Das Darmheilungsbuch
führen. Soweit mir bekannt ist, bin ich der erste Ernährungsberater, der auf den Wert von Topinambur als Alternative zu Laktose, Molke und Dextrin hingewiesen hat.
Faserstoffe
Unter Faserstoffen (Ballaststoffen) verstehen wir den unverdaulichen Anteil unserer Nahrung. Der Nutzen der Faserstoffe für die Dickdarmfunktion hat in letzter Zeit große Beachtung gefunden. Diese nützliche Wirkung erklärt sich aus mehreren unterschiedlichen Formen von biochemischer Aktivität, und verschiedene Arten von Faserstoffen besitzen verschiedene Kombinationen solcher Eigenschaften.
wichtig
Einige Arten von Faserstoffen unterstützen die Dickdarmfunktion, weil sie zusätzliche Feuchtigkeit im Verdauungstrakt an sich binden. Andere Formen von Faserstoffen fördern die Dickdarmfunktion, indem sie eine Masse bilden, die die Eingeweide dazu anregt, den Darminhalt durch den Darm zu befördern.
Bei ausreichender Zufuhr tragen viele Arten von Faserstoffen dazu bei, eine üppige Laktobakterienpopulation im Darm zu unterstützen. Wie bereits erwähnt, ist dies von entscheidender Bedeutung für die Kontrolle des Mukoidgehalts im Stuhl. Damit die antimukoiden Wirkungen der verschiedenen Arten von Faserstoffen zum Tragen kommen, muss der Verdauungskanal zuerst einmal gut mit Laktobakterien besiedelt sein. Dann tragen die Faserstoffe dazu bei, dass die Laktobakterien ihre Aktivität auf hohem Niveau halten können und nicht absterben müssen.
Eine weitere Nutzwirkung der Faserstoffe besteht darin, dass sie die Werte für die Blutfette senken, entweder für Cholesterin oder die Triglyzeride oder auch für beide zusammen. Erhöhte Cholesterin- oder Triglyzeridwerte im Blut gehören zu den Risikofaktoren bei Herz-Kreislauf-Krankheiten. Alles, was zu einer merklichen Reduzierung dieser Werte beiträgt, gilt als äußerst förderlich für die Gesundheit.
wichtig
Einige der besten Formen von Faserstoffen sind in gekeimtem Gemüse, in Kohl, Karotten und Hirse enthalten, denn diese Lebensmittel enthalten einen relativ hohen Anteil an Faserstoffen mit hoher biologischer Aktivität.
Dagegen enthalten Fleisch, Fisch, Geflügel, Eier, Milchprodukte, Weißmehl, weißer Zucker und andere raffinierte Kohlenhydrate praktisch keine Faserstoffe .
Kleie
Kleie wird aus den harten, unverdaulichen Schalen essbarer Getreidekörner hergestellt. Die Hauptlieferanten für Kleie sind Weizen und Mais. Reis, Roggen, Hafer und Hirse geben weniger Kleie als diese beiden Getreidesorten. Die Schalen der Gerste sind so dick, dass nur Perlgraupen, bei denen ein Teil der Schale wegpoliert wurde, als Nahrungsmittel auf den Markt kommen. Weizenkleie wird gewöhnlich als besonderes Präparat verkauft. Wer seine Ernährung damit ergänzt, tut das mit der Absicht, die Dickdarmfunktion zu unterstützen. Obwohl der Verzehr von Kleie für lockere Stühle sorgen kann, bin ich aus mehreren Gründen dagegen, sie als Hauptquelle für Faserstoffe zu benutzen. Mein erster Einwand gegen Kleie beruht darauf, dass die im Handel erhältliche Weizenkleie einen hohen Anteil an einer als Phytin (-säure) bezeichneten Substanz enthält. Phytin hat die Eigenschaft, Kalzium und Magnesium aus der Nahrung in einer Form an sich zu binden, die diese Mineralstoffe der Resorption entzieht.
Die Anwesenheit von Phytin in Vollkornmehl wurde unter anderem auch für den Kalziummangel verantwortlich gemacht, der sich bei Personen entwickelt, die überwiegend von Vollkornbrot leben. Die Wissenschaft ist der Ansicht, dass Phytin auch die Resorption von Eisen und Zink behindert. Die im Handel befindliche Weizenkleie enthält gewöhnlich über 80 Prozent des im vollen Korn enthaltenen Phytins.
Mein zweiter Einwand gegen Kleie betrifft ihre mukoidbildende Aktivität. Auch wenn Weizenkleie zu einer deutlichen Verminderung des Schleimgehalts im Dickdarm führen kann, geschieht das nach meinen Beobachtungen auf Kosten einer verstärkten Schleimbildung in anderen Körperteilen.
Der dritte Nachteil von Weizenkleie als Quelle für Faserstoffe besteht darin, dass sie nicht zur Senkung des Cholesterinspiegels beiträgt, wie es viele andere Faserstoffe in Gemüse und Obst tun.
Menschen, die gewöhnlich Kleie oder große Mengen ganzer Getreidekörner verzehren, um Verstopfung zu vermeiden, täten gut daran, diese Gewohnheit aufzugeben. Stattdessen sollten sie erstens reichlich Faserstoffe aus Gemüse und Keimen zu sich nehmen und zweitens für eine gesunde Laktobakterienpopulation im Verdauungstrakt sorgen.
Jede
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