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Das Dalai-Lama-Prinzip fuer Kollegen

Das Dalai-Lama-Prinzip fuer Kollegen

Titel: Das Dalai-Lama-Prinzip fuer Kollegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Dornieden , Stefan Rieß
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den eine flexible Anpassung der Unternehmen an neue Rahmenbedingungen und Technologien undenkbar wäre. Für betroffene Arbeitnehmer bedeutet das: Erwerbsbiografien, die sich von der Lehre bis zur Rente bei einem einzigen Arbeitgeber abspielen, werden immer seltener und sterben in absehbarer Zukunft wahrscheinlich ganz aus. Sagen Sie sich daher jeden Tag: Nichts ist beständiger als die Veränderung.

Vom Routine-Job zur erfüllten Tätigkeit
    » Es gibt nur eine Zeit, in der es wesentlich ist aufzuwachen. Diese Zeit ist jetzt.«
    Buddha
    Als ich Mitte dreißig war und in einem sehr anstrengenden Job arbeitete, verbrachte ich den Großteil meiner verfügbaren Zeit mit meiner Arbeit. Eine halbe Stunde Anfahrt, neun bis zehn Stunden Nettoarbeitszeit, eine Stunde Mittagspause mit den Kollegen, oft am Abend noch ein Geschäftsessen. Die Tätigkeit selbst hatte damals keine große Bedeutung für mich: zu viel Routine, zu wenig Inhalt, aber gut bezahlt. Der Job war in erster Linie Mittel zum Zweck: arbeiten, um die Miete zu zahlen, den Kühlschrank zu füllen und im Urlaub in fremde Länder zu reisen. Irgendwann wurde mir klar, dass an dieser Einstellung etwas nicht stimmte. Meine Unzufriedenheit wuchs, denn obwohl ich mich für den Job nicht sonderlich interessierte, beschäftigte ich mich mehr damit, als ich wollte. Schließlich konnte ich ja meine wahre Persönlichkeit nicht morgens um 8.30 Uhr ausschalten und nach 19 Uhr wieder einschalten.
    Abgrenzung kostet manchmal mehr Energie als Engagement. Und so dämmerte es mir allmählich, wie viel Lebenszeit ich vergeude, indem ich etwas tue, nur um etwas anderes zu erreichen. Ich habe nur ein Leben, ich kann mir nicht leisten, so verschwenderisch mit meiner Zeit umzugehen. Nachdem mir das klar geworden war, taten sich zwei Möglichkeiten auf: kündigen oder den langweiligen Routinejob von einer anderen Warte betrachten und mit neuer Energie ans Werk gehen. Ich entschied mich für Letzteres. Und ich lernte ziemlich schnell, dass es gelingt, auch den langweiligsten Konferenzen und gewöhnlichsten Beschäftigungen neue Bedeutung abzugewinnen.
    Leben und Arbeiten im Hier und Jetzt
    Es ist sinnlos, auf einen neuen Job in der Zukunft zu warten, der spannender, abwechslungsreicher und interessanter ist als der, den Sie gerade ausüben. Wir leben heute, nicht morgen. Was morgen kommt, wissen wir nicht. Aber wir haben die Chance, die Gegenwart interessant, abwechslungsreich und spannend zu gestalten. Change it, love it or leave it– etwas verändern, wertschätzen oder damit aufhören: Das sind im Prinzip die drei Optionen, die wir in jeder Situation haben, auch bei dem, was wir tagtäglich in unserem Beruf leisten müssen.
    ✍ Claudia Dornieden
    Was zählt, ist die richtige Einstellung
    Schon zu Studienzeiten war Journalistin mein Traumberuf. Ich sah mich umringt von Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, auf Modenschauen in der ersten Reihe und als Gast glamouröser Veranstaltungen. Dass das Schreiben allerdings die meiste Zeit am Schreibtisch stattfindet wie viele andere Jobs auch, habe ich damals gedanklich ein wenig unter den Teppich gekehrt. Inzwischen hat sich mein Traum erfüllt, ich gehöre zur schreibenden Zunft– allerdings ist meine Arbeit für ein Wissenschaftsmagazin alles andere als glamourös. Meist verbringe ich die Zeit mit Recherchen im Internet oder in der Uni-Bibliothek. Und oft muss ich mich mit Themen beschäftigen, die mich eigentlich gar nicht interessieren, zum Beispiel mit dem Aufbau einer Zapfsäule oder dem Verhalten von Einsiedlerkrebsen. Hinzu kommt, dass ich als Mutter von zwei Kindern zeitlich sehr eingeschränkt bin. Das Schreiben und somit meine Kreativität muss auf Knopfdruck funktionieren. Inzwischen hat sich bei mir zwar eine Arbeitsroutine eingestellt, doch wie bei allen Gewohnheiten, die stets gleich ablaufen, kommt einem dabei schnell die Lust und Freude abhanden.
    Als meine Unzufriedenheit wuchs, fragte ich mich, ob ich nicht den Wechsel zu einem Lifestyle-Magazin versuchen sollte. Doch dann passierte Folgendes: Mein ältester Sohn, inzwischen ein Schulkind, sah eines meiner Wissenschaftsmagazine auf dem Sofa liegen und blätterte interessiert darin herum. Als ich ihm erklärte, dass ein Großteil der Berichte aus meiner Feder stammt, meinte er stolz: » Mensch Mama, du weißt aber viel. Das ist wirklich eine spannende Arbeit, die du da machst, das will ich später auch mal machen.« Da wurde mir schlagartig klar, dass es nicht

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