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Das Dalai-Lama-Prinzip fuer Kollegen

Das Dalai-Lama-Prinzip fuer Kollegen

Titel: Das Dalai-Lama-Prinzip fuer Kollegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Dornieden , Stefan Rieß
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buddhistischen Lehre, erklären den Grund für das Leiden. Das Leiden ist bedingt, es ist nicht absolut oder unveränderbar. Letztlich ist das Leiden bedingt durch Unwissenheit. Diese grundlegende Täuschung zeigt sich heute in einer neuen Verkleidung. Jetzt, in diesem entarteten Zeitalter, haben wir den Höhepunkt der Illusion erreicht. Wie das Leiden immer mehr die Form eines Versagens der globalen Ökonomie annimmt, so hat auch die Ursache des Leidens, die Täuschung, eine globale Form angenommen. Wer den Höhepunkt der globalen Illusion und die Folgen dieser Illusion begreifen möchte, muss sich mit den Illusionen der Menschen über ihre Wirtschaft und deren Funktionsweise auseinandersetzen.«
    Egoismus und Verblendung
    Buddha sagte: » Den Dingen geht der Geist voran.« Nach Prof. Brodbeck geht der globalen Ökonomie ein verblendeter Geist voran. Denn obwohl wir sowohl untereinander als auch von anderen Lebewesen auf diesem Planeten vollständig abhängig sind, handeln viele von uns so, als wären sie, ihr Unternehmen oder der Staat, in dem sie leben, das Zentrum der Welt. Immer noch glauben die Menschen, sie selbst oder ihr größeres (wirtschaftliches, nationales) Ego seien der Mittelpunkt, um den sich die anderen drehen. Der ökonomisch vernünftig handelnde Mensch versucht für sich den größtmöglichen Gewinn oder Nutzen zu erreichen. Er kennt kein Mitgefühl und keine Rücksicht, er ist Einsicht oder moralischen Gefühlen nur zugänglich, wenn er durch entsprechende » Anreize« motiviert oder durch Sanktionen bestraft wird. Das Befolgen dieser selbstsüchtigen Lehre, so besagt es die Theorie, macht nicht nur den einzelnen Menschen glücklich– in der Summe wird das Wohl aller gesteigert, wenn sich alle in dieser Hinsicht verhalten.
    Ein Blick auf die alltägliche Praxis beweist das Gegenteil. Rationales Verhalten als Gewinn- und Nutzenmaximierer teilt die Welt in Sieger und Verlierer. Selbst betrügerisches Verhalten, das wie im Fall der letzten Wirtschaftskrise ganze Staaten in den Abgrund zieht, kann ökonomisch vernünftig sein. Der Blick auf den eigenen Nutzen verstellt den Blick auf das Gemeinwohl. Aus diesem Grund hat Buddha die Theorie von einem unabhängigen Ich des Menschen vielfach als » verrückte Idee« bezeichnet.
    Kann diese » Verrücktheit« geheilt werden? Ja. Dies gelingt aber nur, wenn wir die dem wirtschaftlichen und politischen Handeln zugrunde liegenden Denkmodelle genau analysieren und erkennen, wo die ökonomischen Konzepte der Wirtschaftswissenschaften und der Wirtschaftspolitik als auch die wirtschaftliche Praxis in den Unternehmen falsch liegen. Der Buddhismus nennt als Ursache des Leidens die Unwissenheit. Daher kann nur durch eine Veränderung des Geistes, also des Denkens, auch das durch die Weltwirtschaft immer erneut produzierte Leiden gemildert werden. Weisheit und Mitgefühl können die Auswirkungen des Leidens abschwächen und dazu beitragen, dass unsere Welt ein besserer Platz wird. Das Mitgefühl für das globale Elend muss sich mit der Weisheit verbinden, um die fehlgeleiteten Gedanken, die wirtschaftliches Handeln weltweit lenken, zu verändern.
    Physiker und Psychologen konnten mit den Erkenntnissen des Buddhismus bereits viele Übereinstimmungen verzeichnen und sich gegenseitig befruchten. Den Wirtschaftswissenschaften ist das bislang nicht möglich gewesen, eben weil sie auf einer Theorie beruhen, die im Buddhismus als Verblendung bezeichnet wird. Für Prof. Brodbeck ist klar: Nur einer der beiden Ansätze kann richtig sein, da sie sich gegenseitig ausschließen. Wenn die buddhistische Auffassung wahr ist, dann kann die ökonomische Erklärung der globalen Wirtschaft nicht richtig sein.
    Das Versagen der modernen Ökonomie
    Wie gut ist aber die ökonomische Erklärung der Welt? Die Tauglichkeit einer Theorie zeigt sich ja darin, dass sie in der Lage ist, bestimmte Entwicklungen vorauszusagen, damit die Handelnden in der Lage sind, Schaden zu verhindern. Doch gerade hier versagt die Theorie der Wirtschaftswissenschaften häufig: Keine der einschneidenden Krisen wie die Weltwirtschaftskrise von 1929, die diversen Börsencrashs und Bankenpleiten, die Zahlungsunfähigkeit von Staaten und die daraus resultierenden politischen und sozialen Spannungen wurden korrekt vorhergesagt. Was noch erschwerend hinzukommt: Viele Empfehlungen von Wirtschaftsexperten bewirkten und bewirken oft das Gegenteil dessen, was sie eigentlich sollen. Diese Theorien sind für Prognosen nur

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