Das Disney World Komplott
Jahren.«
Thurman band sich nun das Riemenende um. McCracken warf ihm ein glänzendes, handgeschmiedetes Messer zu. Es fiel vor Thurman auf den harten Boden.
»Ihre zweite Chance«, sagte Blaine. »Geben Sie Ihr Bestes.«
Thurman bückte sich und hob das Messer auf. Die Flammen leckten an der Luft im Innern des Kreises, der so gleichmäßig und symmetrisch war, als habe ein Künstler ihn geschaffen. Der Wind blies die Hitze nach innen und hüllte die beiden Männer darin immer wieder ein.
»Wir müssen leider improvisieren, Thurman, aber ich glaube, das reicht, um die Geister zufriedenzustellen.« Blaine zeigte seinem Gegner die Klinge des Messers, das er selbst in der Hand hielt.
»Sie sind ein Narr.« Thurman schloß die Finger um den Messergriff und straffte sich.
»Sagen Sie mir, für wen Sie arbeiten, und vielleicht lasse ich Sie dann am Leben.«
»Sie sind wirklich ein Idiot. Wer, glauben Sie, hat denn in der Bibliothek das Licht angemacht, um Ihnen das Leben zu retten?«
»Und warum haben Sie diese Mühe auf sich genommen?«
»Weil wir Sie brauchten«, antwortete Thurman, griff die Leine und streckte die Rechte mit dem Messer aus.
McCracken hatte so etwas geahnt und riß hart an der Leine, gerade als der große Mann zustechen wollte. Thurman verlor das Gleichgewicht, und sein Stoß ging ins Leere.
Im selben Moment, als Thurman an ihm vorbeiflog, holte Blaine mit seinem Messer aus und verletzte den Mann an der Seite. Thurman konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen, um die Klinge daran zu hindern, in sein Fleisch einzudringen.
Er drehte sich rasch herum und versuchte, McCracken mit einem Ruck an dem Riemen zu täuschen. Aber Blaine vereitelte das Vorhaben mit einem gezielten Tritt unter Thurmans Kinn. McCracken setzte sofort mit erhobener Klinge nach. Doch Thurman lernte schnell und nutzte die Leine, um den Stich abzuwehren. Gleichzeitig wickelte er den Riemen um Blaines Arm. Er zog hart daran und ergriff die Gelegenheit zum Stoß. McCracken konnte nur den Arm hochreißen, um die Waffe abzuwehren, und erhielt einen tiefen Schnitt unterhalb des Ellenbogens.
Thurman zog sich grinsend ein paar Schritte zurück. »In den letzten Jahren habe ich ein wenig dazugelernt.«
Blaine verzog schmerzerfüllt das Gesicht und versuchte abzuschätzen, wie weit er den verletzten Arm noch einsetzen konnte. Thurman erkannte die Schwäche seines Gegners sofort. Er hatte nun zwei Möglichkeiten: Entweder versuchte er, den Kampf jetzt sofort endgültig zu beenden, oder er verlängerte die Auseinandersetzung, bis McCracken ihm eine eindeutigere Chance bot. Blaine vermutete, daß Thurman sich für letzteres entscheiden würde.
»Was meinen Sie damit, daß Sie mich gebraucht haben?«
»Sie sollten für uns den Jungen finden, nachdem er abgehauen war.«
Jetzt wurde McCracken einiges klar. »Sie waren diejenigen, die die Operation Offspring weiter …«
Thurman griff wieder an. McCracken wich ihm rückwärts aus und zog sich bei jeder Attacke weiter zurück, bis die Flammen an seinem Rücken brannten.
»Wo steckt der Junge, McCracken? Geben Sie ihn uns, und Sie können Ihrer Wege ziehen.«
Thurman versuchte, ihn wie einen Fisch an der Angel einzuholen, zog ihn mit dem Riemen zu sich heran und forderte ihn gleichzeitig auf, seinerseits anzugreifen.
McCracken schluckte schließlich den Köder und ließ sein Messer vorschnellen. Thurman nutzte den Riemen, um die Klinge zu umschlingen, und ruckte dann daran. Das Messer wurde aus Blaines Hand gerissen, schlidderte über den Boden und landete am Rand des Flammenrings.
»Ich werde ihn auch so finden«, höhnte Thurman.
Und damit stürzte er sich auf McCracken. Blaine wartete, bis die Messerspitze fast seinen Bauch erreicht hatte, und ließ sich dann zur Seite fallen. Thurmans Klinge traf nur Luft, wo sich vorher noch sein Gegner befunden hatte. Statt ihn zu stoppen, zerrte McCracken an dem Riemen, der fest um sein Handgelenk gewickelt war, und schleuderte Thurman gegen die Flammen.
Blaine hörte die furchtbaren Schreie des Mannes, als er in die Feuerwand fiel. Sein Messer hatte Thurman unter dem entsetzlichen Schmerz völlig vergessen, der die Minuten auf Stundenlänge dehnte. Er brüllte immer noch und bedeckte mit beiden Händen die Augen, als McCracken ihn mit einer Hand aus dem Flammenring zog und mit der anderen sein Messer aufhob. Thurman rollte noch über den Boden, als Blaine ihm sein Messer über die rechte Gesichtshälfte zog in einem Schnitt, der fast genau
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