Das Darmheilungsbuch
der Lymphe erreicht, sodass diese leichter in den Dickdarm abfließen können. Die Anregung der Muskeln, die die Lymphflüssigkeit durch die Lymphgefäße pumpen, hat ebenfalls lymphsäubernde Wirkungen.
Die meisten lymphsäubernden Kräuter zeigen keine antimukoide Wirksamkeit. Der Unterschied zwischen einer antimukoiden und einer lymphsäubernden Droge besteht darin, dass Erstere vor der Bildung von mukoidem Material in Aktion tritt und Letztere danach. Ein antimukoides Mittel beseitigt die mukoidbildenden Substanzen, bevor sich Mukoide bilden, während ein lymphsäuberndes Mittel das mukoide Material aus der Lymphe entfernt, nachdem es bereits entstanden ist. Ein lymphsäuberndes Mittel wird den Mukoidgehalt des Stuhls nicht verringern, wenn es selbst keine antimukoiden Eigenschaften besitzt. Zahlreiche antimukoide Arzneimittel wirken ebenfalls lymphsäubernd.
wichtig
Mit der »Säuberung der Lymphe« und der »Reinigung des Lymphsystems« werden zwei verschiedene Prozesse bezeichnet.
Im ersten Fall bedeutet Säuberung die Entfernung von Verunreinigungen (zum Beispiel aus einer Lösung). Reinigung im zweiten Fall bedeutet dagegen das Zerkleinern, Auflösen und Ausschwemmen von verhärtetem Material. Reinigung des Lymphsystems bedeutet,das verhärtete, abgelagerte und zusammengepresste Material zu lösen und zu entfernen sowie alle Lymphgewebe von Entzündungen zu befreien. Dazu braucht man gewöhnlich mehrere Monate. Säuberung der Lymphe bedeutet dagegen, für die wässrige Konsistenz der Lymphflüssigkeit (anstelle einer mukoiden Konsistenz) zu sorgen. Das lässt sich oft in ein paar Stunden bewerkstelligen.
Der Unterschied zwischen einem Mittel zur Lymphsäuberung und einem zur Lymphreinigung lässt sich vergleichen mit dem Unterschied zwischen einem Verdünner und einem Entferner von Farbstoffen. Ein Verdünner wirkt auf die frische Farbe, während ein Entferner trockene, verkrustete Farbreste auflöst. Weil Lymphreinigung der gründlichere Vorgang ist, haben lymphreinigende Mittel wie die Bürstenmassage ebenfalls einen lymphsäubernden Effekt, während umgekehrt die (weniger aktiven) lymphsäubernden Mittel im Allgemeinen keine lymphreinigende Wirkung aufweisen. Der Reinheitsgrad der Lymphe ist ständigen Schwankungen ausgesetzt und kann sich schon nach einer einzigen Mahlzeit deutlich ändern. Selbst nach einer Reinigung des gesamten Lymphsystems sollte für die Sauberkeit der Lymphflüssigkeit gesorgt werden, weil aus den Körperzellen ständig Abfallstoffe in die Lymphe gelangen. Den Dickdarm frei und sauber zu halten ist ein wichtiger Schritt zur Sauberhaltung der Lymphe, weil dadurch mukoides Material leichter aus der Lymphe in den Darm abfließen kann.
Die meisten lymphsäubernden Mittel erhöhen die Toxizität des Blutes. Das liegt daran, dass die meisten dieser Mittel die mukoiden Substanzen in der Lymphe verdünnen, sodass sie schneller in den Dickdarm gelangen. Dabei werden jedoch einige der im Lymphschleim gebundenen Giftstoffe freigesetzt und gelangen in die Lymphe, die dann in den Blutkreislauf einmündet und sich mit dem Blut vereinigt. Lymphsäubernde Mittel mit diesen Eigenschaften werden am besten mit einer geeigneten Menge an blutsäubernden Kräutern kombiniert, sodass gleichzeitig auch das Blut gesäubert wird, anstatt toxischer zu werden.
Zu den Pflanzen mit lymphsäubernder Wirkung gehören folgende:
Aloe
Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi)
Balsampappelknospen
Blasentang
Blutwurz (Tormentill)
Chaparral (immergrünes Eichengebüsch [Croton crymbulosus])
Chia Seeds (Samen der Salbeiart Salvia columbariae)
Eis(berg)salat (hochwirksam; zu benutzen oder zu trocknen, bevor sich Milchsaft oder betäubende Eigenschaften zeigen)
Gemeine Quecke
Gummi arabicum
Haferstroh
Hefe
Irisches Moos
Kiefernnadelöl (in kleinen Mengen)
Kohl
Lobelie
Mahonienwurzel (Mahonia aquifolium, eine Berberitzenart)
Pfeilwurzel (Ku[d]zu)
Rotkleeblüten
Salbei
Sumach(baum)rinde/Färberbaumrinde (hochwirksam)
Thymian
Wachsmyrte-Rinde (hochwirksam)
Weiße Zaunrübenwurzel
Weizengras
Wildkirschenrinde (amerikanische Traubenkirsche [Prunus virginiana])
Zitronenmelisse
Alle diese Pflanzen erhöhen die Toxizität des Blutes, außer: Bärentraube, Balsampappelknospen, Chaparral, Eissalat, Gemeine Quecke, Gummi arabicum, Kohl, Mahonienwurzel und Zitronenmelisse.
Dynamik des Arzneimittelgebrauchs
In den letzten Jahrzehnten wurde die medizinische Praxis von allopathischen Heilverfahren beherrscht. Unter Allopathie
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