Das Dalai-Lama-Prinzip für Paare: Wie achtsame Liebe gelingt
Sex. Oftmals hat man aber auch guten Sex, wenn sonst nichts in der Beziehung stimmt. Dass es jedoch gravierende Probleme mit dem Liebesleben gibt, wenn in einer Partnerschaft alles in Ordnung ist, ist doch eher unwahrscheinlich.
Gibt es hier einen großen Unterschied zwischen Frauen und Männern? Natürlich gibt es Unterschiede – wie in vielen anderen Bereichen auch. Individuen differieren eben. Aber Männer und Frauen verbindet mehr, als sie trennt. Beide suchen Befriedigung ihrer Lust, und beide finden Glück und Zufriedenheit, wenn sie eine gute sexuelle Beziehung zu ihrem Partner oder ihrer Partnerin haben.
Sexualität ist auch deshalb ein so sensibles Thema, weil die körperliche Liebe uns verletzlich macht: Wir öffnen uns dem anderen auf einer tiefen Ebene. Gerade hier brauchen wir ein hohes Maß an Geborgenheit und Sicherheit. Deshalb trifft uns Untreue oftmals tief, und sie lässt nicht nur den Betrogenen leiden. In vielen Beziehungen wird Sexualität aber auch zum Kampf um die Macht benutzt. Man entzieht sich, verweigert sich, versucht den Partner abhängig zu machen. Auf Dauer zerstört
dieses Verhalten die Basis für eine glückliche Beziehung genauso wie Untreue.
Aber noch eine andere Gefahr lauert, wenn es um die Sexualität in einer Partnerschaft geht. Selbst wenn man sich bemüht, auf die Wünsche und Bedürfnisse des anderen einzugehen, ist es für viele Paare schwierig, ihre sexuelle Beziehung lebendig zu halten. Und wenn aus einer Zweierbeziehung eine Familie wird, wird es für ein Paar richtig herausfordernd, Zeit und Muße für Liebesstunden zu finden. Auch hier sprechen wir als Autoren aus Erfahrung: Sex war für uns immer ein wichtiger Bestandteil unserer Beziehung. Aber mit Kindern hat man für die schönste Sache der Welt nun mal weniger Zeit. Wer kann schon voraussehen, wie lange die lieben Kleinen schlafen? Oder wie viel Zeit bleibt, bevor das nächste Kind brüllt, weil es Hunger hat? Und wenn dann der Nachwuchs vielleicht tatsächlich einmal bei der Oma untergebracht ist – quasi sturmfreie Bude –, fallen einem vor Müdigkeit die Augen zu.
Fünf Fragen zum Thema Sexualität
Kennen Sie die sexuellen Wünsche und Vorlieben Ihres Partners?
Wie sind Ihre Vorstellungen von einer erfüllenden Sexualität?
Was bereitet Ihnen und Ihrem Partner am meisten Lust?
Welche Probleme gibt es in Ihrer Partnerschaft beim Sex?
Können Sie offen über Ihr Sexleben sprechen?
Lassen Sie sich trösten. Erfahrungsgemäß klappt es irgendwann doch wieder, ohne dass man gestört wird. Bis dahin hilft nur: sich in Geduld üben und das Ganze mit Humor nehmen. Denn eine der wichtigsten Lektionen lautet vielleicht, den Sex nicht überzubewerten.
Vierte nützliche Handlung: die Wahrheit sagen
Um sich bestimmte Dinge erlauben zu können oder beim Partner zu erreichen, sind Lügen für viele ein durchaus probates Mittel. Doch Unehrlichkeit hat, wenn überhaupt, bestenfalls kurzfristig Erfolg. Langfristig lässt sich in einer Beziehung nur durch absolute Ehrlichkeit Vertrauen aufbauen.
Wer mit seinem Partner ehrlich umgehen will, muss zuerst einmal ehrlich zu sich selbst sein. Denn oft glauben wir nur, dass wir aufrichtig sind. In Wahrheit sehen wir eine durch unsere Wünsche und Ängste verzerrte Wirklichkeit. Deshalb sollten wir uns immer wieder prüfen: Wissen wir genau, wie die Lage, in der wir uns befinden, entstanden ist? Sehen wir bestimmte Dinge so, weil wir sie so sehen wollen? Aber selbst wenn man gelernt hat, möglichst unvoreingenommen und objektiv auf sich selbst und sein Leben zu blicken, heißt das nicht, dass man auch in der Lage ist, dies zu äußern.
Zugegeben: Es ist nicht immer leicht, offen und ehrlich über sich zu sprechen, dem Partner ohne Scheu zu sagen, was man denkt, empfindet, was in einem vorgeht. Doch warum ist das so wichtig? Weil diese Offenheit dem anderen die Möglichkeit gibt, uns zu verstehen, uns richtig einzuschätzen. Eine Beziehung kann nie auf Lügen basieren. Die falschen Bilder, die wir dem anderen präsentieren, werden sich irgendwann als Trugbilder herausstellen. Vor allem müssen wir begreifen, dass unsere Lügen nicht nur den Partner belasten (zumindest später, wenn die Wahrheit ans Licht kommt), sondern vor allem uns selbst. Mit Lügen zerstören wir auf Dauer das positive Gefühl unserem Partner gegenüber.
Das Gleiche gilt, wenn man seinen Partner betrügt. Damit schadet man in erster Linie sich selbst. Denn wie soll man am nächsten Tag liebevoll,
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