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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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nun vorbei. Das Blatt würde sich jetzt wenden.
    Thurman lief geduckt weiter und half einem der Russen, sich in Sicherheit zu bringen. Dabei behielt er die ganze Zeit über die westlichen Hügel im Auge.
    Alles in allem hatte McCrackens Angriff ihnen nur mäßigen Schaden zugefügt. Thurman hätte ohnehin Männer bei den Wagen zurückgelassen, während er mit dem Rest der Truppe vorrückte. Diese Aufgabe konnten nun die Verwundeten übernehmen. Er stellte sicher, daß die drei ausreichend bewaffnet und strategisch günstig positioniert waren. Ling sammelte derweil die verbliebenen Kämpfer zum Stoßtrupp.
    »Ihr gebt uns Deckung«, befahl Thurman den Verwundeten, ehe er zu den anderen stieß.
    Häuptling Silver Cloud hockte in seinem Tipi und rauchte eine lange Holzpfeife, als der Eingang sich teilte und Birdsong eintrat.
    »Setz dich, mein Freund«, forderte der Häuptling ihn auf.
    Der Spurensucher nahm den breiten Hut ab. Dichtes graues Haar kam darunter zum Vorschein. »Ich habe alles genauestens erledigt.«
    »Sie sind also im Tal?«
    »Sie konnten gar nicht schnell genug dorthin kommen.«
    »Natürlich … Und, sind sie schwer bewaffnet?«
    »Sehr schwer.«
    »Bedauerlich.« Der alte Mann blies eine Rauchwolke aus.
    »Ich habe ihnen gesagt, ich sei ein Pawnee.«
    »Und das haben sie dir geglaubt?«
    »Ich schätze«, antwortete Birdsong, »für sie sehen wir alle gleich aus.«

Kapitel 36
    Die Hügelketten an den Seiten des Tals der Toten wirkten wie ein Windkanal, durch den der Wüstenstaub in alle Richtungen gewirbelt wurde. Die lange Trockenheit hatte das Land ausgedörrt, und der Boden schien seinen Zorn darüber zum Ausdruck zu bringen, indem er sich selbst in die Luft hustete.
    An der Spitze des Zuges biß Thurman die Zähne zusammen und stapfte unnachgiebig voran. Seine Männer konnten nicht sehr weit sehen. Aber das Waffenarsenal, das sie mitführten, sollte diesen Nachteil mehr als wettmachen. McCrackens Indianer besaßen in diesem Terrain den logistischen Vorteil, doch sobald sie den Fehler begingen, sich zu zeigen, würden er und seine Mitstreiter sie sofort niedermähen, ganz gleich, wie viele von ihnen anrückten.
    Thurmans Erfahrungen im Guerillakrieg waren zwar enorm, aber nichts im Vergleich zu denen von Ling, der es im Vietnamkrieg zu wahrer Meisterschaft im Partisanenkampf gebracht hatte. Deswegen hatte Thurman ihn auch vorausgeschickt, um die Stellungen der Gegner zu erkunden. Der Vietnamese hatte zu seiner Zeit oft genug eigene Hinterhalte gelegt, um jetzt instinktiv zu wissen, aus welcher Richtung der Feind kommen oder wo er zuschlagen würde.
    Thurman konnte ihn in den Staubwirbeln und Schwaden nicht mehr ausmachen. Er spähte angestrengt nach ihm, zuckte aber doch erschreckt zusammen, als Ling unvermittelt neben ihm auftauchte.
    »Es gibt Ärger«, meldete der kleine Mann.
    Es war nicht schwer gewesen, die alten Vertiefungen im Boden zu tarnen. Wareagle hatte drei Krieger mitgenommen und lag jetzt mit ihnen unter Stangen und Brettern. Dabei überkam ihn das Gefühl, hier die gleiche Strategie anzuwenden, die die ursprünglichen Verteidiger dieses Tals ihrerzeit verfolgt hatten.
    Der heftig wehende Wind erschwerte es ihm, zu verstehen, was die Männer miteinander beredeten, die über ihn hinwegzogen. Aber er konnte sie spüren, und er wußte, daß es seinen Mitstreitern ebenso ging.
    Sie hatten kein Zeichen verabredet, wann sie aus ihrem Versteck kommen wollten, nur daß sie noch eine Weile warten würden, nachdem das letzte Stiefelpaar über die Tarnung marschiert war. Jetzt erhob sich Wareagle, und im Sekundenabstand folgten ihm die Krieger. Sie schwärmten auseinander und verschwanden im Wind, um den nächsten Teil des Plans umzusetzen.
    Ling zeigte auf die Indianer, die in den Sträuchern am Hang vor dem Talende kauerten. Thurman lief noch ein paar Schritte, ehe er in die Hocke ging und mit seinem M-16 das Feuer eröffnete. Der Rest seiner Männer schoß ebenfalls, und das endlose Rattern aus den automatischen Waffen hallte von den Felsen wider.
    »Feuer einstellen!« befahl Thurman schließlich, und das Echo der Schüsse ließ sich noch eine Weile vernehmen, nachdem die Söldner die Finger von den Abzügen genommen hatten. »Alle in Position bleiben. Ihr zwei da kommt mit mir.«
    Thurman führte Goza und Rijas in die Wolke von Pulverrauch, die durch die Staubfahnen trieb. Der Pulvergeruch wurde mit jedem Schritt intensiver, der sie den Sträuchern näherbrachte.
    »Scheiße!«

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