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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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er auch an dem herausgelösten ›Stein‹ schabte und hackte, er stand immer ein Stück heraus.
    Das sollte sich nun als Segen erweisen, weil er die Stelle so im Dunkeln leichter wiederfinden konnte. Und tatsächlich stieß er bald auf sie, nahm das Steinstück aus der Wand und griff in das Loch. Das Fläschchen war noch da, und er ließ es in der anderen Hosentasche verschwinden. In der linken hatte er nun die Substanz, die er in den Labors von Gruppe Sechs zusammengemischt hatte, und in der rechten das Original-CLAIR.
    Da er nun hatte, weswegen er hierhergekommen war, konnte er sich daranmachen, das Magic Kingdom wieder zu verlassen. Doch ihm wurde bald klar, daß der Weg hinaus schwieriger war als der hinein. Wenn er noch ungefähr eine Stunde bei seiner Gruppe blieb, würde er in dem allgemeinen Gedränge nach dem Feuerwerk sicher unbemerkt aus dem Park gelangen können.
    Er verließ rasch die Höhle, holte die anderen Jugendlichen schnell wieder ein und stellte sich mit ihnen aufs Dock, wo die letzten Besucher dieses Tages darauf warteten, mit der Fähre übergesetzt zu werden. Die Gruppe fand auf dem vorletzten Transport Platz – wieder war es die ›Huck Finn‹. Ein paar Minuten später legte die Fähre an. Die Menge schob Josh an Land und dann weiter auf die Straße, die das ganze Magic Kingdom durchschnitt.
    Josh schloß zu seiner Gruppe auf und ließ sich mit den anderen treiben. Sie blieben erst stehen, als ihr Blick auf eine Achterbahn fiel, die hinter Zierpflanzen aufragte.
    »Was ist denn das?« wollte einer wissen.
    »Die Big Thunder Mountain Railroad«, antwortete David. »Kommt, das sehen wir uns an.«
    Und schon wandten sie sich nach rechts zu der Achterbahn. Josh ging mit ihnen, als würde er von ihnen mitgerissen.
    Krill warf einen Blick auf die Uhr an der Wand und stellte befriedigt fest, daß es an der Zeit war, aktiv zu werden. Das Feuerwerk, der Höhe- und Schlußpunkt der Spectromagic Parade, würde in knapp einer Stunde stattfinden.
    Normalerweise wurden die Raketen von einem turmhohen Gestell abgefeuert, das man hinter Cinderella's Castle auf einer Betonfläche aufgebaut hatte. Doch das heutige Feuerwerk sollte etwas ganz Besonderes werden, und der Platz würde dafür nicht reichen. Also hatte man alles auf eine Barke verfrachtet, die in der Seven Seas Lagoon zwischen dem Polynesian und dem Grand Floridian Hotel vor Anker lag.
    Der Ortswechsel änderte jedoch nichts an der einzigartigen Abschußweise der Raketen. Statt mit Schwarzpulver zündete man bei Disney mit Luftdruck, ein Verfahren, das als pyrotechnische Luftabfeuerung bekannt war. Die Böller selbst wurden elektronisch gezündet, und das Ergebnis dieser Methode entsprach höchsten Sicherheitsstandards und wirkte weitaus spektakulärer, da die Techniker die einzelnen Raketen exakt berechnet explodieren lassen konnten.
    Krill hatte mehrere Stunden benötigt, um die drei Raketen auseinanderzunehmen, auf die er in einem kleinen Lagerraum gestoßen war, sie mit den kleinen Nervengasbehältern zu füllen, die Haslanger ihm mitgegeben hatte, und sie dann wieder zu verschließen.
    Nun mußte er die drei Raketen nur noch in die Abschußrohre schieben, die auf der Barke montiert waren. Wenn dann das Feuerwerk hochgejagt wurde, würde sich das Nervengas über das gesamte Areal des Magic Kingdom verbreiten. Krill blieb dann eine halbe Stunde, um das Gelände zu verlassen, ehe das Gift ihn erreichte. Fuchs und auch Joshua Wolfe würden dann nie mehr den Weg nach draußen finden. Wenn der Colonel tot war, konnte man ihm alle Schuld in die Schuhe schieben, und Haslanger und Krill wären ihn los. Gruppe Sechs würde bestehen bleiben, und auch wenn sie mit verkleinertem Bestand weitermachen sollte, Haslanger würde in jedem Fall seine Laboratorien und Forschungsstätten behalten können.
    Krill besann sich darauf, wie er jetzt vorzugehen hatte. Er mußte die Raketen zur Barke schaffen und auf drei verschiedene Abschußrohre verteilen. Das Feuerwerk wurde von einem Computer gesteuert, dessen Programm zum festgesetzten Zeitpunkt automatisch einsetzte. Kein Techniker würde sich daher auf der Barke befinden. Sobald die Parade begonnen hatte, würde Krill sich auf den Weg machen.
    Er trat leise aus dem Lagerraum. In einer Hand hielt er die Tragetasche mit den drei tödlichen Geschossen. Krill wollte gerade los, als aus dem nächsten Quergang ein Schatten auftauchte. Er schlüpfte sofort wieder in den Raum zurück, ließ die Tür aber einen Spalt

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