Das Disney World Komplott
so verlief wie die Narbe auf der linken Seite.
»Jetzt passen sie wieder zueinander«, höhnte McCracken.
Thurman, der sich aufgerichtet hatte, ließ den Unterkiefer nach unten fallen und wollte gerade schreien, als Blaine ihm die Beine wegtrat und ihm das Messer an die Kehle setzte.
»Dreckskerl!« krächzte Thurman, während das Blut aus der Wunde schoß. McCracken drückte ihm die Messerspitze fester gegen den Hals.
»Leben oder sterben, Sie haben die freie Wahl. Für wen arbeiten Sie? Wer hat die ganzen Jahre über die Operation Offspring am laufen gehalten?«
»Fahren Sie zur Hölle!«
Die Klinge fuhr seitwärts nach unten und drang tief in das Fleisch von Thurmans Oberarm ein. Thurman schrie wieder auf.
»Für wen?« fuhr Blaine ihn an.
»Sie können mich mal! Sie hätten schon in Kuba sterben sollen. Ich habe ihm gesagt, ich könne das sehr gut allein erledigen.«
McCrackens Magen zog sich zusammen. »Was wissen Sie über Kuba?«
Thurman hätte jetzt gelächelt, wenn die Schmerzen nicht so groß gewesen wären. »Ich bin nicht ganz so blöd, wie ich aussehe.«
»Himmel noch mal! Sie haben alles arrangiert, um mich dorthin zu locken! Und mir dann die Miliz auf den Hals gehetzt, damit Harry mich retten konnte. Und Sie haben mich auch darauf angesetzt, Marokow zu erledigen. Er hat für Sie gearbeitet!«
»Und Sie haben es verquasselt und den ganzen schönen Plan vermasselt.«
Dann erinnerte sich Blaine an das Bild, das Marokow ihm in der Buena-Vista-Bar gezeigt hatte, bevor es dort zu der Schießerei gekommen war.
›Sie haben einen Job für mich. Es geht um diesen Mann hier. Ich glaube, Sie kennen ihn‹, hatte der Russe ihm erklärt.
»Sieht mir ganz so aus, Thurman, als hätten Sie auch was vermasselt«, knurrte McCracken. »Marokow war nämlich in Cárdenas, um einen Auftrag auszuführen: Sie zu erledigen.«
»Sie spinnen!«
»Er hat mir ein Bild von Ihnen gezeigt. Hat ganz so ausgesehen, als hätte sich jemand gesagt, der Mann ist nicht mehr tragbar. Ich schätze, Sie haben in diesem Moment, in dem wir so nett miteinander plaudern, gerade noch Galgenfrist. Oder stehen Sie immer noch auf der Abschußliste?«
Wut breitete sich auf Thurmans Zügen aus und verdrängte den schmerzerfüllten Ausdruck. »Dieser Scheißkerl!«
»Wer?«
»Der fette Mann.«
»Livingstone Crum? Arbeiten Sie für den? Steckt er hinter allem?«
Thurman machte sich nicht die Mühe zu nicken.
»Dann hat die Firma diesen kleinen Privat-Club also doch nicht ausgeschaltet«, sagte Blaine. »Die ganze schlechte Presse wegen dieser Strahlungstests an den geistig Behinderten hat wohl nicht gereicht. Was haben Sie vermasselt, Thurman? Warum ist der fette Mann sauer auf Sie?«
»Wegen Joshua Wolfe«, antwortete Thurman plötzlich ganz ruhig. »Die ganze Operation unterstand mir. Ich war die einzige Verbindung zu dem Jungen.«
»Was denn für eine Operation?«
»Es war nicht der Junge, der die siebzehnhundert Menschen in der Einkaufspassage im Cambridge getötet hat … Das waren wir.«
Kapitel 37
»Wir haben jede seiner Bewegungen überwacht«, fuhr Thurman fort. Er schien stolz auf seine Tat zu sein und wollte, daß McCracken alles darüber erfuhr. »Und wir haben uns seine Forschungen gründlich angesehen. Unsere Wissenschaftler sind dann darauf gestoßen, wie einfach es ist, CLAIR in einen Killer zu verwandeln. Soweit ich weiß, muß die Formel dafür nur ein bißchen verändert werden – so wenig, daß man es kaum bemerkt.«
»Der fette Mann und Sie sind wirklich aus demselben Holz geschnitzt.«
»Hören Sie, wir hatten keine Ahnung, daß Joshua CLAIR im Einkaufszentrum testen wollte.«
Die Flammen brannten immer noch, und ihr Ring zog sich immer enger um die beiden Männer zusammen. Doch keiner von beiden schien es zu bemerken.
»Aber Sie haben ihn auch nicht aufgehalten«, beschuldigte McCracken ihn.
»Unsere Männer haben ihn in dem Einkaufszentrum verloren. Und sie waren immer noch im Gebäude, als …«
»Also war auch niemand da, der ihm folgen konnte, als er davongelaufen ist. Dabei brauchten Sie ihn dringend, um für Sie die Formel zu reproduzieren.«
»Und wer wäre besser in der Lage gewesen, ihn für uns zu finden, als Blaine McCracken.«
»Deswegen brauchten Sie Harry Lime. Mir ist nicht der geringste Verdacht gekommen, dabei hätte ich es mir von Anfang an denken können …« Blaine schwieg für einen Moment. Alles paßte jetzt zusammen. »Ich glaube, Sie können sich glücklich schätzen,
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