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Das Dalai-Lama-Prinzip fuer Kollegen

Das Dalai-Lama-Prinzip fuer Kollegen

Titel: Das Dalai-Lama-Prinzip fuer Kollegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Dornieden , Stefan Rieß
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    Der Buddhismus teilt diese Anschauung nicht. Für den Buddhisten gibt es kein Ich. Sucht man danach, so lässt sich nichts festmachen, was man als Ich bezeichnen könnte. Unser Selbst ist weder beständig noch fest, so wie alles, was uns umgibt. Unser Geist ist in seiner wahren Natur offen wie der Raum, eine Art zeitloser Behälter, der alles erscheinen lässt, umfasst und miteinander verbindet. Buddhas Erklärungen decken sich übrigens mit den Erkenntnissen der modernen Physik, nach denen die Eigenschaften der Materie abhängig vom Beobachter sind, sowie mit den Ergebnissen der Hirnforschung, die bei der Suche nach einer zentralen Ich-Instanz bislang keine Ergebnisse vorweisen kann.
    Die Illusion, dass wir ein Ich besitzen und deshalb nicht sehen, dass wir mit allem verbunden sind, sondern unser Selbst um jeden Preis erhalten wollen, führt nach der buddhistischen Sichtweise dazu, dass unser Leben von zwei Prinzipien dominiert wird: Wir suchen Glück und versuchen, Leid aus dem Weg zu gehen. Wir tun Dinge, die uns Spaß machen, und versuchen, Schmerzen zu vermeiden. Wir streben Dinge an, von denen wir uns Nutzen oder Bereicherung versprechen, wir meiden Dinge, die uns schwach, krank oder unglücklich machen. Lama Ole Nydahl, einer der bekanntesten westlichen Lehrer des Buddhismus, zeigt, dass dieses Denken weitreichende Konsequenzen hat und unser Gefühlsleben und das anderer Menschen nachhaltig beeinflusst: » Die Empfindung von Dualität führt zur Entstehung von Anhaftung an Angenehmes und Widerwillen gegen Unangenehmes. Anhaftung, weil wir Angenehmes festhalten wollen, und Widerwillen, weil wir unangenehmen Erfahrungen ausweichen wollen. Aus diesen beiden grundlegenden Emotionen entstehen alle anderen Gefühle, die unser Leben bestimmen: Geiz, Neid, Zorn und Stolz. Diese ›Störgefühle‹ führen zu Schwierigkeiten für uns selbst und andere, weil wir sie auf den drei Ebenen von Körper, Rede und Geist ausagieren.« Das heißt: Unsere Gedanken, unsere Worte und unsere Taten haben Auswirkungen auf andere Menschen, genauso wie deren Gedanken, Worte und Taten Auswirkungen auf uns haben. Da aufgrund des Karmas, des Gesetzes von Ursache und Wirkung, uns unsere Worte und Taten immer wieder begegnen, wird ein endloser Kreislauf aus Aktion und Reaktion in Gang gesetzt. Mit oftmals sehr unerfreulichen Folgen.
    Das Leiden beenden
    Lässt sich dieser Kreislauf stoppen? Die gute Nachricht lautet: Ja! Denn Buddha führt uns nicht nur die Ursachen für unser Leiden vor Augen, sondern er zeigt auch auf, dass das Leiden beendet werden kann. Im Prinzip kann jeder von uns einen Zustand erreichen, in dem sich seine begrenzten Vorstellungen und Begriffswelten auflösen. Einen Zustand, in dem wir nicht mehr zwischen Ich und Du, Innen und Außen unterscheiden, nicht in Entweder-Oder-Kategorien denken, sondern uns mit allem verbunden fühlen und bewusst im Hier und Jetzt verweilen statt in der Vergangenheit oder der Zukunft. Doch was sich so leicht anhört, erweist sich in der praktischen Umsetzung für die meisten Menschen als sehr schwierig. Denn es bedeutet, dass wir unsere Gewohnheiten überprüfen und beginnen müssen, anders zu handeln. Wir müssen also unser Verhalten grundlegend ändern– doch wie?
    Die sechs befreienden Handlungen
    Nach Buddha gibt es sechs befreiende Handlungen, die unser Verhältnis zu anderen Menschen prinzipiell und dementsprechend auch unsere Einstellung zu unseren Kollegen und der Arbeit im Speziellen spürbar verbessern. Wir wollen die sechs befreienden Handlungen an dieser Stelle nur kurz vorstellen und werden sie später praxisnah genauer beschreiben:
    1. Großzügig sein: Großzügigkeit bedeutet nicht nur das Teilen von Geld, Besitz und anderen materiellen Gütern. Es bedeutet auch, freigiebig mit Ideen und tatkräftiger Hilfe zu sein. Unterstützen Sie die Menschen, mit denen Sie beruflich zu tun haben. Stellen Sie Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Dienst Ihrer Mitarbeiter. Diese Großzügigkeit schafft Vertrauen, die das Zusammenarbeiten nachhaltig verbessert.
    2. Sich sinnvoll verhalten: Oft handeln wir aus schlechter Laune oder Rachsucht alles andere als konstruktiv. Dadurch vergrößert man aber die Probleme noch. Das Ziel sollte immer sein, Probleme zu reduzieren und Ursachen für Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Die Nützlichkeit unseres Tuns für andere sollte unser höchstes Ziel sein.
    3. Sich engagieren: Wir sollten vermeiden, dass sich Routine in die

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