Das Dalai-Lama-Prinzip fuer Kollegen
Setzen Sie Prioritäten. Teilen Sie die anstehenden Aufgaben in Kategorien von 1 = sehr wichtig, sehr eilig, bis hin zu 4 = nicht wichtig, nicht eilig, ein. Machen Sie sich einen Zeitplan, den Sie so erstellen sollten, dass die Zeit, in der es erfahrungsgemäß am ruhigsten ist, für die Aufgaben der Kategorie 1 zur Verfügung steht, und erledigen Sie Ihre Aufgaben der Kategorie 2 und 3 so rechtzeitig, dass sie gar nicht erst zu den dringlichsten Aufgaben werden.
Wenn Sie bestimmte Tätigkeiten zusammenfassen, gleichzeitig verrichten oder sie anders organisieren, haben Sie oft schon Zeit gewonnen. Vielleicht können Sie manche privaten Erledigungen an Ihre Familie oder Freunde abtreten und sich an anderer Stelle dafür revanchieren. Möglicherweise haben Sie auch mehr Zeit für viele Dinge eingeplant, als dafür wirklich notwendig ist.
Erbitten Sie sich für wichtige Angelegenheiten Ruhe, damit Sie nicht dauernd aus der Konzentration gerissen werden. Ständiges Telefonklingeln und Zwischenfragen der Kollegen sind zwei Faktoren, die effizientes, rasches Arbeiten oft unmöglich machen. Lehnen Sie Anfragen von Kollegen ( » Könnten Sie das eben mal…«) freundlich ab, wenn es nicht passt, und bieten Sie ihnen Ihre Hilfe zu einem anderen Zeitpunkt an– was Sie dann auch tun sollten.
Haben Sie einen Job, in dem Sie viel Zeit für das Knüpfen und Pflegen von Kontakten aufbringen müssen, können Sie dies so gestalten, dass es nicht nur ein lästiges Muss ist. Organisieren Sie zum Beispiel ein Rahmenprogramm, das nicht nur Ihrem Geschäftsfreund, sondern auch Ihnen Spaß macht, und wählen Sie ein Lokal für ein Geschäftsessen aus, in das Sie immer schon einmal gehen wollten. Da Sie nicht nur über Geschäftliches reden werden, erfahren Sie vielleicht, dass Ihr Geschäftspartner ein ausgefallenes Hobby hat, in Ländern war, die Sie interessieren, oder sonst einen spannenden Gesprächsstoff zu bieten hat. So können Sie die Pflicht mit dem Angenehmen verbinden und haben auch noch Pluspunkte bei Ihrem Gegenüber gesammelt.
Arbeit neu organisieren: Win-win-Situation mit Bonuseffekt
Viele Firmen sehen den Faktor Work-Life-Balance mit viel Wohlwollen: Ein gut organisierter Mitarbeiter erledigt seine Arbeit effektiver. Stimmt auch der Anteil der Arbeit am übrigen Leben, wird er darüber hinaus zufriedener am Arbeitsplatz und einsatzbereiter sein. Ein sich über seine Grenzen belastender Mitarbeiter, der zwar in bester Absicht handelt, wird seinem Unternehmen mangels Kreativität und Leistungsfähigkeit nicht dauerhaft zur Verfügung stehen können und ist daher mit einem hohen Ausfallrisiko behaftet. Wenn es Ihnen gelingt, Ihren Arbeitseinsatz besser zu strukturieren, können Sie die frei gewordene Zeit zu einem zusammenhängenden Block bündeln, den Sie nur für sich nutzen. Verabreden Sie sich mit sich selbst, mit Ihrer Familie und mit Freunden, halten Sie diese Verabredung unbedingt ein und seien Sie zu dieser Zeit ganz bei der Sache. Spürt Ihre Familie– auch wenn die Zeit nur für ein ausgedehntes Frühstück reicht–, dass es dann nur um sie geht und Sie ganz auf ihre Belange eingehen, werden Ihr Partner und Ihre Kinder für Ihren beruflichen Zeitaufwand sicher mehr Verständnis aufbringen. Außerdem motiviert Sie eine konkrete Verabredung, bis dahin effizient zu arbeiten. Machen Sie verbindliche Termine für Kino, Theater, Sport oder zum Essen aus. Und bitte keine Ausreden : Räumen Sie Ihren privaten Interessen die gleiche Wichtigkeit wie beruflichen Belangen ein.
Ein wesentlicher Punkt einer befriedigenden Work-Life-Balance ist der gesundheitliche Aspekt. Nur wenn Sie körperlich fit bleiben, sind Sie auf Dauer dem Berufsstress gewachsen. Treiben Sie Sport, ernähren Sie sich gesund und achten Sie– gerade bei einem stressigen Job– auf die Alarmsignale Ihres Körpers. Das betrifft übrigens nicht nur ältere Menschen. Auch junge Leute sind immer häufiger anfällig für ernste Erkrankungen, die auf Stress zurückzuführen sind. Überwinden Sie Ihren inneren Schweinehund und raffen Sie sich zu sportlichen Aktivitäten auf. Auch hier gelten keine Ausreden: Wissenschaftlich ist längst bewiesen, dass jeder seine Vitalität durch regelmäßige Bewegung mobilisieren und damit dem gesamten Wohlbefinden auf die Sprünge helfen kann. Sie müssen ja nicht gleich Hochleistungssport betreiben, aber die Binsenweisheit » Sich regen, bringt Segen« hat weiterhin Gültigkeit.
Ohne die Bereitschaft Ihrer Vorgesetzten
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