auch noch Bescheid geben, dass es dir gut geht. Er war wie ich ganz außer sich, nachdem du so plötzlich verschwunden warst.”
    “Du weißt, warum, Stephanie”, sagte Sean leise. Sie nickte beklommen und senkte den Blick. Carins Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als sie das Paar beobachtete. Ganz gleich, was geschehen war, Stephanie schien Sean immer noch sehr zugetan zu sein. Daran bestand kein Zweifel. Carin schluckte schwer und ging bedrückt ins Büro zurück.
    Vom Fenster aus sah sie, wie die beiden sich immer noch angeregt unterhielten. Schließlich verließen sie das Gelände in Richtung Wald, wo Seans Cottage lag.
    Bei dem Gedanken, dass sie nun allein zusammen in der Hütte waren, wurde Carin regelrecht übel. Ohne es zu wollen, hatte sie sich in Sean verliebt. Und nun tauchte seine Frau auf. So wie Sean sie angesehen hatte, würde es nicht lange dauern, bis sie sich wieder versöhnten. Sean würde mit Stephanie wieder nach Hause gehen, und sie, Carin, würde zurückbleiben und leiden. Warum war sie nur so verletzlich? Warum hatte sie es so weit kommen lassen?
    Seit Stephanies Ankunft konnte sich Carin nicht mehr auf ihre Arbeit konzentrieren, und sie war froh, als der Tag allmählich dem Ende zuging. Die Reiter hatten die Pferde zurückgebracht, und Carin hatte eigentlich damit gerechnet, dass Sean nun auch bald auftauchen würde. Er legte höchsten Wert darauf, stets selbst zu überprüfen, ob das Zaumzeug gründlich gereinigt und die Pferde gut versorgt waren. Wieder verspürte Carin dieses unangenehme Gefühl in der Magengegend.
    Umso überraschter war sie, als kurz darauf Stephanie vor der Tür stand. “Wir würden uns freuen, wenn Sie heute Abend mit uns essen gingen”, sagte sie geradeheraus. Ihr Gesicht wirkte abgespannt, und Carin hatte den Eindruck, als wäre die anfängliche Freude nur von kurzer Dauer gewesen.
    “Oh, tut mir leid, ich wollte noch ins Krankenhaus”, entgegnete Carin. Die Einladung war sicher nicht Seans Idee gewesen. Wahrscheinlich hatten sie wieder Streit gehabt, und nun hoffte Stephanie, die Spannungen durch Carins Anwesenheit etwas zu lockern.
    “Wir gehen nicht vor halb acht”, beharrte Stephanie. “Es wäre wirklich schön, wenn Sie mitkommen würden.”
    “Also gut”, willigte Carin schließlich ein. “Ich komme mit.”
    Im Krankenhaus erzählte Carin ihrem Bruder von Stephanie. John schüttelte fassungslos den Kopf. “Ich wusste gar nicht, dass Sean verheiratet ist. Dir hat er es auch nicht gesagt, oder?”
    “Nein, aber so was Ähnliches hatte ich mir schon gedacht. Jedenfalls scheint Stephanie ihn immer noch sehr zu lieben, ganz gleich, was zwischen den beiden vorgefallen ist.”
    “Ich hatte eigentlich gehofft, dass du und Sean …, dass ihr euch vielleicht …”
    “John!”
    “Entschuldige”, erwiderte er bedrückt. “Aber wenn er verheiratet ist, besteht wohl kaum eine Chance, dass ihr zwei zusammenkommt. Ich kann nur hoffen, dass er mich jetzt nicht im Stich lässt. Glaubst du, er könnte das tun?”
    Carin zuckte die Schultern. “Keine Ahnung. Ach, übrigens, ich fahre am Wochenende weg.” Nun, da Stephanie hier war, konnte Carin das Wochenende wenigstens allein verbringen. Sie würde einfach ins Blaue fahren und sich irgendwo ein Zimmer nehmen.
    Kaum war sie wieder zu Hause, standen Stephanie und Sean vor ihrer Tür, um sie abzuholen. Sean sah ziemlich mitgenommen aus, und Stephanie zwang sich, unbeschwert zu wirken. “Sean kennt ein kleines Restaurant hier in der Gegend. Von außen sieht es zwar nicht besonders aus, aber das Essen

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