Das Disney World Komplott
sich wieder an Fuchs.
»Wir haben einen weiteren Komplizen Ihres Freundes ausgemacht. Einen wahren Riesen, einen Indianer.«
»Alle Mann zur Main Street«, gab der Colonel an seine Truppen durch. »Bereithalten auf mein Signal.«
Blaine bemerkte Johnny erst, als der schon neben ihm stand. Der Indianer machte ein grimmiges Gesicht.
»Sie haben uns, Blainey.«
»Das kommt mir auch so vor. Wie viele sind es?«
»Fünfzig oder sechzig allein in dieser Straße. Und sie bekommen ständig Verstärkung.«
»Auch auf den Dächern?«
Wareagle schaute kurz nach oben. »Ja, und alle in guter Deckung.«
»Wir haben noch ein Problem: Krill ist hier.«
Der Indianer wirkte nicht überrascht. »Ich weiß. Unten habe ich den Lagerraum entdeckt, in dem er sich aufgehalten hat.«
»Susan hat ihn eben gesehen. Er hat sich auf den Ausgang zubewegt. Könnte doch sein, daß er hier irgend etwas deponiert, oder?«
»Sicher, Blainey. Aber nicht unbedingt eine Bombe.« Er blickte bedeutungsvoll zum Himmel.
»Scheiße, doch nicht etwa …«
»Ich muß ihn aufhalten.«
»Ich gebe dir Deckung, solange es geht …«
»… und damit Sie die Darbietung so richtig genießen können«, ertönte es aus den Lautsprechern, »löschen wir jetzt im Magic Kingdom die Lichter!«
Kaum hatte Johnny sich in Bewegung gesetzt, wurde es überall auf der Main Street dunkel.
»… obwohl es nicht nötig sein wird«, sagte Blaine zu sich selbst, als Wareagle in die Dunkelheit eintauchte.
»Was ist den mit den verdammten Lichtern?« schimpfte der Colonel.
»Warten Sie, ich will mal sehen, ob ich da was machen kann«, versprach Turk.
»Mann, dazu haben wir keine Zeit!«
»Es dauert bestimmt nur einen Moment …«
»Ich habe nicht vor, ihn wieder zu verlieren.«
»Hören Sie, im Dunkeln können Sie doch sowieso nicht …«
»Alle auf McCracken!« befahl Fuchs über Kopfhörer. »Macht ihn fertig!«
Blaine hatte eine Hand auf Susans Arm gelegt und führte sie von der Main Street in eine Seitenstraße, um von der Menschenmenge fortzukommen.
Doch die Dunkelheit, die ihm relativen Schutz geboten hatte, währte nicht lange. Schon tauchten die ersten Figuren der Parade auf. Sie waren in Neonkostüme gehüllt und bewegten sich in durchsichtigen und erleuchteten Kugeln über die Straße.
Hinter ihnen wurde ein nahezu endloser Zug von Wagen und Disney-Figuren sichtbar, die alle von hellem Spektrallicht bestrahlt wurden.
Als die Mickey-Mouse-Figur auf gleicher Höhe mit McCracken war, machte dieser die ersten drei Schützen aus, die auf ihn zukamen. Und als er sich umdrehte, bemerkte er weitere Männer, die aus der anderen Richtung kamen.
Er zog seine Pistole. »Wenn ich Ihre Schulter drücke, lassen Sie sich sofort auf den Boden fallen.«
»Aber …«, begann Susan.
»Tun Sie, was ich Ihnen sage.«
Im strahlenden Licht der Parade konnte McCracken auch auf den Dächern Bewegung ausmachen. Fuchs' Schützen waren entlang der ganzen Straßenfront auf den Gebäuden in Stellung gegangen.
Blaines Splats waren im Jungle Cruise naß geworden und jetzt nicht mehr zu gebrauchen. Er mußte sich einer ganzen Armee stellen, lediglich mit einer 9-mm-Pistole bewaffnet.
In diesem Moment zogen Figuren aus der ›Kleinen Meerjungfrau‹ vorüber und spielten laut Musik aus dem Film. McCracken drückte Susans Schulter, ging in die Hocke und erwartete mit angelegter Waffe die ersten Feinde.
Doch nun tat sich etwas, mit dem er nicht gerechnet hatte. Die oberen Stockwerke der Gebäude an der Straße explodierten eines nach dem anderen und rissen große Lücken in die Reihen der Schützen.
McCracken schloß auf Granatwerferfeuer. Aber wer beschoß die Häuser?
Holzsplitter flogen durch die Luft und regneten auf die Zuschauer und die Teilnehmer der Parade herab. Und mittendrin fingen die Schützen an, aus allen Rohren zu ballern.
Der Umzug kam zum Stehen. Der Wagen der Kleinen Meerjungfrau geriet ins Schleudern, fiel nach links, krachte auf den Bürgersteig und rammte in einen Laden.
Die Schützen schossen wild in die Menge, und die Menschen flohen in alle Richtungen vor den Mündungsfeuern, die die Nacht durchzuckten.
Und währenddessen fuhr der Unbekannte damit fort, Fuchs' Truppe Mann für Mann auszuschalten.
Was zum Teufel passierte hier?
McCracken zog Susan hoch und drängte sie hinter eine Eisdiele, von wo aus sie das Geschehen auf der Main Street verfolgen konnten.
Mitten zwischen den in Panik geratenen Touristen sprangen Fuchs' Männer umher und
Weitere Kostenlose Bücher