Das Dalai-Lama-Prinzip fuer Kollegen
für eine wechselseitige Bereicherung und verleiht neue Energie. Die verschiedenen Bereiche stabilisieren sich gegenseitig, und dank dieser Harmonie können wir uns weiterentwickeln. Das persönliche Engagement auf nur jeweils einen Bereich zu konzentrieren, hieße, die eigene Lebensqualität einzuschränken. Kurzfristig ist eine Vernachlässigung in dem einen oder anderen Bereich gewiss ohne größere Folgen zu verschmerzen, aber bei einem dauerhaften Ungleichgewicht sind die Konsequenzen in der Regel ernsthafterer Natur.
✍ Claudia Dornieden
Alles hat seine Zeit
Als ich nur ein Kind hatte, war meine Work-Life-Balance als arbeitende Mutter absolut ausgeglichen. Vormittags saß ich am Schreibtisch, während mein Sohn bei der Tagesmutter war, am Nachmittag hatte ich Zeit, um mit meinem Kind zu spielen, zum Einkaufen zu gehen und Freunde zu treffen. Und an den Wochenenden konnten mein Mann und ich Zeit zu zweit genießen, während sich meine Schwiegereltern oder der Babysitter um unseren Sohn kümmerten. Ich verdiente mein eigenes Geld, bekam Anerkennung im Job und hatte dazu noch genügend Zeit für die Partnerschaft und meine eigenen Interessen.
Das wurde alles anders mit der Geburt unseres zweiten Kindes. Plötzlich fielen wir in ein Rollenmuster zurück, das wir eigentlich nicht leben wollten: Mein Mann wurde zum Hauptversorger der Familie, und ich hütete die Kinder. Mein Arbeits- und Freizeitrhythmus geriet vollkommen aus dem Gleichgewicht, und es entstand ein Gefälle, um das mich mancher Topmanager beneidet hätte: wenig Job, viel arbeitsfreie Zeit. Wobei das natürlich mit zwei Kindern relativ zu sehen ist, denn ein Nachmittag mit Kindern kann manchmal anstrengender sein als ein Tag im Büro. Mit dem Unterschied: Im Büro wird meine Arbeit honoriert. Anfangs war ich mit meiner neuen Situation überhaupt nicht zufrieden. Schließlich mag ich meinen Job, und mit Kindern zu Hause fühlt man sich manchmal ziemlich einsam und von der Arbeitswelt abgeschnitten.
Doch recht schnell machte ich mir bewusst: Das ist jetzt so. Das ist meine Zeit mit den Kindern. Und es kommt auch wieder eine Zeit zum Arbeiten. Ich bin dankbar dafür, dass mein Mann genug Geld verdient, dass ich diese wertvolle Zeit mit meinen Söhnen verbringen darf. Trotzdem habe ich den Kontakt zu meinem Job stets aufrechterhalten und mich nicht ins Muttersein eingeigelt. Denn ich weiß: Zu meiner Zufriedenheit gehört beides– ein erfülltes Arbeitsleben und meine Kinder. Aber alles zu seiner Zeit.
Der Faktor Zeit– den Alltag aufräumen
Bis zu 80 Prozent unserer bewussten Zeit verbringen wir mit Arbeit. Dabei sind es nicht nur chaotische Vorgesetzte, schwierige Kollegen und anstrengende Kunden, die uns mitunter viel Zeit, Überstunden und Nerven kosten. Entscheidend ist, wie wir uns selbst organisieren und mit unserer Zeit umgehen: Effizientes Arbeiten ist nur möglich, wenn man seinen Tag gut strukturiert und » aufgeräumt« ist: Schauen Sie sich Ihren Tag an: Was davon hat tatsächlich Relevanz? Was stört und ist eigentlich überflüssig? Was fördert die innere » Aufgeräumtheit«? Gibt es zwischendurch genug Pausen zum Durchatmen, Zeiten für Stille und um zu Klarheit zu gelangen? Müssen Sie sich zum Beispiel schon morgens von Radiogeplapper beschallen lassen? Ist es tatsächlich nötig, dass Sie sich Arbeit mit nach Hause nehmen? Müssen Sie abends wirklich noch schnell im Internet surfen oder die letzten Mails checken? Setzen Sie Prioritäten. Das gelingt am besten, wenn Sie anhand der Checkliste zur Work-Life-Balance auf der nächsten Seite das Verhältnis Ihres Arbeitseinsatzes und der Ergebnisse, die dabei herausspringen, analysieren:
Checkliste Work-Life-Balance
Wie gut nutzen Sie eigentlich Ihre Zeit?
Wie effektiv arbeiten Sie?
Wie gut ist Ihr Zeitmanagement?
Welche Tätigkeiten kosten Sie am meisten Zeit?
Wo liegen Ihre Prioritäten?
Wie strukturieren Sie Ihre Arbeit?
Wie gut können Sie sich konzentrieren?
Wie gut ist Ihre Fähigkeit zum Teamwork?
Wie gut ist Ihr Ablagesystem?
Können Sie gut delegieren?
Können Sie Nein sagen?
Wie diszipliniert sind Sie?
Wie gut kommunizieren Sie mit Ihren Kollegen oder Mitarbeitern?
Wie entscheidungsstark sind Sie?
Lassen Sie sich leicht ablenken?
Können Sie gut zuhören?
Wenn Ihnen klar geworden ist, bei welchen Punkten es Verbesserungsbedarf gibt, dann sollten Sie sich ohne Umschweife daranmachen, sich und Ihre Zeit besser zu organisieren.
Das Wichtigste für ein gutes Zeitmanagement:
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